US-amerikanischer Geschäftsmann eröffnet weltweiten Wettbewerb über mehrere Millionen US-Dollar für innovative Alzheimer-Lösungen

(05.11.2018, Pharma-Zeitung.de) SAN ANTONIO - Copyright by Business Wire - The University of Texas at San Antonio

Oskar-Fischer-Preise werden von der University of Texas in San Antonio ausgetüftelt

Um die Alzheimer-Krankheit besser zu verstehen und erklären zu können, hat der US-amerikanische Geschäftsmann James Truchard dem College of Sciences der University of Texas in San Antonio (UTSA) 5 Millionen US-Dollar geschenkt, um das Oskar-Fischer-Projekt ins Leben zu rufen. Bei dieser Initiative werden die klügsten Köpfe der Welt eine umfassende Literaturanalyse vornehmen, um diese Informationen zu einer einfachen Erklärung für die Ursache der Alzheimer-Krankheit zusammenzufassen. Der Wettbewerb wurde heute auf der Jahrestagung der Society for Neuroscience bekannt gegeben, einem internationalen Treffen von fast 30.000 Wissenschaftlern, das bis zum 7. November in den Vereinigten Staaten stattfindet.

Truchard, ehemaliger President und Chief Executive Officer des in den USA ansässigen Technologieunternehmens National Instruments, konzipierte und startete das Oskar-Fischer-Projekt, um die klügsten Köpfe der Welt herauszufordern. Im Rahmen des Wettbewerbs werden bis zu 4 Millionen US-Dollar an Oskar-Fischer-Preisen vergeben, darunter ein Hauptpreis von 2 Millionen US-Dollar, zwei Preise für den zweiten Platz von jeweils 500.000 US-Dollar und vier Preise für den dritten Platz von jeweils 250.000 US-Dollar. Zusammen stellen diese Geldprämien die weltweit größten Preise ihrer Art dar.

Bei seinen persönlichen Recherchen stieß der heute 75-jährige Truchard auf die Arbeit von Oskar Fischer (1876–1942), einem jüdischen Pionier der Neurowissenschaft, der zeitgleich mit Alois Alzheimer die Demenz erforschte. Im Jahr 1900 begann Fischer, an der deutschen Universität der Karls-Universität in Prag zu arbeiten. Seine Forschungsarbeit führte zur Identifizierung von senilen Plaques (damals neuritische Plaques genannt), den charakteristischen Läsionen der Alzheimer-Krankheit.

Fischer stellte die Hypothese auf, dass die Plaques mit Presbyophrenie verbunden sind, die zu der Zeit als eine Form der senilen Demenz charakterisiert wurde, die sich durch Gedächtnisverlust, Gedächtnisverzerrungen und Desorientierung auszeichnet. Im Jahr 1907 verfasste er eine Publikation über 12 Patienten mit Plaques und Bündeln, Proteinsträngen, die während der Alzheimer-Krankheit auftreten. Im selben Jahr verfasste Alzheimer eine Publikation über einen Patienten mit Alzheimer-Krankheit mit frühem Beginn.

Fischer blieb an der deutschen Universität, bis er im Jahr 1939 entlassen wurde. Zwei Jahre später wurde er nach Theresienstadt, einer Zwischenstation für Auschwitz und Treblinka, geschickt. Die harten Bedingungen im Konzentrationslager kosteten ihn 1942 das Leben.

