Klinikum St. Marien Amberg nimmt als einzige Klinik im süddeutschen Raum an einer internationalen Studie teil
(08.07.2008, Pharma-Zeitung.de)
Klinikum St. Marien Amberg nimmt als einzige Klinik im süddeutschen Raum an einer internationalen Studie zur Behandlung von Intrazerebralen Blutungen (Blutungen innerhalb des Hirngewebes) als Schlaganfallursache teil
Das Klinikum Amberg konnte jetzt die erste Testpatientin, die an einer großflächigen Blutung innerhalb des Hirngewebes litt, in deren Folge ein Schlaganfall auftrat für die Teilnahme an der Studie gewinnen. Die Patientin wurde einem neurochirurgischen Eingriff unterzogen mit positiver Bilanz, da sich ihre Lebensqualität erheblich erhöht hat und auch keine weiteren größeren Störungen, wie etwa eine halbseitige Lähmung zu verzeichnen sind.
Eine Blutung im Innern des Gehirns ist verantwortlich für zehn bis fünfzehn Prozent aller Schlaganfälle. Die Erkrankungshäufigkeit und die Sterblichkeit dieser Patient übersteigt 60 %. Ursache ist meist erhöhter Blutdruck über einen längeren Zeitraum. Die Hirngefäße werden dadurch dauerhaft stark belastet - bis sie irgendwann dem Druck nicht mehr standhalten und platzen. Weitere mögliche Ursachen für Hirnblutungen sind sehr selten, wie angeborene Gefäßstörungen, Tumore, Blutgerinnungsstörungen oder schwere Entzündungen.
Intrazerebrale Blutungen (innerhalb des Hirngewebes) sind nach dem Hirninfarkt die zweithäufigste Schlaganfallursache. Die Anzahl der Neuerkrankungen steigt mit zunehmendem Alter. Die optimale Therapie einer Intrazerebralen Blutung ist umstritten. Sie kann rein konservativ, bspw. mit Medikamenten oder chirurgisch behandelt werden.
Klinikum Amberg beteiligt sich an internationaler Studie
Nach einer ersten Studie im Auftrag der Newcastle University, die Hinweise darauf geliefert hatte, daß bei oberflächlichen Haematomen ohne Vorliegen einer intraventrikulären Blutung (Blutung in die Hirnkammern hinein) ein chirurgischer Eingriff der konservativen Behandlung überlegen war, schließt sich jetzt eine internationale Folgestudie an, STICH II genannt, an der sich auch das Klinikum Amberg beteiligt.
Ihr Zweck ist es, die Bedeutung eines frühzeitigen chirurgischen Eingriffs bei oberflächlichen Haematomen ohne intraventrikuläre Blutung (Blutung in die Hirnkammern hinein) eindeutig zu belegen im Vergleich zu einer konservativen Erstbehand-lung. Die Studie soll auch dazu beitragen, die Indikation für einen chirurgischen Eingriff besser zu definieren. 600 Patienten sollen über einen Zeitraum von 30 Monaten für die Studie rekrutiert werden.
Klinikum Amberg konnte seine erste Testpatientin für die Studie gewinnen
Das Klinikum Amberg hat die Kriterien für die Teilnahme an dieser Studie erfüllt und nimmt als einzige Klinik im süddeutschen Raum daran teil. Jetzt konnte das Klinikum den ersten Patienten für die Studie gewinnen. Es handelte sich dabei um eine 83-jährige Patientin, sicher die älteste Patientin im Rahmen der Studie, die eine ausgedehnte, großflächige Blutung aufwies, in deren Folge ein Schlaganfall auftrat.
Die Angehörigen hatten sich mit der Teilnahme an der Studie schriftlich einverstanden erklärt und der behandelnde Neurochirurg war sich von vorneherein sicher, welche Behandlungsform er einsetzen wollte und welche für die Patientin sinnvoll war.
Es wurde ein neurochirurgischer Eingriff durchgeführt und im Anschluß zusätzliche Informationen über den Status der Patientin, wie fokale Zeichen und die Einschätzung des Bewusstseinszustandes erhoben. Zusätzlich wurde eine Computertomographie gemacht, um Veränderungen in der Größe des Hämatoms nach dem chirurgischen Eingriff fest zu stellen.
Mit dem chirurgischen Eingriff konnte die Lebensqualität der Patientin erheblich erhöht werden und bis dato sind keine wesentlichen weitergehenden Funktionsstörungen eingetreten.
Sobald die Ergebnisse der Studie vorliegen, wird man besser einschätzen können, für welchen Patienten ein neurochirurgischer Eingriff und für welchen eine konserva-tive Behandlung in Frage kommt. Damit wird ein Stück Sicherheit in der Behandlung von Intrazerebralen Blutungen als Ursache eines Schlaganfalls und damit eine qualitativ hochwertigere Versorgung für die Patienten geschaffen.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Sekretariat Neurochirurgie (Tanja Scherer) - 09621/38-1869, e-mail: scherer.tanja@klinikum-amberg.de oder Oberärz-tin Neurochirurgie Priv.Doz. Dr. med. Andrea Kleindienst - 09621/38-1864
e-mail: kleindienst.andrea@klinikum-amberg.de .
Für Rückfragen zur Pressemitteilung wenden Sie sich bitte an Frau Scharf unter 09187/959404.
Über Klinikum Amberg
Diplom-Psychologin Diplom-Kauffrau Petra Scharf
Marketing und PR-Arbeit im Gesundheitswesen
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