In der Erprobungsphase befindlicher Antiretroviral-Arzneistoff von Gilead, Elvitegravir mit einmal täglicher Einahme, ist nach 48 Wochen Raltegravir mit zweimal täglicher Einnahme nicht unterlegen

(20.07.2011, Pharma-Zeitung.de) ROM - Copyright by Business Wire - Gilead Sciences, Inc.

– Neuer Integrasehemmer ist Schlüsselbestandteil des in der Erprobungsphase befindlichen aus einer Tablette bestehenden „Quad“-Präparats von Gilead –

Gilead Sciences, Inc. (Nasdaq:GILD) gab heute die Ergebnisse der klinischen Pivotstudie 145 der Phase III bekannt, die zeigen, dass der in der Erprobungsphase befindliche Antiretroviral-Arzneistoff Elvitegravir des Unternehmens, ein neuartiger oral verabreichter Integrasehemmer, der hinsichtlich der Behandlung der HIV-1-Infektion untersucht wird, dem Integrasehemmer Raltegravir nach einer Behandlungsdauer von 48 Wochen bei behandlungserfahren Patienten nicht unterlegen war. In der Studie wurde einmal täglich dosiertes Elvitegravir (150 mg oder 85 mg) mit zweimal täglich dosiertem Raltegravir (400 mg) verglichen. Beide Integrasehemmer wurden zusammen mit einer Basistherapie verabreicht, die einen mittels Ritonavir verstärkten Protease-Inhibitor (PI) und ein zweites Antiretroviral-Präparat (ARV) umfasste. Diese Ergebnisse werden heute in einer Late-Breaker-Präsentation (LB# WELBB05) im Rahmen der 6. International AIDS Society Conference on HIV Pathogenesis, Treatment and Prevention (IAS 2011) in Rom, Italien, vorgestellt.

„Da viele behandlungserfahrene HIV-Patienten eine Resistenz gegen aktuell verfügbare Antiretrovirale entwickeln, ist die Suche nach neuartigen Behandlungsmöglichkeiten aus der Klasse der Integrasehemmer unbedingt erforderlich“, sagte der Hauptprüfer, Professor Jean-Michel Molina, MD, PhD, vom Hôpital Saint Louis in Paris und der Universität von Paris 7. „Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Elvitegravir eine wirksame Option für die Patienten sein könnte und möglicherweise sogar das Potenzial für eine bequemere einmal tägliche Dosierung im Rahmen der HIV-Therapie haben könnte.“

Nach 48 Wochen der Behandlung im Rahmen der Studie 145 erreichten und hielten 59 Prozent der Patienten, die mittels Ritonavir verstärktes Elvitegravir erhielten, auf Basis des Time-to-Loss-Of-Virologic-Response-Algorithmus (TLOVR – Zeit bis zum Verlust der virologischen Wirksamkeit) ein HIV-RNA-Niveau (Viruslast) von weniger als 50 Kopien/ml, verglichen mit 58 Prozent der Patienten, die Raltegravir erhielten. Die Abbruchraten aufgrund von unerwünschten Ereignissen waren ebenso wie die Sicherheits- und Resistenzprofile in beiden Zweigen der Studie vergleichbar.

„Diese Daten sind ein wichtiger Bestandteil der Einreichungen bei den Zulassungsbehörden für Elvitegravir sowohl als eigenständiges Produkt als auch als Bestandteil des aus einer Tablette bestehenden Quad-Präparats in den Vereinigten Staaten und Europa im Jahr 2012“, sagte Norbert Bischofberger, PhD, Executive Vice President des Bereichs Forschung und Entwicklung und Chief Scientific Officer von Gilead Sciences. „Wir sind der Ansicht, dass Elvitegravir, Cobicistat und das Quad-Präparat über das Potenzial verfügen, einen wichtigen Platz in der HIV-Therapie einzunehmen.“

Gileads in der Erprobungsphase befindliches, aus einer Tablette bestehendes Quad-Präparat mit fester Dosierung, das derzeit in zwei Studien der Phase III untersucht wird, enthält vier Gilead-Präparate in einer einzigen Tablette: Elvitegravir; Cobicistat, ein in der Erprobungsphase befindlicher, die Pharmakokinese verstärkender bzw. „Boost“-Wirkstoff, der den Blutspiegelwert bestimmter HIV-Medikamente erhöht; Viread® (Tenofovir Disoproxil Fumarat) und Emtriva® (Emtricitabin). Die Ergebnisse der Phase-III-Studie werden voraussichtlich im dritten Quartal dieses Jahres vorliegen.

