Gileads HIV-Einzeltablette, das „Quad“-Präparat, zeigt auch in 48-wöchiger Phase-II-Studie hohe virale Suppression

(16.09.2010, Pharma-Zeitung.de) FOSTER CITY, Kalifornien, USA - Copyright by Business Wire - Gilead Sciences, Inc.

– Weitere Daten aus 48 Wochen bestätigen Cobicistat als verstärkenden antiretroviralen Wirkstoff –

Das Unternehmen Gilead Sciences, Inc. (NASDAQ: GILD), hat heute bekannt gegeben, dass die Ergebnisse seiner klinischen Studie der Phase II zeigen, dass sein in der Erprobungsphase befindliches Einzeltablettenpräparat „Quad“ mit fester Dosierung aus Elvitegravir, Cobicistat und Truvada® (Emtricitabin und Tenofovirdisoproxilfumarat) für die Behandlung der HIV-Infektion über 48 Wochen eine konstant hohe virologische Suppressionsrate und eine antiretrovirale Aktivität vergleichbar mit jener von Atripla® (Efavirenz 600 mg / Emtricitabin 200 mg / Tenofovirdisoproxilfumarat 300 mg) zeigte. In Woche 48 lag der Anteil an Patienten, die ein HIV-RNA-Niveau (Viruslast) von weniger als 50 Kopien/ml erreichten, im Quad-Zweig bei 90 Prozent und im Atripla-Zweig bei 83 Prozent (unter Verwendung einer Analyse, bei der das Nichterreichen einem Ausfall gleichkommt). Diese Daten werden heute im Rahmen einer Late-Breaker-Posterpräsentation auf der 50. Annual Interscience Conference on Antimicrobial Agents and Chemotherapy (ICAAC) in Boston vorgestellt (Kurzbeschreibung Nr. H-938b).

Die Daten aus den 48 Wochen dieser Phase-II-Studie (Studie 236-0104) sind eine Erweiterung der positiven 24-wöchigen Ergebnisse, die im Februar 2010 im Rahmen der Conference on Retroviruses and Opportunistic Infections (CROI) vorgestellt wurden. Die Sicherheits-, Verträglichkeits- und Abbruchquoten waren in beiden Zweigen der Studie ähnlich, jedoch wurden bei den Patienten, die das Quad-Präparat erhielten, weniger das zentrale Nervensystem (ZNS) betreffende Nebenwirkungen wie anormale Träume/Alpträume, Schwindel und Angstzustände beobachtet als bei jenen, die Atripla erhielten.

„Die Einführung des aus einer Tablette bestehenden Präparats machte die Behandlung von Patienten mit HIV leichter, es sind aber noch weitere Optionen notwendig, insbesondere für jene, die bei den bestehenden Arzneimittelkombinationen unter Nebenwirkungen leiden“, sagte Richard Elion, MD, Hauptprüfer und Direktor der klinischen Forschung an der Whitman-Walker-Klinik in Washington, D.C. „Diese positiven Daten aus der Phase II deuten darauf hin, dass die Quad-Tablette möglicherweise eine wichtige neue Option für Patienten mit HIV ist.“

Die Ergebnisse einer separaten, ebenfalls von Dr. Elion im Rahmen der ICAAC-Messe vorgestellten Studie zeigen, dass durch Cobicistat verstärktes Atazanavir plus Truvada über 48 Wochen über eine ähnliche Wirksamkeit und Sicherheit verfügt wie durch Ritonavir verstärktes Atazanavir plus Truvada. Die zu Beginn der Studie bei Patienten festgestellten Änderungen der geschätzten glomerulären Filtrationsraten blieben bis zu Woche 48 stabil und waren vergleichbar mit den Veränderungen, die bei den Patienten beobachtet wurden, die Ritonavir erhielten. Gilead setzt seine Untersuchungen zu Cobicistat als alternativem eigenständigem verstärkendem Wirkstoff für andere antiretrovirale Medikamente neben seiner Funktion im Quad-Präparat fort.

