Nieren-Lebendspende von Frank-Walter Steinmeier

(30.08.2010, Pharma-Zeitung.de) Als Patientenselbsthilfeverein sehen wir die Berichterstattung in den Medien über die Nierenlebendspende von Frank-Walter Steinmeier und seiner Frau mit Sorge. Wir erkennen eine deutliche Tendenz, dass diese Lebendspende instrumentalisiert wird, um massiv für eine Organlebendspende zu werben und sie dabei gleichzeitig zu verharmlosen.

Wir sehen die Lebendspende von Organen jedoch nur als eine Notlösung, weil nicht ausreichend postmortale (nach dem Tod gespendet) Organspenden zur Verfügung stehen. Das erklärte Ziel der Transplantationsmedizin ist jedoch ein signifikanter Ausbau der Nieren-Lebendspende.

Dabei wird scheinbar vergessen, dass nach einem solchen Eingriff immer zwei Patienten übrig bleiben, wo vorher nur einer war. So entwickeln ca. 20 Prozent der Spender einen behandlungsbedürftigen Bluthochdruck und ca. 30 Prozent eine eingeschränkte Nierenfunktion der verbliebenen Niere. Die Nierenlebendspende ist also keine Operation, die für den Spender nur ein zu vernachlässigendes Restrisiko darstellt, wie oft behauptet. Viele versicherungsrechtliche Fragen der Lebendspende sind seit Jahren ungeklärt. Herz- und Lungenpatienten, die auf ein Spenderorgan warten, können von keiner Lebendspende profitieren. Sie müssen sterben, wenn nicht rechtzeitig ein postmortal gespendetes Organ zur Verfügung steht.

Wir fordern daher auch weiterhin die Priorisierung der postmortalen Organspende. Es müssen sich endlich alle Kliniken am Organspendeprozess beteiligen (derzeit nur etwa 50 Prozent!). Weiterhin fordern wir die ehrliche und umfassende Aufklärung der Lebendspender. Die Lebendspende sollte nicht aktiv beworben werden und es darf keinesfalls ein Druck zur Spende gegenüber Angehörigen aufgebaut werden. Es muss endlich eine gesetzliche Regelung zur vollständigen versicherungsrechtlichen Absicherung der Spender geben.


Über Dialysepatienten und Transplantierte Chemnitz e.V.

Der Verein Dialysepatienten und Transplantierte Chemnitz e.V. wurde 1990 von engagierten Patienten gegründet. Er möchte den Patienten im Vordialysestadium, den Dialysepatienten und den nieren-transplantierten Patienten sowie deren Angehörigen bei ihren Sorgen und Nöten beistehen, die Interessen dieser Patienten vertreten und den Patienten Hilfe zur Selbsthilfe anbieten. Weitere Informationen über die Arbeit des Vereins findet man im Internet unter www.dtcev.de

Weitere Informationen anfordern

Kontaktieren Sie den Autor um weitere Informationen zu erhalten. Füllen Sie das folgende Formular aus und erhalten Sie kostenfrei und unverbindlich weitere Informationen vom Anbieter.

Firma
Anfrage
Name
E-Mail
Telefon

Weitere Pressemitteilungen von Dialysepatienten und Transplantierte Chemnitz e.V.

03.05.2010 Wandern für Dialyse und Organspende von München nach Venedig auf dem Goetheweg

Newsletter abonnieren


Ansprechpartner

Mario Lippold
Vorsitzender Dialysepatienten und Transplantierte Chemnitz e.V.
Bürgerstraße 2
09113 Chemnitz
Email: lippold@dtcev.de
Internet: www.dtcev.de




Partner
Medizinische Übersetzungen
Zerfallszeittester / Disintegration Tester DISI

Ihre Pressemitteilung hier?

Nutzen Sie Pharma-Zeitung.de für effektive Pressearbeit und Neukundengewinnung.

» Pressemitteilung veröffentlichen