Über die Studie der Phase III zu Elvitegravir

Die Studie 145 ist eine doppelblinde, multizentrische, randomisierte (1:1), aktiv kontrollierte 96-wöchige klinische Studie, in deren Rahmen die Nicht-Unterlegenheit von mittels Ritonavir verstärktem Elvitegravir (n=351) im Vergleich zu Raltegravir (n=351), jeweils verabreicht zusammen mit einer Basistherapie, bei HIV-infizierten behandlungserfahren Erwachsenen mit einem HIV-RNA-Niveau (Viruslast) von ≥ 1.000 Kopien/ml untersucht wird. Die an der Studie teilnehmenden Patienten mussten über eine nachgewiesene Virusresistenz und/oder eine mindestens sechsmonatige Behandlungserfahrung mit zwei oder mehr unterschiedlichen Arten von ARVs vor dem Screening verfügen.

Die Versuchsteilnehmer erhielten entweder einmal täglich Elvitegravir 150 mg oder 85 mg oder zweimal täglich Raltegravir 400 mg. Die Basistherapien der Patienten waren abhängig von den Ergebnissen der Resistenzuntersuchungen und umfassten einen vollständig aktiven mittels Ritonavir verstärkten PI und einen zweiten vom Prüfarzt ausgewählten Wirkstoff, bei dem es sich um einen nukleosiden oder nukleotiden Reverse-Transkriptase-Inhibitor (NRTI), Etravirin, Maraviroc oder Enfuvirtid handeln konnte. Das am häufigsten verwendete Basispräparat war Viread und mittels Ritonavir verstärktes Darunavir bei 24 Prozent der Patienten. Aufgrund bekannter pharmakokinetischer Wechselwirkungen erhielten Patienten, die für Elvitegravir randomisiert wurden und deren Basis-PI entweder Atazanavir oder Lopinavir war, eine Dosis von 85 mg Elvitegravir.

Zu Studienbeginn lag das durchschnittliche HIV-RNA-Niveau bei der Intent-to-treat-Population (ITT) (702 Patienten) bei 4,26 log10 Kopien/ml, und die durchschnittliche CD4-Zellzahl lag bei 262 Zellen/mm3. Sechsundzwanzig Prozent der Patienten hatte ein HIV-RNA-Niveau von über 100.000 Kopien/ml, und 45 Prozent der Patienten hatten eine CD4-Zellzahl von ≤ 200 Zellen/mm3. Der Prozentsatz der Patienten mit einer Resistenz gegen zwei oder mehr ARV-Klassen lag bei Studienbeginn bei 62 Prozent. Das Durchschnittsalter der Studienpopulation war 45 Jahre, und 82 Prozent davon waren männlich.

Nach 48 Wochen der Behandlung erreichten und hielten 59 Prozent der Elvitegravir-Patienten verglichen mit 58 Prozent der Raltegravir-Patienten eine Viruslast von weniger als 50 Kopien/ml unter Anwendung des TLOVR-Algorithmus (ITT-Population; Nicht-Unterlegenheit p=0,001; 95 % KI, -6,0 % bis +8,2 %). Die Patienten, die Elvitegravir erhielten erlebten einen ähnlichen durchschnittlichen Anstieg der CD4-Zellzahlen von Studienbeginn bis zur Woche 48, wie jene, die Raltegravir erhielten (138 bzw. 147 Zellen/mm3).

Neun Patienten (drei Prozent), die Elvitegravir erhielten, und 15 Patienten (vier Prozent), die Raltegravir erhielten, brachen die Behandlung aufgrund von unerwünschten Ereignissen ab. Bei den unerwünschten Ereignissen des Grads 2-4, die bei mindestens drei Prozent der Patienten in beiden Behandlungszweigen auftraten, handelte es sich um Durchfall, Infektionen der oberen Atemwege, Bronchitis, Rückenschmerzen, Depressionen, Sinusitis, Arthralgie, Übelkeit und Harnwegsinfektionen. Die Inzidenz dieser unerwünschten Ereignissen war in beiden Behandlungszweigen ähnlich; eine Ausnahme dabei bildete Durchfall, der bei zwölf Prozent der Patienten im Elvitegravir-Zweig und bei sieben Prozent der Patienten im Raltegravir-Zweig auftrat. Bei den Serumlabor-Auffälligkeiten des Grads 3 oder 4, die bei mehr als fünf Patienten in beiden Behandlungszweigen auftraten, handelte es sich um Amylase, Gesamtbilirubin, Cholesterin, Triglyzeride, Hyperglykämie, GGT, Neutrophile, Kreatinkinase, ALT und AST. Die Inzidenz dieser Laborauffälligkeiten war im mit Elvitegravir behandelten Zweig ähnlich, wie im mit Raltegravir behandelten Zweig, mit Ausnahme der GGT- (drei bzw. sechs Prozent), ALT- (zwei bzw. fünf Prozent) und AST-Werte (ein bzw. fünf Prozent), die jeweils im mit Raltegravir behandelten Zweig höher waren.

Die Arzneimittelresistenzquoten waren ebenfalls in beiden Studienzweigen ähnlich. Im Elvitegravir-Zweig zeigten 16 der 60 Patienten mit virologischem Versagen eine Integrase-Resistenz, während 15 der 72 Patienten mit virologischem Versagen im Raltegravir-Zweig eine Integrase-Resistenz aufwiesen.