„Wir sind mit der Robustheit der Ergebnisse der 48-wöchigen Phase II zufrieden und machen weiterhin schnelle Fortschritte mit unserem klinischen Programm der Phase III zur Quad-Tablette“, sagte Norbert W. Bischofberger, PhD, der Executive Vice President des Bereichs Forschung und Entwicklung und Chief Scientific Officer von Gilead. „Unsere erste Phase-III-Studie zum Quad-Präparat im Vergleich zu Atripla wurde unlängst vollständig gestartet, und bei der zweiten Studie zum Quad-Präparat im Vergleich zu einem proteasebasierten Präparat ist ist die Selektion nunmehr abgeschlossen. Wir freuen uns darauf, die Ergebnisse dieser beiden wichtigen Zulassungsstudien 2011 bekannt geben zu können.“

Die Quad-Studie 236-0104

Bei der Studie 236-0104 handelt es sich um eine doppelblinde, multizentrische, randomisierte (2:1), aktiv kontrollierte 48-wöchige klinische Studie zur Untersuchung der Sicherheit und Wirksamkeit des Quad-Präparats (n = 48) im Vergleich zu Atripla (n = 23) bei HIV-infizierten und zuvor unbehandelten Erwachsenen mit einer Viruslast von mindestens 5000 Kopien/ml und CD4-Zellzahlen (einem Maß für die Stärke des Immunsystems) von über 50 Zellen/mm3 zu Studienbeginn. Die Wochen 24 und 48 sind die jeweils primären und sekundären Zeitpunkte für die Wirksamkeit, die gemessen wird als Anteil der Patienten mit einem HIV-RNA-Niveau von weniger als 50 Kopien/ml. Zu den sekundären Zielen gehören die Sicherheit und Verträglichkeit der zwei Präparate über einen Zeitraum von 48 Wochen.

Zu Studienbeginn hatten die Studienteilnehmer im Quad-Zweig eine durchschnittliche Viruslast von 4,59 log10 Kopien/ml und eine durchschnittliche CD4-Zellzahl von 354 Zellen/mm3. Die Studienteilnehmer im Atripla-Zweig hatten zu Studienbeginn eine durchschnittliche Viruslast von 4,58 log10 Kopien/ml und eine durchschnittliche CD4-Zellzahl von 436 Zellen/mm3.

Nach 48 Wochen erreichten 90 Prozent der Patienten im Quad-Zweig und 83 Prozent der Patienten im Atripla-Zweig das primäre Ziel der Studie, d. h. ein HIV-RNA-Niveau von unter 50 Kopien/ml bei einer Analyse, bei der das Nichterreichen einem Ausfall gleichkommt (Unterschied bei der nach Schicht gewichteten Ansprechquote zwischen Quad und Atripla = +8,4 %; 95 % KI: –8,8 % bis 25,6 %). Darüber hinaus erreichten bei Anwendung einer Analyse, bei der fehlende Werte ausgeschlossen werden, 96 bzw. 95 Prozent der Patienten im Quad- bzw. Atripla-Zweig nach 48 Wochen ein HIV-RNA-Niveau von unter 50 Kopien/ml.

Die Patienten, die das Quad-Präparat einnahmen, verzeichneten eine durchschnittliche Erhöhung der CD4-Zellzahl von 240 Zellen/mm3, verglichen mit einer durchschnittlichen Erhöhung von 162 Zellen/mm3 bei den Atripla-Patienten nach 48 Wochen.

Die Abbruchraten und Nebenwirkungen waren in beiden Zweigen der Studie ähnlich. Drei Patienten pro Studienzweig brachen die Behandlung ab. Einer von ihnen war ein Atripla-Patient, der die Behandlung aufgrund einer Nebenwirkung (Suizidgedanken) abbrach, während keiner der Patienten die Quad-Behandlung aufgrund von Nebenwirkungen abbrach. Die Nebenwirkungsquoten waren in beiden Behandlungszweigen ähnlich, obwohl weniger ZNS-Nebenwirkungen bei den Quad-Patienten beobachtet wurden. Die am häufigsten beobachteten behandlungsbedingten Nebenwirkungen, die bei mehr als fünf Prozent der Patienten in einem der Behandlungszweige auftraten, waren anormale Träume/Alpträume, Müdigkeit, Schwindel, Durchfall, Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, Angstzustände, Übelkeit, Bauchblähungen und Hautausschlag. Zwei Nebenwirkungen von Grad 3 oder 4 wurden bei Quad-Patienten beobachtet (Lungenentzündung und anogenitale Warzen) und zwei bei den Atripla-Patienten (B-Zellen-Lymphom mit Lymphadenopathie und Neutropenie).

