DIZG Jahresbericht 2013: Mehr Patienten haben von Gewebe- und Zellersatz profitiert
(14.04.2014, Pharma-Zeitung.de) BERLIN - Copyright by Business Wire - DIZG
DIZG legt neuen Jahresbericht vor: Das Jahr 2013 war von einer Steigerung der Transplantatabgaben, größerer Spendenbereitschaft und Fortschritten in der Behandlung von Verbrennungsopfern geprägt.
Für immer mehr Menschen mit schweren Gewebsdefekten kommt die Hilfe aus Berlin-Köpenick: Rund 31.000 Patienten wurden in 2013 mit einem allogenen Transplantat aus dem Deutschen Institut für Zell- und Gewebeersatz (DIZG) versorgt, das waren gut 2.000 mehr als im Vorjahr. Besonders zugelegt hat der Bereich der Hüftkopftransplantate: Hier konnte das DIZG rund 11,5 Prozent mehr Operationen mit Transplantaten aus endoprothetischen Hüftköpfen versorgen als in 2012. „Operateure sowie medizinische und kaufmännische Entscheider der Krankenhäuser schätzen zunehmend die Kombination aus hoher Vielfalt an Transplanten und lückenloser Sicherheit; schließlich sind sämtliche Transplantate als Arzneimittel zugelassen“, sagt DIZG-Geschäftsführer Jürgen Ehlers. „Wie die Zahlen zeigen, ist es uns gelungen, den hohen Anforderungen gerecht zu werden – was ohne die Großzügigkeit von mehr als Eintausend Spenderinnen und Spendern sowie den kooperierenden Ärzten niemals möglich gewesen wäre. “
Mehr Menschen haben Gewebe gespendet
Trotz kritischer Berichterstattung im Zusammenhang mit Organspenden konnte das DIZG in 2013 sogar ein Plus an Spendenbereitschaft verzeichnen: Insgesamt 1.357 Menschen haben dem DIZG in 2013 eine Spende in Form von Haut und Faszien, Knochen, Sehnen und Bändern anvertraut – also knapp 300 mehr als im Vorjahr. Aus diesen Spenden stellt das DIZG inzwischen mehr als 250 verschiedene Gewebetransplantate her, die bei unterschiedlichsten Gewebsdefekten etwa nach Unfällen oder als Folge einer Tumorerkrankung die Lebensqualität der Betroffenen verbessern helfen. Vielfach ermöglichen sie sogar eine Heilung.
Um künftig noch mehr Patienten noch zielgerichteter helfen zu können, hat das gemeinnützige Institut in 2013 seine Forschungstätigkeit noch einmal intensiviert. Die Zusammenarbeit mit dem Julius-Wolff-Institut der Charité, die die Entwicklung von innovativen Knochentransplantaten zum Ziel hat, ist beispielhaft für andere Kooperationen im Bereich Forschung und Entwicklung.
DIZG setzt sich für bessere Versorgung von Verbrennungsopfern ein
Besonders stolz ist das DIZG auf die Tatsache, dass es als einzige Einrichtung in Deutschland Hautzellen zur Behandlung von großflächigen Brandverletzungen kultiviert und dadurch Verbrennungsopfern überlebenswichtige „Kulturhaut“ zur Verfügung stellen kann. Hier bietet das Institut sowohl Keratinozytensheets als auch Hautzellen zum Sprühen – mittels des eigens entwickelten Cellsprayers – an. Beide Therapieoptionen wurden im Berichtsjahr erneut von spezialisierten Verbrennungszentren angefordert und kombiniert. Darüber hinaus hat das DIZG in 2013 das Herstellungsverfahren von so genannten Spalthauttransplantaten optimiert. Ab sofort können aus jeder Hautspende sowohl Verbrennungsopfer in überlebenskritischer Phase als auch Patientinnen für die Brustrekonstruktion nach Mastektomie versorgt werden.
„Wir unternehmen alles, um noch besser auf die Anforderungen hoch spezialisierter Verbrennungszentren einzugehen, nicht zuletzt, weil wir uns den Verbrennungsopfern besonders verpflichtet fühlen“, betont Jürgen Ehlers. Augenblicklich decke zwar die Aufwandserstattung bei weitem die Kosten nicht, man wolle aber in 2014 gemeinsam mit Partnern – etwa der Deutschen Gesellschaft für Verbrennungsmedizin – verstärkt für eine verbesserte Erstattung durch die Kassen kämpfen.
Wachstum für eine bessere Patientenversorgung
Als weiteres wichtiges Ziel für die kommenden Jahre nennt Ehlers die Erweiterung der Herstellungskapazität. Bis 2016 ist ein neues Gebäude geplant, in dem pro Jahr rund 130.000 Gewebetransplantate hergestellt werden sollen. Dort werden sich auch weitere Reinräume für die vermehrte Herstellung von autologen Hautzellkulturen für Schwerstbrandverletzte befinden.
Über das DIZG
Das Deutsche Institut für Zell- und Gewebeersatz (DIZG) ist ein gemeinnütziger Arzneimittelhersteller von allogenen Gewebetransplantaten und autologen Zellkulturen. Ziel ist, aus dem Geschenk der Spender möglichst vielen Menschen mit schwersten Gewebedefekten eine verbesserte Perspektive auf Heilung zu bieten. Deshalb fördert das 1993 in Berlin gegründete Institut die Gewebespende, forscht und entwickelt die Transplantatvielfalt ständig weiter. Mittlerweile profitieren jedes Jahr rund 31.000 Patienten mit schweren Verletzungen von rund 250 verschiedenen Transplantatarten aus den Laboren des DIZG. www.dizg.de
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