DIZG reagiert auf Versorgungsengpass bei Schwerstbrandverletzten
(10.06.2014, Pharma-Zeitung.de) BERLIN - Copyright by Business Wire - DIZG
Das DIZG beweist erneut Bereitschaft gemeinnützig zu agieren, wenn adäquate Versorgung von Brandverletzten gefährdet ist
Das Deutsche Institut für Zell- und Gewebeersatz (DIZG) in Berlin hat auf den bestehenden Versorgungsengpass bei Fremdhaut unmittelbar reagiert und die Verfügbarkeit so genannter Spalthauttransplantate erweitert. Diese Transplantate werden für die temporäre Abdeckung von Verbrennungswunden benötigt. Dank eines vom DIZG entwickelten Hautspaltungsverfahrens ist es nun möglich, aus gespendeter Fremdhaut mehrere besonders gleichmäßige Schichten zu gewinnen. Somit können aus jeder Hautspende zum einen Verbrennungsopfer in überlebenskritischer Phase versorgt werden und zum anderen auch Patienten mit Bedarf für Weichgewebsrekonstruktionen, etwa nach Brustkrebs.
„In der Notsituation ist die kurzfristige Versorgung mit Spalthauttransplantaten für Verbrennungsopfer überlebenswichtig, damit große Brandflächen erst einmal abgedeckt werden können“, sagt DIZG-Geschäftsführer Jürgen Ehlers. „Die Versorgungssituation war aber merklich gefährdet. Umso wichtiger, dass wir hier einen wichtigen Beitrag zur ersten kritischen Versorgung Schwerstbrandverletzter leisten können.“ Dank der neuen Spalttechnik decken die Spalthauttransplantate die Brandwunden noch gleichmäßiger ab als bisher erhältliche Transplantate und vereinfachen so die Handhabung für den Operateur.
Zu Engpässen in der Versorgung war es gekommen, weil europäische Versorger von Spalthauttransplantaten seit geraumer Zeit Lieferschwierigkeiten haben. Zum anderen gibt es in Deutschland immer weniger Kliniken, die selbst Gewebebanken betreiben, da die Herstellung von Gewebezubereitungen hohen regulatorischen Anforderungen unterliegt und immer teurer wird. Parallel gibt es einen Rückgang der Spendebereitschaft.
Angesichts dieser Situation zeigt sich Dr. Bernd Hartmann, Chefarzt des Verbrennungszentrums am Unfallkrankenhaus Berlin (ukb), sichtlich erleichtert: „Unsere Patienten sind in der ersten kritischen Phase auf Fremdhauttransplante angewiesen. Wir sind deshalb sehr dankbar, dass das DIZG hochwertige Transplantate zur Verfügung stellen kann und sich die Versorgungslage dadurch entspannt hat.“
Mit den Spalthauttransplantaten für die Akutbehandlung hat das DIZG seine Versorgung um ein wichtiges Angebot für die moderne Verbrennungsmedizin erweitert. Das gemeinnützige Institut stellt seit vielen Jahren als einzige Einrichtung Deutschlands Zellkulturtransplantate für die Behandlung großflächiger Brandverletzungen her. Dazu sagt der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Verbrennungsmedizin Prof. Bert Reichert: „Wir erleben immer wieder, dass wir Schwerstbrandverletzte nur mit Zellkulturtransplantaten retten können. Dabei kann uns praktisch nur das DIZG mit seinem einmaligen Angebot helfen.“
Über das DIZG
Das Deutsche Institut für Zell- und Gewebeersatz (DIZG) ist ein gemeinnütziger Hersteller von allogenen Gewebetransplantaten und autologen Zellkulturen. Im Vordergrund stehen die Forschung und Entwicklung verbunden mit dem Ziel, Menschen mit schwersten Gewebedefekten eine verbesserte Perspektive auf Heilung zu bieten. Grundlage der Verwendung eines DIZG-Transplantats muss stets die Beurteilung des Operateurs sein, dass eine Verwendung humaner Gewebetransplantate aus medizinischen Gründen geboten ist. Das DIZG erweitert ständig die Transplantatvielfalt. Mittlerweile profitieren jedes Jahr knapp 30.000 Patienten mit schweren Verletzungen von rund 250 verschiedenen Transplantatarten aus den Laboren des DIZG.
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