In beiden Zweigen der Studie gab es ein ähnliches Vorkommen von Laborauffälligkeiten (Grad 2–4). Zu den Laborauffälligkeiten, die bei mehr als fünf Prozent der Patienten in einem der Behandlungszweige auftraten, gehörten Hyperamylasämie, Hypercholesterinämie, Kreatinkinase, Neutropenie und Proteinurie. Die durchschnittlichen Änderungen bei Cholesterin, Lipoproteinen geringer Dichte (LDL), Lipoproteinen hoher Dichte (HDL) und Triglyceriden waren gering und in beiden Zweigen der Studie ähnlich.

Cobicistat-Studie 216-0105

Bei der Studie 216-0105 handelt es sich um eine doppelblinde, multizentrische, randomisierte (2:1), aktiv kontrollierte 48-wöchige klinische Studie zur Untersuchung der Sicherheit und Wirksamkeit von durch Cobicistat verstärktem Atazanavir (n = 50) im Vergleich zu durch Ritonavir verstärktem Atazanavir (n = 29), jeweils in Kombination mit Truvada, bei HIV-infizierten und zuvor unbehandelten Erwachsenen mit einer Viruslast von mindestens 5000 Kopien/ml und CD4-Zellzahlen von über 50 Zellen/mm3 zu Studienbeginn. Die Wochen 24 und 48 sind die jeweils primären und sekundären Zeitpunkte für die Wirksamkeit, die gemessen wird als Anteil der Patienten mit einem HIV-RNA-Niveau von weniger als 50 Kopien/ml. Zu den sekundären Zielen gehören die Sicherheit und Verträglichkeit der zwei Präparate über einen Zeitraum von 48 Wochen.

Zu Studienbeginn hatten die Studienteilnehmer im Cobicistat-Zweig eine durchschnittliche Viruslast von 4,56 log10 Kopien/ml und eine durchschnittliche CD4-Zellzahl von 341 Zellen/mm3. Die Studienteilnehmer im Ritonavir-Zweig hatten zu Studienbeginn eine durchschnittliche Viruslast von 4,69 log10 Kopien/ml und eine durchschnittliche CD4-Zellzahl von 367 Zellen/mm3.

Nach 48 Wochen erreichten 82 Prozent der Patienten der Cobicistat-Gruppe und 86 Prozent der Patienten der Ritonavir-Gruppe das primäre Ziel der Studie, d. h. ein HIV-RNA-Niveau von unter 50 Kopien/ml bei einer Analyse, bei der das Nichterreichen einem Ausfall gleichkommt (Unterschied bei der nach Schicht gewichteten Ansprechquote zwischen Cobicistat und Ritonavir = –4,6 %; 95 % KI: –21,7 % bis 12,5 %). Darüber hinaus erreichten bei Anwendung einer Analyse, bei der fehlende Werte ausgeschlossen werden, 91 bzw. 96 Prozent der Patienten im Cobicistat- bzw. Ritonavir-Zweig nach 48 Wochen ein HIV-RNA-Niveau von unter 50 Kopien/ml.

Die Patienten, die das durch Cobicistat verstärkte Präparat einnahmen, verzeichneten nach 48 Wochen eine durchschnittliche Erhöhung der CD4-Zellzahl von 230 Zellen/mm3, verglichen mit einer durchschnittlichen Erhöhung von 206 Zellen/mm3 bei den Patienten, die das durch Ritonavir verstärkte Präparat einnahmen.

Die Abbruchquoten waren in beiden Studienzweigen ähnlich. Zwei Cobicistat-Patienten brachen die Behandlung aufgrund von Nebenwirkungen (Erbrechen und Hautausschlag) ab; Gleiches gilt für einen Ritonavir-Patienten (okulare Gelbsucht). Die am häufigsten beobachteten behandlungsbedingten Nebenwirkungen, die bei mehr als fünf Prozent der Patienten in einem der Behandlungszweige auftraten, waren Durchfall, Übelkeit, Müdigkeit und Blähungen.Es gab zwei Nebenwirkungen von Grad 3 oder 4 bei den mit Cobicistat behandelten Patienten (Anämie und Hautausschlag) und keine bei den Patienten im Ritonavir-Zweig.

