Oral verabreichtes Apremilast zeigt statistisch signifikante Ergebnisse für primären und alle sekundären Endpunkte im Rahmen einer Phase-II-Studie an Patienten mit Behçet-Krankheit
(25.06.2013, Pharma-Zeitung.de) BOUDRY, Schweiz - Copyright by Business Wire - Celgene International Sàrl
Statistisch signifikante Ergebnisse für primären und alle sekundären Endpunkte bei seltener Erkrankung erzielt
Für die seltene chronisch-entzündliche Erkrankung sind keine Therapeutika in den USA oder Europa zugelassen
Celgene International Sàrl, eine Tochtergesellschaft der Celgene Corporation (NASDAQ: CELG), stellte heute im Rahmen der Jahresversammlung des European Congress of Rheumatology (EULAR) in Madrid Ergebnisse aus einer randomisierten, placebokontrollierten Phase-II-Studie an Patienten mit Behçet-Krankheit (Morbus Behçet) vor.
Das Unternehmen gab bekannt, dass die in der 12. Studienwoche im Rahmen der Prüfung des neuartigen, oral verabreichten niedermolekularen Phosphodiesterase 4 (PDE4)-Inhibitors des Unternehmens bei Patienten mit Behçet-Krankheit gefundenen Ergebnisse für den primären Endpunkt, die mittlere Anzahl der Geschwüre im Mund, statistisch signifikant waren (APR 30 mg zweimal täglich, 0,5; PBO, 2,1; p<0,0001). Die vollständige Ansprechrate (keine Geschwüre im Mund) in Woche 12 war ebenfalls statistisch signifikant (APR, 71 %; PBO, 29 %; p<0,0001). Statistisch signifikante und klinisch relevante Ansprechraten konnten im Hinblick auf alle sekundären Endpunkte festgestellt werden, darunter auch alle patientenberichteten Ergebnisse (PRO, Patient Reported Outcome). Insbesondere war die Reduzierung der Schmerzen von Geschwüren im Mund (visuelle Analogskalen von 1-10) bei Apremilast signifikant stärker ausgeprägt als bei Placebo (-44,7 vs –16,0; p<0,0001). Bei Patienten mit Geschwüren im Genitalbereich bei Studienbeginn (n=16), die alle (10/10) Apremilast erhalten hatten, zeigte sich eine vollständige Ansprechrate in Woche 12 gegenüber 50 % (3/6) bei Patienten aus dem Placebo-Arm (p=0,04).
Die Behçet-Krankheit ist eine seltene chronisch-entzündliche Erkrankung unklarer Ursache. Die Hauptsymptome sind wiederkehrende Aphthen im Mund und im Genitalbereich, Haut- und Augenläsionen und oftmals Gelenkentzündungen sowie Beteiligung des Gehirns und des Magen-Darm-Trakts. Die Lebensqualität in den Jahren mit der höchsten Leistungsfähigkeit wird durch die Erkrankung erheblich beeinträchtigt und bei stark Betroffenen nimmt die Lebenserwartung deutlich ab. Die Verbreitung der Behçet-Krankheit ist in der östlichen Mittelmeerregion, im Nahen Osten und in Ostasien am ausgeprägtesten. Allerdings wurde die Behçet-Krankheit in den Vereinigten Staaten von den NIH (National Health Institutes) und in Europa von EURODOSIS als seltene Krankheit eingestuft. Schätzungen zufolge sind in den Ländern mit der höchsten Prävalenz etwa 250.000 Menschen betroffen.
Bis heute wurden weder in den USA noch in Europa Arzneimittel für die Behandlung der Behçet-Krankheit zugelassen und die Behandlungsformen sind in hohem Maße von den Manifestationen der unterschiedlichen betroffenen Organsysteme abhängig. Die gegenwärtigen Behandlungsoptionen bestehen aus unspezifischen symptomatischen Medikamenten, wie NSARs, nicht zugelassenen immunsuppressiven Arzneimitteln und DMARDS.
„Ich bin hocherfreut über die Ergebnisse dieser bedeutenden Phase-II-Studie”, so Randall Stevens, Vice President, Clinical Research and Development bei I&I. „Sie geben berechtigten Anlass zu der Hoffnung, dass Apremilast die bisherigen Behandlungsformen der Behçet-Krankheit angesichts des bislang ungedeckten medizinischen Bedarfs und der potenziellen erheblichen Beeinträchtigungen der Lebensqualität durch mukokutane Ulzerationen möglicherweise sinnvoll ergänzen kann.”
Das allgemeine Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil stimmt mit früheren Ergebnissen im Rahmen anderer Apremilast-Studien mit anderen Patientenpopulationen überein. Im Rahmen der BCT-001-Studie unterschieden sich die durch die Behandlung ausgelösten unerwünschten Ereignisse (TEAE), darunter ernste oder schwere unerwünschte Ereignisse sowie Abbrüche aufgrund unerwünschter Ereignisse, bei Gaben von Apremilast in einer Dosierung von 30 mg zweimal täglich und bei Placebogaben nur unwesentlich. Keines der unerwünschten Ereignisse wurde bei Gaben von Apremilast häufiger als einmal berichtet. Unter den häufigsten durch die Behandlung ausgelösten unerwünschten Ereignissen (Top 5) in der Gruppe mit 30 mg zweimal täglich waren zwei mit der Placebo-Gruppe vergleichbar (Kopfschmerzen und Behçet-Syndrom/Aufflammen) während Übelkeit, Diarrhöe und Erbrechen häufiger bei Gaben von Apremilast in einer Dosis von 30 mg zweimal täglich beobachtet wurden.
