Laut einem Artikel in der Fachzeitschrift Lancet gibt die Pipeline in der Entwicklung befindlicher Mittel gegen Tuberkulose Anlass zur Hoffnung

(19.05.2010, Pharma-Zeitung.de) NEW YORK - Copyright by Business Wire - TB Alliance

Autor der TB Alliance beschreibt die Herausforderungen in Verbindung mit der Erforschung und Entwicklung von Tuberkulosemitteln

Laut einem heute in der medizinischen Fachzeitschrift Lancet veröffentlichten Artikel wurden mit Blick auf die weltweite Pipeline in der klinischen Entwicklung befindlicher Mittel gegen Tuberkulose (TBC) beispiellose Fortschritte erzielt: Die Pipeline beinhaltet derzeit zehn Arzneimittelkandidaten. Der Artikel wurde von einem Team renommierter internationaler Experten unter der Leitung von Zhenkun Ma, Ph. D., Chief Scientific Officer der Global Alliance for TB Drug Development (TB Alliance), einer gemeinnützigen Organisation zur Beschleunigung der Entdeckung und der Entwicklung neuer Tuberkulosemittel, verfasst. In dem als Teil der Lancet-Serie über Tuberkulose veröffentlichten Artikel wird zudem auf den erheblichen Finanzierungsbedarf und andere Herausforderungen im Zusammenhang mit der Entwicklung lebensrettender Therapien für die fast zwei Millionen Menschen eingegangen, die jedes Jahr an TBC sterben.

Von den zehn Substanzen in der klinischen Entwicklung werden drei Tuberkulosemittel gemeinsam von der TB Alliance und ihren Partnern entwickelt. Bei diesen klinischen Kandidaten handelt es sich um Grundbausteine für eine Generation neuartiger Tuberkulosetherapien. Diese besitzen das Potenzial, die weltweite TBC-Belastung erheblich zu reduzieren, durch die Verkürzung der Behandlungsdauer, die gegenwärtig sechs bis 30 Monate beträgt. Laut einer vor kurzem in einer WHO-Region durchgeführten Modellierungsstudie könnten neue und verbesserte Tuberkulosemittel, -impfungen und -diagnostika die weltweite TBC-Inzidenz bis 2050 um 71 Prozent reduzieren. Im Jahr 2008 gab es mehr als neun Millionen neuer Tuberkulosefälle.

„Vor zehn Jahren wurden im Prinzip überhaupt keine Arzneimittel zur Behandlung von TBC entwickelt. Der Fortschritt in diesem Bereich ist also enorm“, erklärte Dr. Ma, Erstautor des Artikels „Global Tuberculosis Drug Development Pipeline: The Need and the Reality“ (Weltweite Pipeline in der Entwicklung befindlicher Tuberkulosemittel: Bedarf und Wirklichkeit). „Trotzdem muss die weltweite Tuberkulosemittel-Pipeline weiter gestärkt werden, damit wir die notwendigen Tools zur Verfügung stellen können, um die verheerenden Folgen von TBC für Patienten und ihre Familien auf der ganzen Welt zu beseitigen.“

Dr. Ma weist darauf hin, dass der Zugang zu erhöhter und nachhaltiger Finanzierung eine wichtige Voraussetzung ist, um zukunftsweisende TBC-Therapien für Patienten bereitzustellen und das Potenzial der Arzneimittel-Pipeline voll auszuschöpfen. Laut Médecins Sans Frontières fehlen derzeit 75 Prozent der Mittel, die benötigt werden, um die Erforschung und Entwicklung von Tuberkulosemitteln zu finanzieren.

„Wir haben die richtige Richtung eingeschlagen. Jetzt liegt der Fokus auf den bevorstehenden Herausforderungen“, merkte Dr. Stefan Kaufmann, Direktor, Abteilung Immunologie am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie, an. „Nur gemeinsam und durch globales Engagement können wir die Entwicklung neuer TBC-Therapien vorantreiben, um die Sterblichkeit infolge von Tuberkulose und die wirtschaftlichen Auswirkungen der Krankheit drastisch zu reduzieren.“

Kombinationen mehrerer Medikamente sind erforderlich, um arzneimittelempfindliche und -resistente Erkrankungen zu behandeln. Bis vor kurzem wurde immer nur ein neues Tuberkulosemittel einer Therapie zu einem bestimmten Zeitpunkt getestet. Jetzt stehen jedoch verschiedene Arzneimittelkandidaten zur Verfügung stehen, weswegen kürzlich die Initiative Critical Path to TB Regimens (CPTR) gestartet wurde, die es ermöglichen soll, gleichzeitig mehrere neue Tuberkulosemittel in Kombination zu testen. Es wird davon ausgegangen, dass sich dadurch die für die Entwicklung einer innovativen Tuberkulosetherapie benötigte Zeit erheblich verkürzen wird.

Pro Jahr sterben fast zwei Millionen Menschen an Tuberkulose, der Infektionskrankheit mit der höchsten Sterblichkeit nach HIV/AIDS. Tuberkuloseerkrankungen treten jedoch zu 94 Prozent in Entwicklungsländern auf, wo sich auch 98 Prozent der Todesfälle ereignen. Das bedeutet, der Marktanreiz, in die Entwicklung von Mitteln gegen Tuberkulose zu investieren, ist für den privaten Sektor sehr gering.

Die Initiative Critical Path to TB Regimens

Im Rahmen von Critical Path to TB Drug Regimens (CPTR), einer von der TB Alliance, dem Critical Path Institute und der Bill & Melinda Gates Foundation ins Leben gerufenen Initiative, werden mit der Unterstützung öffentlicher und privater Partner aussichtsreiche Substanzen getestet. CPTR ist eine neue Kooperation mit dem Ziel, die Entwicklung wirklich innovativer Kombinationstherapien für Tuberkulose zu beschleunigen, indem einzelne TBC-Arzneimittelkandidaten unterschiedlicher Unternehmen gemeinsam getestet werden, und die beinahe 50 Jahre alte Tuberkulosetherapie zu ersetzen.

Über die Global Alliance for TB Drug Development (TB Alliance)

Die TB Alliance ist eine gemeinnützige Entwicklungskooperation zur Beschleunigung der Entdeckung und Entwicklung neuer Mittel gegen Tuberkulose (TBC), die die Behandlung verkürzen, gegen empfindliche und resistente Stämme wirken, von HIV-TBC-Patienten, die sich gerade einer antiretroviralen Therapien unterziehen, angewendet werden können und die Behandlung latenter Infektionen verbessern.

Die TB Alliance, die mit öffentlichen und privaten Partnern weltweit zusammenarbeitet, leitet die Entwicklung des umfassendsten Portfolios von TBC-Arzneimittelkandidaten aller Zeiten. Sie setzt sich dafür ein, dass zugelassene neue Therapien für diejenigen, die sie benötigen, erschwinglich und verfügbar sind.

Die TB Alliance erhält finanzielle Unterstützung von der Bill & Melinda Gates Foundation, Irish Aid, dem Generaldirektorat für Internationale Zusammenarbeit (DGIS) im niederländischen Außenministerium, dem britischen Ministerium für internationale Entwicklung (DFID) und der US-Behörde für internationale Entwicklung (USAID). Weitere Informationen über die Entwicklung von Tuberkulosemitteln und die TB Alliance erhalten Sie unter www.tballiance.org.

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