In beiden Zweigen der Studie gab es ein ähnliches Vorkommen von Laborauffälligkeiten (Grad 2–4). Zu den Laborauffälligkeiten (Grad 2–4), die bei mehr als fünf Prozent der Patienten in einem der Behandlungszweige auftraten, gehörten Hyperbilirubinämie, Hyperamylasämie, Hypercholesterinämie, Kreatinkinase, Hypophosphatämie und Hämaturie. Die durchschnittlichen Änderungen bei Cholesterin, LDL, HDL und Triglyceriden waren in beiden Zweigen der Studie ähnlich.

Bei Cobicistat wurde zu frühen Zeitpunkten in der Phase-II-Studie eine geringe Erhöhung des Serumkreatinins (eines Wertes, der zur Bewertung der Nierenfunktion verwendet wird) bei einem sich daraus ergebenden Rückgang der geschätzten Kreatinin-Clearance (von Cockroft-Gault) beobachtet. Diese wurde aber bis Woche 48 stabilisiert und war bei den Patienten im Ritonavir-Zweig vergleichbar. Nach 48 Wochen lag die durchschnittliche Erhöhung des Serumkreatinins seit Studienbeginn bei den Cobicistat-Patienten bei 0,15 mg/dl und bei den Ritonavir-Patienten bei 0,13 mg/dl. Der durchschnittliche Rückgang der geschätzten glomerulären Filtrationsrate nach 48 Wochen lag bei 13,3 ml/min bei den Cobicistat-Patienten bzw. bei 13,8 ml/min bei den Ritonavir-Patienten.

Über Elvitegravir

Elvitegravir ist ein HIV-Integrasehemmer. Anders als andere Arten antiretroviraler Wirkstoffe beeinträchtigen Integrasehemmer die HIV-Replikation, indem sie die Fähigkeit des Virus blockieren, sich in das genetische Material menschlicher Zellen einzubinden. Elvitegravir wurde durch Gilead im März 2005 von der Japan Tobacco Inc. (JT) lizenziert. Gemäß der Vereinbarung zwischen Gilead und JT hat Gilead das Exklusivrecht an der Entwicklung und Vermarktung von Elvitegravir in allen Ländern der Welt mit Ausnahme von Japan, wo die Rechte weiterhin bei JT liegen.

Über Cobicistat

Cobicistat ist Gileads eigener wirksamer mechanismusbasierter Inhibitor des Cytochroms P4503A (CYP3A), eines Enzyms, das Medikamente im Körper abbaut. Neben der Untersuchung des Wirkstoffs im Rahmen eines integrasebasierten Präparats mit fester Dosierung untersucht Gilead auch das Potenzial von Cobicistat zur eigenständigen Verstärkung im Handel erhältlicher HIV-Protease-Inhibitoren, die in vielen HIV-Präparaten verwendet werden.

Das Quad-Präparat, Elvitegravir und Cobicistat sind in der Erprobungsphase befindliche Produkte, deren Sicherheit oder Wirksamkeit bei Menschen noch nicht bestätigt wurde.

Wichtige Informationen zur Produktsicherheit von Truvada und Atripla

Bei der Verwendung von nukleosidischen Analoga allein oder in Kombination mit anderen Antiretroviralen wie Viread (Tenofovirdisoproxilfumarat), einem Bestandteil von Truvada und Atripla, wurden Fälle von Laktatazidose und starker Hepatomegalie mit Steatose, darunter auch Todesfälle, festgestellt. Truvada und Atripla sind nicht für die Behandlung chronischer Hepatitis-B-Virus-Infektionen (HBV) zugelassen, und ihre Sicherheit und Wirksamkeit bei Patienten mit gleichzeitiger HBV- und HIV-1-Infektion ist nicht nachgewiesen. Bei Patienten mit gleichzeitiger HIV-1- und HBV-Infektion, welche die Einnahme von Truvada oder Atripla abgebrochen haben, wurde eine akute Verschlimmerung der Hepatitis B festgestellt. Die Leberfunktion bei Patienten mit gleichzeitiger HBV- und HIV-1-Infektion sollte bei Absetzen von Truvada oder Atripla mindestens einige Monate lang in Nachfolgeuntersuchungen sowohl in der Klinik als auch im Labor genau beobachtet werden. Möglicherweise kann die Einleitung einer Behandlung gegen Hepatitis B gerechtfertigt sein.