„Seit Oskar Fischers wegweisender Arbeit ist ein Jahrhundert vergangen, und Dutzende Milliarden wurden seither weltweit für Forschung und potenzielle Heilmittel ausgegeben. Mehr als 130.000 Forschungsarbeiten wurden veröffentlicht, und dennoch wurde noch immer keine definitive Erklärung und Heilung für Alzheimer gefunden“, so Truchard. „Wir müssen Alzheimer als ein großes komplexes Puzzle betrachten, bei dem ein Teil fehlt. Wir brauchen einen brillanten Kopf, der alle Teile betrachtet und abwägt, was sie im Einzelnen zu bieten haben, und dann eine passende Erklärung entwickelt, die alle Teile zusammengefügt und das Puzzle vervollständigt.“

Laut dem World Alzheimer Report 2018 von Alzheimer’s Disease International (ADI) leben schätzungsweise 50 Millionen Menschen weltweit mit Demenz, was der Weltwirtschaft 1 Billion US-Dollar kostet. Laut ADI wird erwartet, dass sich diese Population bis zum Jahr 2050 mehr als verdreifachen wird. ADI berichtet ferner, dass das weltweite Verhältnis der Publikationen zu neurodegenerativen Erkrankungen versus Publikationen zu Krebs ganze eins zu zwölf beträgt.

„Das Oskar-Fischer-Projekt wird bei der Erforschung der Alzheimer-Krankheit einen neuen Systemansatz verfolgen, der auf der Arbeit aufbaut, die Oskar Fischer vor über einem Jahrhundert begonnen hat“, so George Perry, der Chefwissenschaftler des UTSA Brain Health Consortium. „Jim Truchards großzügiges Geschenk wird ein internationales Forum schaffen, um diese Arbeit zu bewerten und eine Erklärung vorzulegen, die unser Verständnis der Krankheit verbessert.“

Die University of Texas in San Antonio, eine weltweit führende Forschungsanstalt im Bereich der Hirngesundheit, wird den zweijährigen Wettbewerb austüfteln. Im UTSA Brain Health Consortium betreiben 38 der besten Wissenschaftler des Landes Forschung zu Gehirnmechanismen und -therapeutika. Die Forscher der Universität verfügen über Fachwissen in Bezug auf neurodegenerative Erkrankungen, neuronale Schaltkreise und elektrische Signale, Schädel-Hirn-Trauma, regenerative Medizin und Stammzelltherapien, medizinische Chemie und Wirkstoffdesign, Neuroinflammation und Psychologie.

„Dank der Unterstützung von Jim Truchard wird das Oskar-Fischer-Projekt unsere gemeinsame Mission, die Geheimnisse der Neurodegeneration zu lüften, beschleunigen, indem wir mit den klügsten Köpfen der Welt zusammenarbeiten“, so UTSA-Präsident Taylor Eighmy.

Truchard fügte hinzu: „Ich glaube wirklich, dass die Alzheimer-Krankheit facettenreich ist; es geht um Lebensstil, Vererbung und Gehirnschwund. Es ist wichtig, alle möglichen Lösungen zu betrachten. Dieser Wettbewerb bringt die besten Köpfe der Welt zusammen, um sämtliche Aspekte abzuwägen.“

Die UTSA wird eng mit einem interdisziplinären Komitee herausragender Wissenschaftler aus Texas zusammenarbeiten, um die Oskar-Fischer-Preise zu vergeben. Die Ausschreibung beginnt im Februar 2019 und dauert über die zweijährige Laufzeit des Projekts an.

Über die University of Texas in San Antonio

Die University of Texas in San Antonio (UTSA) ist eine öffentliche Universität im Dienste der Stadt, die auf Gesundheit, Internetsicherheit, Energie, Nachhaltigkeit sowie menschliche und soziale Entwicklung spezialisiert ist. Mit mehr als 32.000 Studierenden ist sie die größte Universität in der Großstadtregion San Antonio. Die UTSA fördert das Wissen durch Forschung und Erkenntnis, Lehre und Lernen, gesellschaftliches Engagement und öffentlichen Dienst. Die Universität vereinigt multikulturelle Traditionen und dient als Zentrum für intellektuelle und kreative Ressourcen sowie als Katalysator für die sozioökonomische Entwicklung und die Kommerzialisierung des geistigen Eigentums – für Texas, die Nation und die Welt. Erfahren Sie mehr online, auf Facebook, auf Twitter, auf Instagram oder auf UTSA Today.

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