Diese Ergebnisse entstammen Prüfstudien. Apremilast ist kein zugelassenes Produkt für irgendeine Indikation.
Die Zulassungsanträge (NDA/NDS) auf der Basis der kombinierten Daten aus PALACE 1, 2 und 3 für psoriatrische Arthritis (PsA) wurden im 1. bzw. 2. Quartal 2013 bei den Gesundheitsbehörden in den USA und Kanada eingereicht. Das Unternehmen hat bereits bekannt gegeben, dass es in der zweiten Jahreshälfte 2013 in den USA und Kanada einen separaten NDA-Antrag für Psoriasis und in Europa einen kombinierten Zulassungsantrag (MAA) für PsA/Psoriasis einreichen wird. Das Unternehmen erwägt gegenwärtig in einer Reihe von Ländern die Einreichung von Zulassungsanträgen für die Indikation Behçet-Krankheit.
Über BCT-001
BCT-001 ist eine multizentrische, randomisierte, placebokontrollierte Parallelgruppen-Doppelblind-Studie mit zwei Behandlungsarmen (Apremilast 30 mg zweimal täglich und Placebo-Gruppe) zur Behandlung der Behcet’schen Erkrankung. Die Studie umfasste eine 90-Tage-Prä-Randomisierungs-Phase, eine 12-wöchige Behandlungsphase, eine 12-wöchige Verlängerungsphase und eine 4-wöchige Nachbeobachtungsphase. Insgesamt 111 Patienten mit einer aktiven Behçet-Krankheit wurden 1:1 randomisiert, um entweder Apremilast 30 mg zweimal täglich oder ein identisch erscheinendes Placebo, aufgeschlüsselt nach Geschlecht, zu erhalten. Der primäre Endpunkt der Studie ist die Anzahl der Geschwüre im Mund am Tag 85 (12 Wochen). Diese Manifestation wurde als primäre Wirksamkeitsvariable ausgewählt, da praktisch alle Patienten mit Behçet-Krankheit schmerzhafte Geschwüre im Mund haben. Andere seltenere Manifestationen der Behçet-Krankheit, darunter Geschwüre im Genitalbereich, Hautläsionen, entzündliche Erkrankungen der Augen, Veränderungen des Magen-Darm-, Gefäß- oder Zentralnervensystems, sowie Schmerzen aufgrund von Geschwüren im Mund oder Genitalbereich wurden als sekundäre/exploratorische Wirksamkeitsvariablen oder zur Absicherung gewählt.
Über Behcet’sche Erkrankung
Die Behçet-Krankheit ist eine chronische entzündliche Erkrankung der Gefäße mit unklarer Ursache. Die Hauptsymptome sind wiederkehrende Aphthen im Mund und im Genitalbereich, Hautläsionen, von Akne bis hin zu vaskulitischen Ulzerationen, vaskuläre Veränderungen, einschließlich Aneurysmen und Venenthrombosen sowie entzündliche Erkrankungen der Augen, die sich als Uveitis manifestieren. Die Behçet-Krankheit ist im Nahen Osten, in Asien und Japan am weitesten verbreitet. In den Vereinigten Staaten wurde sie von den NIH (National Health Institutes) als seltene Krankheit eingestuft. Gegenwärtig gibt es keine zugelassene orale Therapie für diese seltene Indikation in den Vereinigten Staaten oder in einem europäischen Land. In einigen Fällen kann eine ungehemmte Entzündung eine Erblindung, Darmkomplikationen, einen Schlaganfall und sogar Meningitis, die tödlich verlaufen kann, nach sich ziehen. Humorale und zelluläre Abnormalitäten wurden beschrieben, obwohl die Ätiologie der Behçet-Krankheit unbekannt ist.
Über Apremilast
Apremilast, ein oral verabreichter, niedermolekularer Inhibitor der Phosphodiesterase 4 (PDE4), wirkt intrazellulär und moduliert ein Netz von entzündungsfördernden und entzündungshemmenden Mediatoren. PDE4 ist eine zyklische Adenosinmonophosphat (cAMP)-spezifische PDE und die in Entzündungszellen dominierende PDE. Die PDE4-Inhibition erhöht den intrazellulären cAMP-Spiegel, der wiederum die entzündliche Reaktion herunterreguliert, indem die Expression von TNF-α, IL-23 und sonstigen entzündlichen Zytokinen moduliert wird. Die Erhöhung des cAMP-Spiegels führt ebenfalls zu einer Erhöhung der entzündlichen Zytokine wie IL-10. Weitere Informationen finden Sie unter www.discoverpde4.com/.
Über Celgene
Celgene International Sàrl mit Sitz in Boudry, Schweizer Kanton Neuchâtel, ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft und die internationale Hauptgeschäftsstelle der Celgene Corporation. Die Celgene Corporation mit Hauptsitz in Summit, New Jersey, ist ein integriertes, global präsentes Pharmaunternehmen mit Schwerpunkt in der Erforschung, Entwicklung und Vermarktung innovativer Therapien zur Behandlung von Krebs und Entzündungskrankheiten durch Gen- und Proteinregulierung. Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Unternehmens unter www.celgene.com.
Zukunftsbezogene Aussagen
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