Es ist wichtig, dass sich die Patienten darüber bewusst sind, dass Anti-HIV-Medikamente wie Truvada und Atripla weder die HIV-Infektion noch Aids heilen und dass sie nicht das Risiko der HIV-Übertragung auf andere mindern.

Weitere wichtige Informationen zu Truvada

Truvada ist eine Kombinationstablette mit fester Dosierung, die 200 mg Emtricitabin (Emtriva®) und 300 mg Tenofovirdisoproxilfumarat (Viread®) enthält. In den Vereinigten Staaten wird Truvada in Kombination mit anderen antiretroviralen Wirkstoffen (wie nicht nukleosidische Reverse-Transkriptase-Inhibitoren oder Protease-Inhibitoren) für die Behandlung der HIV-1-Infektion bei Erwachsenen indiziert.

Truvada sollte nicht zusammen mit Atripla, Emtriva, Viread oder mit Lamivudin enthaltenden Produkten wie Combivir® (Lamivudin/Zidovudin), Epivir® oder Epivir-HBV® (Lamivudin), Epzicom® (Abacavirsulfat/Lamivudin) oder Trizivir® (Abacavirsulfat/Lamivudin/Zidovudin) verabreicht werden. Bei behandlungserfahrenen Patienten sollte die Verwendung von Truvada von Labortests und der Behandlungshistorie abhängig gemacht werden.

Emtricitabin und Tenofovir werden hauptsächlich von den Nieren abgebaut. Im Zusammenhang mit der Verwendung von Viread wurden Fälle von Nierenschwächung, einschließlich Fälle mit akutem Nierenversagen und Fanconi-Syndrom (renale tubuläre Schäden mit starker Hypophosphatemie), festgestellt. Es wird empfohlen, vor Beginn einer Therapie mit Truvada, und sofern angebracht während der Therapie, die Kreatinin-Clearance bei allen Patienten zu errechnen.

Eine regelmäßige Überprüfung der errechneten Kreatinin-Clearance und der Serum-Phosphor-Konzentration sollte bei denjenigen Patienten erfolgen, bei denen ein Risiko der Nierenschädigung besteht, einschließlich Patienten, die bereits zuvor während der Gabe von Hepsera® (Adefovirdipivoxil) Nierenprobleme hatten.

Eine Anpassung der Dosierungsintervalle und eine genaue Überwachung der Nierenfunktion werden bei allen Patienten mit einer Kreatinin-Clearance von 30–49 ml/min empfohlen. Eine Einnahme von Truvada sollte bei gleichzeitiger oder kürzlicher Verwendung eines nephrotoxischen Wirkstoffs vermieden werden. Truvada sollte nicht gleichzeitig mit Hepsera verabreicht werden.

Die gleichzeitige Verabreichung von Truvada und Didanosin sollte mit Vorsicht vorgenommen werden. Die Patienten sollten im Hinblick auf Nebenwirkungen im Zusammenhang mit Didanosin genau überwacht werden, und Didanosin sollte bei Eintreten abgesetzt werden. Gegebenenfalls sollte eine Reduzierung der Didanosin-Dosis erwogen werden. Patienten, die Atazanavir und Lopinavir/Ritonavir zusammen mit Truvada einnehmen, sollten auf Nebenwirkungen im Zusammenhang mit Truvada überwacht werden, und Truvada sollte bei Einsetzen abgesetzt werden. Bei einer gleichzeitigen Gabe mit Truvada wird empfohlen, Atazanavir durch Ritonavir 100 mg zu verstärken. Atazanavir sollte nicht ohne Ritonavir gemeinsam mit Truvada verabreicht werden.

Bei der Verwendung von Viread wurde eine Abnahme der Knochendichte (BMD) an der Lendenwirbelsäule und Hüfte beobachtet. Die langfristigen Auswirkungen auf die Knochengesundheit und zukünftige Frakturrisiken sind unbekannt. Bei Patienten, die in der Vergangenheit pathologische Frakturen erlitten haben oder bei denen ein Osteopenie-Risiko besteht, sollte eine Überwachung der Knochenmineraldichte in Erwägung gezogen werden. Im Zusammenhang mit der Verwendung von Viread wurden Fälle von Osteomalazie (im Zusammenhang mit proximaler renaler Tubulopathie, was zu Frakturen führen kann) festgestellt.

