Zehn Jahre erfolgreiche Gesundheitsforschung im Saarland

(24.11.2010, Pharma-Zeitung.de) Gesundheitsminister Georg Weisweiler: „Strategien für die Risikoerfassung, Früherkennung und Prävention wichtiger Erkrankungen entwickeln“

„Aufgrund der demographischen Entwicklung wird es auch im Saarland in den kommenden Jahrzehnten zu einer raschen Zunahme der älteren Bevölkerung kommen. Gleichzeitig ist auch mit einer erheblichen Zunahme chronischer Erkrankungen zu rechnen“, so Gesundheitsminister Georg Weisweiler vor der Landespressekonferenz. „Trotz enormer Fortschritte in der Behandlung kommt vor allem der Verhütung und Früherkennung chronischer Erkrankungen eine herausragende Bedeutung zu. Es ist deshalb dringend erforderlich, Strategien für die Risikoerfassung, Früherkennung und Prävention wichtiger Erkrankungen zu entwickeln.

Mit dem landesweiten Krebsregister nimmt das Saarland schon seit vielen Jahren eine Vorreiterrolle in der Krebsbekämpfung ein. Gemeinsam mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg wurden in den letzten 10 Jahren am Krebsregister eine Reihe großer Studien aufgebaut. Ein besonders wichtiges Beispiel ist die KolosSal-Studie, mit der der große Nutzen der seit 2002 eingeführten Darmspiegelung für die Darmkrebsvorsorge eindrucksvoll belegt werden konnte. Bisher nahmen bereits weit mehr als 10.000 Saarländer an dieser Studie teil, bei denen eine Darmspiegelung zur Vorsorge durchgeführt wurde. Die ersten Ergebnisse sind sehr eindeutig: „Die Darmspiegelung, bei der Darmkrebsvorstufen zuverlässig erkannt und entfernt werden können, senkt das Risiko für Darmkrebs sehr deutlich“, so Professor Hermann Brenner, der Leiter der Studie.

Seit dem Jahr 2000 leistet die ESTHER-Studie, ein bundesweit einzigartiges Projekt zur Epidemiologie chronischer Erkrankungen in der älteren Bevölkerung, Pionierarbeit. Zwischen 2000 und 2002 wurden landesweit knapp 10.000 Saarländerinnen und Saarländer im Alter von 50 – 74 Jahren in die ESTHER-Studie aufgenommen. Im kommenden Juli startet die mittlerweile 4. Nachbefragung. Minister Weisweiler: „Die hohen Rücklaufquoten ermöglichen aussagekräftige, wissenschaftlich und gesundheitspolitisch nutzbare Auswertungen. Bereits jetzt hat die ESTHER-Studie zu einer Fülle von relevanten Erkenntnissen für die medizinische Versorgung und insbesondere die Prävention chronischer Erkrankungen geführt, die künftig allen zugute kommen werden. Zum Beispiel konnte ein Zusammenhang zwischen starker körperlicher Belastung und dem Herzinfarkt- und Schlaganfall-Risiko hergestellt werden. Außerdem haben wir erkannt, dass mit steigendem Alter der Vitamin-D-Mangel immer weiter zunimmt.“

Nach dem Vorbild von ESTHER und weiteren erfolgreichen internationalen Studien soll in den kommenden Jahren in Deutschland eine große Kohorte von rund 200 000 gesunden Frauen und Männern aufgebaut und langfristig beobachtet werden. Diese auf 20 Jahre angelegte bundesweite Bevölkerungsstudie dient der Erforschung häufiger chronischer Erkrankungen wie Diabetes, Krebs, Herz-Kreislauf- oder Demenzerkrankungen. Aus diesem Grund hat sich ein Forschungsverbund Südwest zusammengeschlossen, aus dem insgesamt 40 000 Personen für die Kohorte rekrutiert werden. Davon stammen 10 000 aus dem Saarland. „Hier können wir von den Erfahrungen mit ESTHER profitieren und diese in die neue Studie einbringen“, so Minister Weisweiler. „Die Beteiligung des Saarlandes an diesem nationalen Großprojekt stellt eine einzigartige Chance dar, die medizinische Forschung in unserem Land erneut deutlich voranzubringen. Nebenbei fließen aber auch über 10 Jahre Gelder in Millionenhöhe ins Land und es können zehn neue Stellen für das Projekt geschaffen werden.“


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