Die Entwicklung des Social Freezing

(18.09.2015, Pharma-Zeitung.de) Das Social Freezing, die Konservierung von Eizellen ohne medizinische Indikation, erlebt derzeit auch in Deutschland einen steigenden Zulauf. Die gesellschaftliche Entwicklung, der moderne Lebenswandel und das hiermit verbundene immer spätere Gründen von Familien ist der wichtigste Grund für diese Bewegung. Anbieter, die die Eizellen in speziell hierfür eingerichteten Lagern aufbewahren, verzeichnen wachsende Kundenzahlen und auch in gynäkologischen Praxen häufen sich die Nachfragen bezüglich Eingriffen zur Kryokonservierung.

Entscheidend und zeitgleich auch interessant für eine vollständige Betrachtung der Situation ist auch die Tatsache, dass die meisten Hersteller offen mit den tatsächlichen Chancen der späteren Befruchtung umgehen. Trotz einer verminderten Chance auf Schwangerschaften und dem späteren körperlichen Risiko einer Schwangerschaft im gehobenen Alter ist die Konservierung von Eizellen ohne medizinischen Grund weiter auf dem Vormarsch.

Aktuelle Zahlen zu Social Freezing in Deutschland

Wie beliebt Social Freezing in Deutschland geworden ist, zeigen auch die von Statista präsentierten Zahlen. So waren es im Jahr 2012 gerade einmal 22 Fälle, in denen Frauen Eizellen ohne medizinische Indikation konservieren ließen. Sprunghaft stieg diese Zahl schon im Jahr 2013 an, denn hier wurde das Social Freezing bereits von 300 Frauen in Anspruch genommen. Mehr als eine Verdopplung dieser Zahl ergab sich dann im Jahr 2014, in dem insgesamt 750 Frauen ihre Eizellen ohne medizinischen Grund konservieren ließen. Im Vergleich hierzu waren es 750 Konservierungen mit medizinischer Indikation im Jahr 2013. Es ist daher durchaus zu erwarten, dass die Fälle, in denen Social Freezing Anwendung findet, auch im Jahr 2015 weiter steigen werden.

Auch Arbeitgeber sind über diesen Trend durchaus erfreut. In den USA ist es bereits bei vielen Unternehmen möglich, dass sich Angestellte das Social Freezing von ihrem Arbeitgeber bezahlen lassen, da es die Familienplanung um Jahre hinauszögern hilft. Die Kosten von bis zu 20.000 Dollar pro Patientin übernehmen dabei laut Fr-Online.de auch bekannte Unternehmen wie Apple oder Facebook. Die Bezuschussung oder gar Übernahme der Kosten für das Social Freezing ist bei Arbeitgebern in Deutschland bislang keine gängige Praxis. Ob sich dies in der Zukunft ändern wird, bleibt abzuwarten.

Warum sich Kundinnen für Social Freezing entscheiden

Einer der wichtigsten Gründe für das Social Freezing ist für die meisten Frauen die eigene Karriere. Nach Abitur und Studium möchten Frauen zunächst in den Beruf einsteigen und an ihrem persönlichen Werdegang arbeiten. Dies sorgt dafür, dass die Gründung von Familien immer weiter nach hinten rückt. Laut Biologen liegt das perfekte Alter für eine gesunde Schwangerschaft jedoch zwischen 19 und 24 Jahren. Durch den gesellschaftlichen Wandel werden Frauen heute allerdings durchschnittlich erst in einem Alter von etwa 29 Jahren schwanger. Manche Frauen wählen diesen Weg noch deutlich später und entscheiden sich erst zwischen 35 und 45 Jahren für ein Kind.

Dass dies durchaus Probleme mit sich bringen kann, wird immer mehr Frauen bewusst. Die „biologische Uhr“, die über die Qualität der Eizellen im Körper einer Frau entscheidet, tickt unaufhaltsam und schon beim Überschreiten des optimalen Alters um wenige Jahre wächst die Wahrscheinlichkeit von Fehlbildungen und Krankheiten geborener Kinder. Um dies zu umgehen, lassen sich Frauen heute schon früh Eizellen entnehmen, um später Zugriff darauf haben zu können. Die konservierten Eizellen entsprechen dann dem Alter, zu dem der Eingriff vorgenommen wurde, weswegen die biologische Grundlage für ein gesundes Kind steigt.

Auch die eigene Fruchtbarkeit einer Frau nimmt mit steigendem Alter ab. „6 % der Frauen im Alter von 35 Jahren und 23 % im Alter von 38 werden auch nach drei Jahren, in denen sie regelmäßigen, unverhüteten Sex hatten, nicht schwanger.“ (Quelle: http://www.babycenter.de) Das Social Freezing soll auch dieser Problematik entgegenwirken und einer späten Schwangerschaft den Weg ebnen.

Ein Grund für Social Freezing, der bislang wenig Beachtung fand, ist ebenfalls nicht zu unterschätzen. So empfinden viele Frauen nicht etwa Karrierewünsche als entscheidend für das Social Freezing, sondern das Fehlen einer tragfähigen Partnerschaft. Das Durchschnittsalter deutscher Frauen bei der Eheschließung liegt derzeit bei knapp 30 Jahren. Noch im Jahr 1991 gingen Frauen den Bund der Ehe mit einem Durchschnittsalter von etwa 26 Jahren ein. Die vergleichsweise späte Festlegung auf einen Lebenspartner steht also ebenfalls in direkter Verbindung mit dem steigenden Alter schwangerer Frauen.

Realistische Betrachtung als Grundpfeiler

Die steigende Beliebtheit des Social Freezing führte auch in Deutschland zu einer wachsenden Anzahl von Anbietern in diesem Bereich. Frauen, die sich für diesen Weg entscheiden, haben daher inzwischen durchaus Wahlmöglichkeiten. Entscheidend für die Wahl des Anbieters ist dabei nicht nur dessen Vertrauenswürdigkeit, sondern auch der Umgang mit den tatsächlichen Chancen des Social Freezing.

So liegt die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft pro konservierter Eizelle zwischen acht und zehn Prozent. Mit einer einzigen Eizelle ist es also extrem unwahrscheinlich, im weiteren Leben schwanger zu werden. Werden beim Social Freezing allerdings bereits 15 Eizellen konserviert, so wächst die Wahrscheinlichkeit einer intakten Schwangerschaft auf etwa 80 Prozent an. Social Freezing stellt also durchaus eine Chance für Frauen dar, auch im gehobenen Alter schwanger zu werden.

Da auch die körperlichen Voraussetzungen abseits der konservierten Eizellen für eine gesunde Schwangerschaft relevant sind, sollten Frauen sich nicht zu spät für die Befruchtung entscheiden. Trotz einer fehlenden Altersgrenze seitens des Gesetzgebers sollten Frauen eine künstliche Befruchtung spätestens mit einem Alter von 50 Jahren vornehmen lassen.

Quellen:

http://de.statista.com/statistik/daten/studie/457789/umfrage/zahl-der-eingriffe-zum-einfrieren-von-eizellen-nach-beweggruenden/

http://www.fr-online.de/wirtschaft/social-freezing-bei-apple-und-facebook--us-konzerne-zahlen-einfrieren-von-eizellen-,1472780,28742082.html

http://www.pharma-zeitung.de/social-freezing-immer-mehr-unternehmen-bieten-es-a.7251.php

https://www.seracell-freezing.de/social-freezing/

http://www.babycenter.de/a9998/auswirkungen-des-alters-auf-die-fruchtbarkeit#ixzz3m1CeDgvi


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