Änderungen der Körperfettkonzentration wurden bei Patienten, die Anti-HIV-Arzneimittel einnahmen, beobachtet. Bei Patienten, die eine Kombinationstherapie mit Viread und Emtriva erhalten haben, wurde das Immunrekonstitutionssyndrom festgestellt, wodurch möglicherweise weitere Untersuchungen und Behandlungen notwendig werden.

Zu den häufigsten Nebenwirkungen (Häufigkeit mindestens 10 Prozent) gehören Durchfall, Übelkeit, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Depressionen, Schlaflosigkeit, anormale Träume und Hautausschlag.

Die Ausgangsverbindung von Viread wurde durch gemeinsame Forschungsbemühungen von Dr. Antonin Holy vom Institut für Organische Chemie und Biochemie der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik (IOCB) in Prag und Dr. Erik DeClercq vom Rega-Institut für Medizinische Forschung der Katholischen Universität im belgischen Löwen entdeckt. Die Entdecker von Viread sind übereingekommen, auf ihre Lizenzrechte beim Verkauf von Viread und Truvada in den Ländern des Gilead-Access-Programms zu verzichten, um sicherzustellen, dass das Produkt in jenen Ländern der Welt, die am stärksten von der HIV/Aids-Epidemie betroffen sind, zum Selbstkostenpreis angeboten werden kann.

Umfassende Verschreibungsinformationen zu Truvada stehen unter www.Truvada.com zur Verfügung.

Weitere wichtige Informationen zu Atripla

In den Vereinigten Staaten wird Atripla allein als Komplettpräparat oder in Kombination mit anderen antiretroviralen Wirkstoffen für die Behandlung der HIV-1-Infektion bei Erwachsenen indiziert.

Atripla enthält die Bestandteile von Truvada (Emtricitabin und Tenofovirdisoproxilfumarat) und Sustiva® (Efavirenz) in einer einzigen Tablette. Daher gelten die oben im Abschnitt zu Truvada genannten wichtigen Sicherheitsinformationen neben den folgenden wichtigen Produktinformationen auch für Atripla.

Als Präparat mit fester Dosierung bestehend aus Viread (Tenofovirdisoproxilfumarat), Emtriva (Emtricitabin) und Sustiva (Efavirenz) sollte Atripla nicht zusammen mit Viread, Emtriva, Truvada (Emtricitabin und Tenofovirdisoproxilfumarat) oder Sustiva verabreicht werden.

Aufgrund von Ähnlichkeiten zwischen Emtriva und Lamivudin sollte Atripla nicht zusammen mit Lamivudin enthaltenden Produkten wie Combivir (Lamivudin/Zidovudin), Epivir oder Epivir-HBV (Lamivudin), Epzicom (Abacavirsulfat/Lamivudin) oder Trizivir (Abacavirsulfat/Lamivudin/Zidovudin) verabreicht werden.

Aufgrund einer Kontraindikation mit Efavirenz sollte Atripla nicht gemeinsam mit Bepridil, Cisaprid, Midazolam, Pimozid, Triazolam oder Mutterkorn-Derivaten eingenommen werden. Die gemeinsame Verwendung von Atripla mit Voriconazol, echtem Johanniskraut (Hypericum perforatum) oder mit echtes Johanniskraut enthaltenden Produkten wird nicht empfohlen. Die Anwendung von Atripla zusammen mit Atazanavir oder Atazanavir/Ritonavir wird nicht empfohlen.

Atripla sollte Patienten mit einer Kreatanin-Clearance von weniger als 50 ml/min nicht verabreicht werden.

Bei Patienten, die mit Efavirenz, einem Bestandteil von Atripla, behandelt wurden, wurden schwerwiegende psychiatrische Nebenwirkungen wie schwere Depression (2,4 Prozent), Suizidgedanken (0,7 Prozent), nicht tödliche Suizidversuche (0,5 Prozent), aggressives Verhalten (0,4 Prozent), paranoide Reaktionen (0,4 Prozent) und manische Reaktionen (0,2 Prozent) beobachtet. Im Rahmen einer klinischen Studie wurden Faktoren bestimmt, die mit einer Erhöhung psychiatrischer Symptome in Zusammenhang standen. Neben Efavirenz gehörten dazu der Konsum harter Drogen in der Vergangenheit, eine psychiatrische Vergangenheit und die Einnahme psychiatrischer Medikamente. Gelegentlich wurde von Todesfällen durch Suizid, Wahnvorstellungen und psychoseartigem Verhalten berichtet, es konnte aber nicht bestimmt werden, ob Efavirenz die Ursache dafür war. Patienten, bei denen ernsthafte psychiatrische Nebenwirkungen auftreten, sollten umgehend untersucht werden, um festzustellen, ob die Risiken einer Therapieweiterführung die Vorteile überwiegen. Patienten sollten ihren Arzt informieren, falls sie in der Vergangenheit psychische Erkrankungen gehabt haben oder Drogen bzw. Alkohol konsumieren.