Am 10. Januar 2011 gab Gilead eine Änderung am Design von Studie 145 bekannt: Die verblindete, randomisierte Dauer der Studie wurde von den ursprünglich geplanten 48 Wochen auf 96 Wochen verlängert, um längerfristige Sicherheits- und Wirksamkeitsdaten zu erhalten. Je nach Ergebnissen zum Endpunkt der Nicht-Unterlegenheit erhalten die Patienten weiterhin das Präparat, für das sie verblindet randomisiert wurden. Zu den sekundären Endpunkten gehören verschiedene zusätzliche Maßstäbe der Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit der zwei Behandlungsformen.

Weitere Informationen über die Studie finden Sie unter www.clinicaltrials.gov.

Elvitegravir, Cobicistat und Quad sind Prüfpräparate, deren Sicherheit oder Wirksamkeit bei Menschen noch nicht bestätigt wurde.

Über Elvitegravir

Elvitegravir ist ein HIV-Integrasehemmer. Anders als andere Arten von ARVs beeinträchtigen Integrasehemmer die HIV-Replikation, indem sie die Fähigkeit des Virus blockieren, sich in das genetische Material menschlicher Zellen einzubinden. Elvitegravir wurde durch Gilead im März 2005 von der Japan Tobacco Inc. (JT) lizenziert. Gemäß der Vereinbarung zwischen Gilead und JT hat Gilead das Exklusivrecht an der Entwicklung und Vermarktung von Elvitegravir in allen Ländern der Welt mit Ausnahme von Japan, wo die Rechte weiterhin bei JT liegen.

Über Gilead Sciences

Gilead Sciences ist ein Biopharmaunternehmen, das innovative Arzneimittel für Bereiche ungedeckten medizinischen Bedarfs erforscht, entwickelt und vermarktet. Das Unternehmen hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Versorgung lebensbedrohlich erkrankter Patienten weltweit voranzutreiben. Gilead hat seinen Hauptsitz im kalifornischen Foster City und besitzt weitere Betriebe in Nordamerika, Europa und im asiatisch-pazifischen Raum.

Diese Pressemitteilung enthält zukunftsgerichtete Aussagen im Sinne des Private Securities Litigation Reform Act von 1995, die Risiken, Ungewissheiten und anderen Faktoren unterliegen. Dazu gehört das Risiko, dass Gilead die klinischen Studien der Phase III zu Elvitegravir und die Quad-Tablette nicht innerhalb des vorgesehenen Zeitplans abschließen kann. Darüber hinaus erzielt Gilead möglicherweise ungünstige Ergebnisse bei diesen Studien, muss möglicherweise seine Studien ändern oder verschieben oder zusätzliche Untersuchungen durchführen, und Gilead erhält möglicherweise nicht die Zulassungen der Aufsichtsbehörden für diese antiretroviralen Präparate oder die Marktzulassung, sofern sie erteilt wird, unterliegt möglicherweise maßgeblichen Beschränkungen. Folglich könnten Elvitegravir oder das Quad-Präparat möglicherweise nie erfolgreich auf den Markt gebracht werden. Darüber hinaus könnte Gilead die strategische Entscheidung treffen, die Entwicklung von Elvitegravir oder der Quad-Tablette abzubrechen, wenn das Unternehmen zum Beispiel der Ansicht ist, dass eine Markteinführung im Vergleich zu anderen von ihm vorbereiteten Präparaten schwierig sein wird. Diese Risiken, Ungewissheiten und anderen Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den im Rahmen der zukunftsgerichteten Aussagen dargestellten Ergebnissen abweichen können. Die Leser werden darauf hingewiesen, sich nicht auf diese zukunftsgerichteten Aussagen zu verlassen. Einzelheiten zu diesen und weiteren Risiken sind im Quartalsbericht von Gilead auf Formblatt 10-Q für das am 31. März 2011 zu Ende gegangene Quartal enthalten, der bei der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC (Securities and Exchange Commission) eingereicht worden ist. Alle zukunftsgerichteten Aussagen beruhen auf Gilead gegenwärtig vorliegenden Informationen, und das Unternehmen übernimmt keine Verpflichtung zur Aktualisierung dieser zukunftsgerichteten Aussagen.

Emtriva und Viread sind eingetragene Marken von Gilead Sciences, Inc.

Weitere Informationen über Gilead Sciences erhalten Sie auf der Website des Unternehmens unter www.gilead.com oder telefonisch von der Gilead-Abteilung für öffentliche Angelegenheiten (Public Affairs) unter 1-800-GILEAD-5 bzw. 1-650-574-3000.

Die Ausgangssprache, in der der Originaltext veröffentlicht wird, ist die offizielle und autorisierte Version. Übersetzungen werden zur besseren Verständigung mitgeliefert. Nur die Sprachversion, die im Original veröffentlicht wurde, ist rechtsgültig. Gleichen Sie deshalb Übersetzungen mit der originalen Sprachversion der Veröffentlichung ab.



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