Tolvaptan – ein Otsuka Arzneimittel in der klinischen Prüfung für die Behandlung der autosomal-dominanten polyzystischen Nierenerkrankung (ADPKD) erreicht den primären Endpunkt in klinischer Phase-III-Studie

(28.01.2013, Pharma-Zeitung.de) TOKIO (Japan) - Copyright by Business Wire - Otsuka Pharmaceutical Co., Ltd.

  • Die Ergebnisse wurden auf der Jahrestagung 2012 der American Society of Nephrology, der Kidney Week, vorgestellt und online im New England Journal of Medicine (NEJM) publiziert. Die Ergebnisse sollen als Grundlage für Zulassungsanträge in mehreren Ländern für eine neue Therapie gegen ADPKD dienen
  • In der Phase-III-Studie wurde der primäre Wirksamkeitsendpunkt erreicht. Bei mit Tolvaptan behandelten Patienten wurden gegenüber Placebo geringere Veränderungen des Gesamtnierenvolumens nachgewiesen
  • ADPKD ist die häufigste erblich bedingte Ursache für Nierenversagen und ist für rund 5 Prozent der Fälle chronischen Nierenversagens in den USA verantwortlich. Die diagnostizierte Prävalenz beträgt weltweit schätzungsweise 1:1000 bis 1:4000

Otsuka Pharmaceutical Co., Ltd. (OPC), hat heute bekannt gegeben, dass die Ergebnisse der klinischen Studie zu Tolvaptan, einem Arzneimittel in der klinischen Prüfung zur Behandlung von ADPKD, zum ersten Mal auf der Jahrestagung der American Society of Nephrology vorgestellt und gleichzeitig im New England Journal of Medicine (online unter www.NEJM.org) publiziert wurden. Die autosomal-dominante polyzystische Nierenerkrankung (ADPKD) ist eine Erbkrankheit, die sich durch die Bildung einer Vielzahl von Zysten in den Nieren kennzeichnet. Tolvaptan erreichte den primären Endpunkt und wies im Vergleich zu Placebo eine statistisch signifikante (p < 0,001) Reduktion (fast 50 Prozent) bei der Zunahme des Gesamtnierenvolumens bei Patienten mit ADPKD über den dreijährigen Studienzeitraum auf. Diese Ergebnisse stammen aus der Studie TEMPO 3:4 (Wirksamkeit und Sicherheit von Tolvaptan beim Management von autosomal-dominanter polyzystischer Nierenerkrankung und ihrer Ergebnisse), einer multizentrischen, randomisierten, doppelt verblindeten und placebokontrollierten Parallelarm-Studie der Phase III, an der über 1.400 Patienten beteiligt waren. Tolvaptan ist ein selektiver V2-Vasopressin-Rezeptor-Antagonist, von dem angenommen wurde, dass er den Verlauf von ADPKD verlangsamen kann, indem er die Bildung und das Wachstum von Nierenzysten hemmt, die für die Erkrankung charakteristisch sind und häufig mit Schmerzen, Bluthochdruck und Nierenversagen assoziiert werden. ADPKD ist die Hauptursache für erblich bedingtes Nierenversagen und betrifft schätzungsweise 1:1000 bis 1:4000 aller diagnostizierten Patienteni.

Vorgestellt wurden die Studienergebnisse von Professor Dr. med. Vicente E. Torres, Leiter der Abteilung für Nephrologie und Hypertonie an der Mayo Clinic, während der diesjährigen Tagung „High Impact Clinical Studies“ auf der jährlich stattfindenden „Kidney Week“ der American Society of Nephrology (ASN) 2012, der weltweit wichtigsten Tagung für Nephrologie. In der Studie wurden die Wirksamkeit und die Sicherheit von Tolvaptan bei der Behandlung von ADPKD sowie die dadurch verursachten Komplikationen bei erkrankten Patienten beurteilt.

„ADPKD ist die häufigste erblich bedingte und insgesamt die vierthäufigste Ursache von Nierenversagen weltweit“, sagte Dr. Torres. „Bei den meisten Patienten, die von dieser Erkrankung betroffen sind, wird das Nierengewebe durch unablässige Zystenbildung zerstört, was zu Bluthochdruck und schmerzhaften Komplikationen führt und sich negativ auf die Lebensqualität auswirkt. Die Ergebnisse dieser Studie weisen auf eine Behandlungsmöglichkeit hin, die bei einer Verabreichung über drei Jahre das Nierenwachstum hemmt, die damit verbundenen Symptome abschwächt und den Funktionsverlust der Niere verlangsamt.“

„Die Daten aus dieser Studie sind überzeugend und liefern eine solide Grundlage für Zulassungsanträge weltweit“, sagte Dr. med. William H. Carson, Präsident und CEO von Otsuka Pharmaceutical Development & Commercialization, Inc. „Tolvaptan wurde von Otsuka in Japan entdeckt und könnte bei einer Zulassung durch die Gesundheitsbehörden die erste medikamentöse Therapie für Patienten mit ADPKD werden. Unser Forschungsansatz ist, neue Wege zu gehen, die Otsuka zu einzigartigen Entdeckungen führt.“