53 Prozent der Patienten in den klinischen Studien berichteten bei Einnahme von Efavirenz von Symptomen, die das zentrale Nervensystem betreffen, wie Schwindel (28,1 Prozent), Schlaflosigkeit (16,3 Prozent), Konzentrationsstörungen (8,3 Prozent), Schläfrigkeit (7,0 Prozent), anormale Träume (6,2 Prozent) und Halluzinationen (1,2 Prozent) – dies gegenüber 25 Prozent der Patienten, die Kontrollpräparate erhielten. Diese Symptome setzten üblicherweise während des ersten oder zweiten Tages der Behandlung ein und verschwanden im Allgemeinen nach den ersten zwei bis vier Wochen der Behandlung. Nach einer Behandlung von vier Wochen lag das Auftreten von das zentrale Nevensystem betreffenden Symptomen von mindestens mittlerer Schwere bei fünf bis neun Prozent jener Patienten, die Efavirenz beinhaltende Präparate erhielten. Das Nevensystem betreffende Symptome sind hinsichtlich der weniger häufig auftretenden psychiatrischen Symptome nicht prädiktiv.

Frauen sollten während der Einnahme von Atripla weder schwanger werden noch stillen. Bei Kindern, deren Mütter während der Schwangerschaft mit Efavirenz behandelt wurden, wurden ernsthafte Geburtsfehler beobachtet. Frauen müssen für einen Zeitraum von 12 Wochen nach Absetzen von Atripla eine verlässliche Barrieremethode zur Empfängnisverhütung, z. B. Kondome, anwenden, auch wenn sie darüber hinaus eine andere Form der Empfängnisverhütung verwenden.

Hautausschlag ist eine übliche Nebenwirkung, die normalerweise ohne Abänderung der Behandlung wieder verschwindet. Bei manchen Patienten kann der Hautausschlag mitunter ein ernsthaftes Problem sein.

Bei Patienten mit einer Leber-Grunderkrankung sollten die Leberenzyme vor und während der Behandlung überwacht werden. Dies gilt für Patienten mit Hepatitis-B- und Hepatitis-C-Infektionen, mit deutlicher Erhöhung der Transaminasen und wenn Atripla zusammen mit Ritonavir oder anderen Medikamenten verabreicht wird, die zu Lebertoxizität führen können. Es gibt einige Anwendungsberichte über Leberversagen, unter anderem in Fällen von Patienten mit bestehenden Lebererkrankungen oder anderen feststellbaren Risikofaktoren, die einen fulminanten Krankheitsverlauf nahmen und in einigen Fällen zu Transplantationen oder zum Tod führten. Eine Überwachung der Leberenzyme sollte auch bei Patienten ohne bestehende Leberfehlfunktion oder andere Risikofaktoren in Erwägung gezogen werden.

Bei Patienten, die in der Vergangenheit an Krämpfen litten, sollte Atripla mit Vorsicht verwendet werden. Bei Patienten, die mit Efavirenz behandelt wurden, wurden Krampfanfälle beobachtet, und zwar im Allgemeinen bei einer bekannten Neigung zu Krämpfen in der Krankheitsgeschichte.

Eine gleichzeitige Gabe von Atripla und Atazanavir wird nicht empfohlen.

Invirase® (Saquinavir) sollte nicht als einziger Protease-Inhibitor in Kombination mit Atripla verwendet werden.

Die signifikantesten Nebenwirkungen, die bei mit Sustiva behandelten Patienten beobachtet wurden, waren das Nervensystem betreffende Symptome, psychiatrische Symptome sowie Hautausschläge.

Zu den häufigsten im Rahmen klinischer Studien mit Sustiva beobachteten Nebenwirkungen (mindestens fünf Prozent) gehören Müdigkeit, Schmerzen, Schwindel, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Konzentrationsstörungen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Depressionen, Hautausschlag und Juckreiz.

