Prüfärzte lösen Verwirrung um Studie zu persistierendem Foramen ovale (PFO) bei Schlaganfallpatienten

(13.12.2010, Pharma-Zeitung.de) FLAGSTAFF, Arizona (USA) - Copyright by Business Wire - W. L. Gore & Associates

Ergebnisse der Studie CLOSURE I verstärken Bedarf an definitiver Studie zu PFO bei Schlaganfallpatienten

Das Unternehmen W. L. Gore & Associates (Gore) hat heute die folgende Aussage der verantwortlichen Prüfärzte der Gore-Studie REDUCE im Namen des Lenkungsausschusses der besagten klinischen Studie als Reaktion auf die Vorstellung der jüngsten Ergebnisse der Studie CLOSURE I veröffentlicht. Die klinische Studie REDUCE von Gore ist eine randomisierte, multizentrische und multinationale Prospektivstudie, die die Sicherheit und Wirksamkeit des Septumokkluders GORE® HELEX beim PFO-Verschluss bei Patienten bestätigen soll, die in der Vergangenheit einen kryptogenen Schlaganfall oder eine durch bildgebendes Material bestätigte transitorische ischämische Attacke (TIA) erlitten haben. Bei dieser einzigartigen Studie nehmen zirka 50 Prüfstandorte in den USA und in Europa teil. Weitere Informationen darüber finden sich unter www.clinical.goremedical.com/REDUCE.

„Am 15. November 2010 präsentierte Dr. Anthony Furlan an der Jahresversammlung der American Heart Association (AHA) in Chicago die Ergebnisse von CLOSURE I, einer multizentrischen, randomisierten und kontrollierten Prospektivstudie zum PFO-Verschluss mit dem Gerät STARFLEX® (NMT Medical, Inc.) gegenüber der besten medizinischen Therapie zur Vorbeugung rezidiver Schlaganfälle und/oder transitorischer ischämischer Attacken (TIAs) bei Patienten, die bereits einen kryptogenen Schlaganfall beziehungsweise TIA mit PFO erlitten haben. Gemäß der vorgestellten Ergebnisse konnte bei der Studie kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen dem Verschluss durch das Gerät und der besten medizinischen Therapie nachgewiesen werden. Während einer Diskussionsrunde kam Dr. Pierre Amarenco zum Schluss, dass der PFO-Verschluss bei den meisten Schlaganfallpatienten mit PFO unnötig sei und nicht routinemäßig durchgeführt werden sollte. Er bemerkte jedoch auch, dass viele Schlaganfallpatienten mit PFO alternative (nicht auf PFO bezogene) Ursachen für den Schlaganfall aufwiesen, und argumentierte, dass dies den wahren kausalen Effekt von PFO in der Studie CLOSURE I abgeschwächt haben könnte. Dr. Amarenco ließ die Möglichkeit offen, dass ein PFO-Verschluss bei Patienten mit einem echt kryptogenen Schlaganfall weiterhin in Betracht gezogen werden könne.

Diese Präsentation und die in der Diskussion vorgetragenen Empfehlungen widerlegen anscheinend den innovativen mechanischen Ansatz zur Vorbeugung rezidiver kryptogener Schlaganfälle bei Patienten mit PFO mittels eines Medizingeräts. Wir sind allerdings der Ansicht, dass diverse entscheidende Aspekte die Bedeutung der Ergebnisse von CLOSURE I für die laufende klinische Studie REDUCE von Gore einschränken sollten. Diese Aspekte drehen sich vor allen Dingen um das Gerät selbst und um die Auswahl der Patienten:

  • CLOSURE I enthielt Patienten mit klinisch definierten (und nicht durch bildgebendes Material bestätigten) TIAs. Jüngste Studien haben ergeben, dass MRT-negative TIAs mit einem äußerst geringen Risiko eines erneuten Schlaganfalls assoziiert werden. Die Aufnahme solcher Patienten führte sehr wahrscheinlich zu einer Unterschätzung der Inzidenzrate von Schlaganfällen in beiden Studienarmen im Vergleich zu einer Patientenpopulation, deren Schlaganfälle in bildgebenden Tests bestätigt wurden.
  • Die Mehrheit der Schlaganfall Endpunktereignisse während der Folgeuntersuchung schienen einen bestimmbaren Ursprung gehabt zu haben, was darauf hindeutet, dass bei diesen Patienten wahrscheinlich eine alternative Erklärung für ihren Indexschlaganfall zu finden war. Ein Schlaganfall aufgrund von Atherosklerose oder Kleingefäßerkrankung würde von einem PFO-Verschluss nicht betroffen, was folglich die Ergebnisse im Hinblick auf eine Unterschätzung der potenziellen Behandlungswirkung eines PFO-Verschlusses beeinflussen würde (zum Beispiel mit einem Bias gegen null).
  • Fast die Hälfte der Schlaganfall Endpunktereignisse im Studienarm mit PFO-Verschluss schien einen direkten Bezug zum Gerät selbst zu haben, und rund ein Viertel davon geschah innerhalb der ersten 30 Tage nach der Implantation. Andere Geräte (wie etwa der Septumokkluder GORE HELEX) könnten wesentliche Vorzüge mit weniger Komplikationen bieten und dadurch den Unterschied zwischen einer mechanischen und einer medizinischen Therapie vergrößern.
  • Obwohl Komplikationen aufgrund des Geräts als nicht signifikant betrachtet wurden, scheint die Inzidenz eines neu auftretenden Vorhofflimmerns (5,7 Prozent) und von Thromben beim Gerät (vier Fälle, wovon zwei Fälle zu einem erneuten Schlaganfall führten) mit rezidiven Ereignissen assoziiert zu sein und dies scheint häufiger aufzutreten als in den Berichten zum Septumokkluder GORE HELEX.
  • Die medizinischen Therapien zwischen dem Studienarm mit PFO-Verschluss und dem Kontrollarm unterschieden sich, was einen Störeffekt auf die Endpunkte der Studie mit sich brachte.