Design und Ergebnisse der Studie

In dieser randomisierten, doppelt verblindeten und placebokontrollierten dreijährigen Phase-III-Studie wurden an 129 Prüfzentren weltweit erwachsene Patienten (Männer und Frauen im Alter von 18 bis 50 Jahren) eingeschlossen. Mit der Studie sollten die Wirksamkeit und die Sicherheit von Tolvaptan – einem Arzneimittel in der klinischen Prüfung – zur Behandlung von ADPKD untersucht werden. Die Patienten wurden im Verhältnis von 2:1 randomisiert und erhielten morgens und nachmittags jeweils entweder Tolvaptan (45/15, 60/30 oder 90/30 mg, je nach Verträglichkeit) oder Placebo. Die 1.445 in die Studie eingeschlossenen Patienten wurden so randomisiert, dass 961 von ihnen Tolvaptan und 484 Placebo erhielten.

Der primäre Endpunkt war die Wirksamkeit auf die jährliche Veränderungsrate des Gesamtnierenvolumens (eine Messgröße für das Wachstum von Nierenzysten) bei Tolvaptan im Vergleich mit Placebo. Der wichtigste sekundäre Endpunkt betraf verschiedene Anzeichen für ein Fortschreiten der ADPKD, darunter abnehmende Nierenfunktion, Eintreten signifikanter Nierenschmerzen, zunehmende Hypertonie (Bluthochdruck) und zunehmende Albuminurie (Ausscheidung von Eiweiß über den Urin), sowie eine Messung der Nierenfunktion (Veränderung des Anstiegs des Kehrwerts der Kreatininwerte im Serum).

Tolvaptan erreichte eine statistisch signifikante Reduktion der Zunahme des Gesamtnierenvolumens im Verlauf des dreijährigen Studienzeitraums im Vergleich zum Placebo (2,80 Prozent pro Jahr gegenüber 5,51 Prozent pro Jahr, p < 0,001).

Beim wichtigsten sekundären Endpunkt ergab Tolvaptan eine statistisch signifikante Risikoreduktion auf mehrere Ereignisse (abnehmende Nierenfunktion, Nierenschmerzen, Hypertonie oder Albuminurie) (hazard ratio = 0,87, 95 Prozent KI: 0,78-0,97, p = 0,0095). Die Ergebnisse für diesen Endpunkt wurden durch eine 61-prozentige Risikoreduktion für eine abnehmende Nierenfunktion (hazard ratio = 0,39, KI: 0,26-0,57, p < 0,001) und eine 36-prozentigeRisikoreduktion für zunehmende Nierenschmerzen (hazard ratio = 0,64, KI: 0,47-0,89, p = 0,007) bestimmt. Des Weiteren wurde nachgewiesen, dass durch Tolvaptan die Kurve (d. h. die Rate) der Abnahme der Nierenfunktion im Vergleich zu den mit Placebo behandelten Patienten um rund 30 Prozent gesenkt wurde (Kehrwert des Serum-Kreatinins, –2,61 gegenüber –3,81 mg/ml–1 pro Jahr, p < 0,001).

Insgesamt 1157 Patienten (80,1 Prozent) schlossen die dreijährige Studie ab (77,0 Prozent der mit Tolvaptan und 86,2 Prozent der mit Placebo behandelten Patienten). Die Abbruchrate in der Tolvaptangruppe war höher als unter Placebo. (15,4 Prozent gegenüber 5,0 Prozent der Patienten in der Placebo-Gruppe). Die häufigsten unerwünschten Ereignisse, die mit der Tolvaptan-Behandlung assoziiert wurden (≥ 10 Prozent und nominal signifikant mehr als beim Placebo), bezogen sich auf deren aquaretische Wirkungsweise: Durst (55,3 Prozent gegenüber 20,5 Prozent), Polyurie (38,3 Prozent gegenüber 17,2 Prozent), Nykturie (29,1 Prozent gegenüber 13,0 Prozent), Pollakisurie (23,2 Prozent gegenüber 5,4 Prozent) und Polydipsie (10,4 Prozent gegenüber 3,5 Prozent). Zu den unerwünschten Ereignissen, die beim Placebo häufiger auftraten (≥ 10 Prozent und nominal signifikant mehr als bei Tolvaptan), gehörten Nierenschmerzen, Hämaturie und Harnwegsinfekte. Auffällige Laborwerte, die bei den mit Tolvaptan behandelten Patienten häufiger waren: erhöhte Natrium- (4,0 Prozent gegenüber 1,4 Prozent), Harnsäure- (6,2 Prozent gegenüber 1,7 Prozent) und signifikant erhöhte ALT- oder AST-Werte (4,7 Prozent gegenüber 1,7 Prozent).