Umfassende Verschreibungsinformationen zu Atripla stehen unter www.Atripla.com zur Verfügung.

Über Gilead Sciences

Gilead Sciences ist ein Biopharma-Unternehmen, das innovative Arzneimittel für Bereiche ungedeckten medizinischen Bedarfs erforscht, entwickelt und vermarktet. Das Unternehmen hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Versorgung lebensbedrohlich erkrankter Patienten weltweit voranzutreiben. Gilead hat seinen Hauptsitz im kalifornischen Foster City (USA) und besitzt weitere Niederlassungen in Nordamerika, Europa und Australien.

Zukunftsgerichtete Aussagen

Diese Pressemitteilung enthält zukunftsgerichtete Aussagen im Sinne des Private Securities Litigation Reform Act von 1995, die Risiken, Unsicherheiten und anderen Faktoren unterliegen, wie dem Risiko hinsichtlich der Fähigkeit, die geplanten Fristen für unsere laufenden klinischen Studien zum Quad-Präparat und zu Cobicistat einhalten zu können, und ob diese Studien erfolgreich sein werden. Darüber hinaus gibt es bei den laufenden oder weiteren klinischen Studien zu der Quad-Tablette oder zu Cobicistat möglicherweise ungünstige Ergebnisse, und Gilead muss diese klinischen Studien möglicherweise abändern oder aufschieben. Es ist möglich, dass Gilead letztlich die Zulassung der US-Arzneimittelbehörde FDA sowie anderer Behörden nicht erhält. Dadurch könnte es sein, dass die Quad-Tablette bzw. Cobicistat niemals erfolgreich auf den Markt gebracht werden. Darüber hinaus könnte Gilead die strategische Entscheidung treffen, die Entwicklung der Quad-Tablette bzw. von Cobicistat abzubrechen, wenn das Unternehmen zum Beispiel der Ansicht ist, dass eine Markteinführung im Vergleich zu anderen von uns vorbereiteten Präparaten schwierig sein wird. Diese Risiken, Ungewissheiten und anderen Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den im Rahmen der zukunftsgerichteten Aussagen dargestellten Ergebnissen abweichen. Die Leser werden darauf hingewiesen, nicht auf diese zukunftsgerichteten Aussagen zu vertrauen. Diese und andere Risiken werden in den von Gilead bei der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC (Securities and Exchange Commission) eingereichten Berichten für das erste und zweite Quartal 2010 auf Formblatt 10-Q beschrieben. Alle zukunftsgerichteten Aussagen beruhen auf den Gilead gegenwärtig vorliegenden Informationen, und das Unternehmen übernimmt keine Verpflichtung zur Aktualisierung solcher zukunftsgerichteter Aussagen.

Umfassende Verschreibungsinformationen zu Truvada für die USA stehen unter www.Truvada.com zur Verfügung.

Umfassende Verschreibungsinformationen zu Atripla für die USA stehen unter www.Atripla.com zur Verfügung.

Umfassende Verschreibungsinformationen zu Viread für die USA stehen unter www.Viread.com zur Verfügung.

Umfassende Verschreibungsinformationen zu Emtriva für die USA stehen unter www.Viread.com zur Verfügung.

Umfassende Verschreibungsinformationen zu Hepsera für die USA stehen unter www.Hepsera.com zur Verfügung.

Truvada, Viread, Emtriva und Hepsera sind eingetragene Marken von Gilead Sciences, Inc.

Atripla ist eine eingetragene Marke von Bristol-Myers Squibb & Gilead Sciences, LLC.

Weitere Informationen über Gilead Sciences finden Sie auf der Website des Unternehmens unter www.gilead.com, oder wenden Sie sich telefonisch an den Bereich Öffentlichkeitsarbeit von Gilead unter 1-800-GILEAD-5 bzw. 1-650-574-3000.

Die Ausgangssprache, in der der Originaltext veröffentlicht wird, ist die offizielle und autorisierte Version. Übersetzungen werden zur besseren Verständigung mitgeliefert. Nur die Sprachversion, die im Original veröffentlicht wurde, ist rechtsgültig. Gleichen Sie deshalb Übersetzungen mit der originalen Sprachversion der Veröffentlichung ab.



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