Wir, die verantwortlichen Prüfärzte für die klinische Studie REDUCE von Gore, schließen daraus, dass eine verbesserte Auswahl an Patienten mit echt kryptogenen Schlaganfällen (statt anderen Ursachen für Schlaganfälle oder TIAs) und die Verwendung eines Geräts mit einer niedrigen Komplikationsrate vonnöten ist, um zu bestimmen, ob ein PFO-Verschluss der besten medizinischen Therapie überlegen ist.

Das Design der klinischen Studie REDUCE von Gore umgeht die Einschränkungen von CLOSURE I:

  • Alle TIAs müssen durch bildgebende Tests bestätigt sein, was die Aufnahme von störenden neurologischen Ereignissen, die keine vaskuläre Ursache aufweisen, verhindert.
  • Die Auswahlkriterien sind strenger und schließen Patienten mit nicht kryptogenen Schlaganfällen (wie etwa lakunären Schlaganfällen) sowie Patienten mit einer erheblichen Belastung durch vaskuläre Risikofaktoren aus.
  • Sowohl Test- als auch Kontrollarme der Studie erhalten dieselbe medizinische Therapie, und die Testzentren werden angewiesen, eine einheitliche medizinische Behandlung für Test- sowie Kontrollpatienten zu gewährleisten.
  • Die klinische Literatur zum Septumokkluder GORE HELEX weist auf eine geringe Inzidenz von auf das Gerät zurückzuführendem Vorhofflimmern und eine praktisch inexistente Inzidenz der Thrombusbildung beim Gerät hin.

Bei den weiteren PFO-Versuchen, die nach wie vor laufen, bleibt noch vieles hinsichtlich des besten Therapieverlaufs für Patienten mit kryptogenen Schlaganfällen und PFO festzustellen. Unter Berücksichtigung des Studiendesigns der REDUCE-Studie von Gore und der erwähnten Mängel der Studie CLOSURE I ist der Lenkungsausschuss zur klinischen Studie REDUCE von Gore zum Schluss gekommen, dass es das Beste sei, die Studie ohne signifikante Veränderungen weiterzuführen. Zudem empfahl auch die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA im Juni, dass die klinische Studie REDUCE von Gore in der ursprünglich geplanten Weise weitergeführt werde. Zu diesem Zeitpunkt gibt es keinen triftigen Grund dafür, die derzeitige klinische Studie zu verändern. Es bleibt wie seit Beginn des Versuchs zwingend, dass wir Patienten mit echt kryptogenen Schlaganfällen (und PFO) anwerben, um eine definitive Antwort auf diese wichtigen Fragen zu erhalten.“

Dr. med. Scott Kasner, Studienleiter Neurologie USA

Dr. med. John Rhodes, Studienleiter Kardiologie USA

Dr. med. Lars Sondergaard, Studienleiter Kardiologie Nordeuropa

Dr. Dr. med. Lars Thomassen, Studienleiter Neurologie Nordeuropa

ÜBER W. L. GORE & ASSOCIATES

Die Abteilung für Medizinprodukte von Gore bietet seit drei Jahrzehnten kreative therapeutische Lösungen für komplexe medizinische Probleme. In diesem Zeitraum sind über 30 Millionen der innovativen Medizinprodukte von Gore implantiert worden und haben weltweit Leben gerettet und zu mehr Lebensqualität beigetragen. Die umfangreiche Familie an Medizinprodukten von Gore umfasst Arterienprothesen, endovaskuläre und interventionelle Geräte, chirurgische Netze zur Behebung von Hernien, Weichteilrekonstruktion, Staple-Line-Verstärkung und Nähte für Gefäß-, Kardio- und Allgemeinchirurgie. Gore wurde kürzlich vom Magazin „Fortune“ im 13. Jahr in Folge zu einem der besten Arbeitgeber ernannt. Weitere Informationen finden Sie unter www.goremedical.com.

Aufgeführte Produkte sind möglicherweise nicht in allen Märkten erhältlich. GORE® und HELEX sind Handelsmarken von W. L. Gore & Associates.

Die Ausgangssprache, in der der Originaltext veröffentlicht wird, ist die offizielle und autorisierte Version. Übersetzungen werden zur besseren Verständigung mitgeliefert. Nur die Sprachversion, die im Original veröffentlicht wurde, ist rechtsgültig. Gleichen Sie deshalb Übersetzungen mit der originalen Sprachversion der Veröffentlichung ab.



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