Über ADPKD

Die Polyzystische Nierenerkrankung (PKD) ist durch die Entstehung zahlreicher nicht bösartiger zystischer Strukturen in den Nieren aufgrund erblich bedingter oder erworbener genetischer Mutationen gekennzeichnet.i,ii Es gibt zwei Hauptformen der erblichen Übertragung von PKD. Die häufigste Vererbungsform von PKD ist autosomal-dominant (ADPKD) mit einer diagnostizierten Prävalenz von 1:1000 bis 1:4000.i Die Entstehung und das Wachstum von Zysten in beiden Nieren führt zu einer langsamen Verschlechterung der Nierenfunktion und bei etwa 50 Prozent der Patienten zu chronischem und terminalem Nierenversagen.iii Die Symptome von ADPKD treten in der Regel erst im Erwachsenenalter auf.ii

Über Otsuka Pharmaceutical Co., Ltd.

Otsuka Pharmaceutical Co., Ltd., wurde 1964 gegründet und ist ein globales Unternehmen im Gesundheitswesen mit folgender Unternehmensphilosophie: „Otsuka-people creating new products for better health worldwide“. Otsuka forscht, entwickelt, produziert und vermarktet innovative Originalprodukte mit Schwerpunkten auf Arzneimitteln zur Behandlung von Krankheiten sowie auf funktionellen Lebensmitteln zur Förderung der allgemeinen Gesundheit. Otsuka hat sich dazu verschrieben, weltweit Werte zu schaffen, sich dabei an die hohen ethischen Standards zu halten, wie sie von einem Unternehmen im Gesundheitswesen gefordert werden, eine dynamische Unternehmenskultur zu pflegen und im Einklang mit dem Gemeinwesen und der Natur zu arbeiten.

Otsuka Pharmaceutical Co., Ltd., ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Otsuka Holdings Co., Ltd., der Holdinggesellschaft des Otsuka-Konzerns. Der Otsuka-Konzern hat Niederlassungen in 25 Ländern und Regionen rund um die Welt und hat im Geschäftsjahr 2011 einen Konzernumsatz von etwa 14,7 Milliarden US-Dollar erzielt.

  i Torres, VE, Harris, PC, und Pirson, Y. Autosomal Dominant Polycystic Kidney Disease Lancet. 2007;369:1287-1301. ii Patel, V, Chowhury, R, und Igarashi, P. Advances in the pathogenesis and treatment of polycystic kidney disease. Curr Opin Nephrol Hypertens. 2009;18:99-106. iii Tan, Y, Blumenfeld, J, und Rennert, H. Autosomal dominant polycystic kidney disease: genetics, mutations and microRNAs. Biochimica Biophysica Acta. 2011;1812:1202-1212.  

Die Ausgangssprache, in der der Originaltext veröffentlicht wird, ist die offizielle und autorisierte Version. Übersetzungen werden zur besseren Verständigung mitgeliefert. Nur die Sprachversion, die im Original veröffentlicht wurde, ist rechtsgültig. Gleichen Sie deshalb Übersetzungen mit der originalen Sprachversion der Veröffentlichung ab.



Weitere Informationen anfordern

Kontaktieren Sie den Autor um weitere Informationen zu erhalten. Füllen Sie das folgende Formular aus und erhalten Sie kostenfrei und unverbindlich weitere Informationen vom Anbieter.

Firma
Anfrage
Name
E-Mail
Telefon

Weitere Pressemitteilungen von Otsuka Pharmaceutical Co., Ltd.

08.12.2014 Otsuka Pharmaceutical übernimmt Avanir Pharmaceuticals
18.05.2011 Gründung von Otsuka SA, einer Tochtergesellschaft von Otsuka Pharmaceutical zur Förderung der öffentlichen Unterstützung für das weltweite Tuberkuloseprogramm des Unternehmens
17.11.2010 Otsuka setzt sich im US-Patentstreit zu Abilify(R) durch

Newsletter abonnieren


Ansprechpartner

Media Contacts
USA
Otsuka America Pharmaceutical, Inc.
David Caruba
+1-609-524-6798, +1-908-347-0154 (Mobil)
david.caruba@otsuka-us.com
oder
JAPAN
Otsuka Pharmaceutical Co., Ltd.
Jeffrey Gilbert
+81-3-6361-7379, +81-80-8728-6039 (Mobil)
gilbert.jeffrey@otsuka.jp
oder
ANFRAGEN VON INVESTOREN
Otsuka Holdings Co., Ltd.
Takuma Kimura
+81-3-6361-7411
kimurata@otsuka.jp






Partner
Medizinische Übersetzungen
Zerfallszeittester / Disintegration Tester DISI

Ihre Pressemitteilung hier?

Nutzen Sie Pharma-Zeitung.de für effektive Pressearbeit und Neukundengewinnung.

» Pressemitteilung veröffentlichen