Schweizer Unternehmensführungsexperte unterstützt die Position des unabhängigen Direktorenausschusses von Alcon gegen Novartis
(28.06.2010, Pharma-Zeitung.de) HÜNENBERG, Schweiz - Copyright by Business Wire - Alcon, Inc.
- Führender schweizer Experte zu Unternehmensführungsfragen sagt, dass der Verwaltungsrat von Alcon dem Fusionsangebot seitens Novartis nicht ohne eine vorherige Empfehlung des unabhängigen Direktorenausschusses zustimmen kann
- Rechtsgutachten widerlegt die Darstellung von Novartis, dass es Alcons Minderheitsaktionären die Fusion unilateral und ungeachtet der Position des unabhängigen Direktorenausschusses aufzwingen könne
- Unabhängiger Direktorenausschuss bekräftigt, dass das völlig unzureichende Fusionsangebot von Novartis deutlich an Wert verloren hat
Der unabhängige Direktorenausschuss von Alcon (Independent Director Committee, das „IDC“) gab heute bekannt, dass Professor Hans Caspar von der Crone, ein führender schweizer Experte in Sachen Recht und Unternehmensführung, zu dem Ergebnis kam, dass eine Empfehlung des IDC ein unerlässlicher erster Schritt ist, bevor der Verwaltungsrat von Alcon, Inc. („Alcon“) über die von der Novartis AG („Novartis“) vorgeschlagene Fusion entscheiden kann. Diese Einschätzung widerlegt die öffentlichen Darstellungen von Novartis, dass es die Fusion unilateral und ungeachtet der Position des IDC erzwingen könne, sobald es die Aktienmehrheit von Alcon erworben hat.
Eine vollständige Kopie des Rechtsgutachtens ist auf der Website des IDC erhältlich: www.transactioninfo.com/alcon
In seinem Rechtsgutachten bestätigt Professor von der Crone die Rechte und Pflichten des IDC nach schweizerischem Recht und unterstützt damit viele der juristischen Argumente, die das IDC zuvor vorgebracht hat. Seine Schlussfolgerung, dass „der Verwaltungsrat von Alcon keine rechtsgültige Entscheidung über den Fusionsvorschlag von Novartis treffen kann, ohne dass das IDC diesen Vorschlag zuvor empfohlen hat“, begründete Professor von der Crone im Einzelnen mit den folgenden Punkten:
- Ein Verwaltungsrat, bei dem die Mehrheit der Mitglieder von dem Mehrheitsaktionär des Unternehmens aufgestellt wurde, hat einen klaren Interessenskonflikt im Hinblick auf eine Fusion zwischen dem Unternehmen und dem betreffenden Mehrheitsaktionär.
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Ein Fusionsvertrag, der auf der Entscheidung eines konfliktbeteiligten Verwaltungsrates beruht, ist nicht rechtsgültig, wenn die Gegenpartei des Vertrages von dem Interessenskonflikt auf Verwaltungsratsebene gewusst hat. Aus diesem Grund wäre ein Fusionsvertrag zwischen Alcon und Novartis nicht rechtsgültig, wenn er nur durch den konfliktbeteiligten Verwaltungsrat von Alcon verabschiedet wird. Da Novartis die konfliktbeteiligten Direktoren an den Verwaltungsrat von Alcon berufen hat, ist ihm der Interessenkonflikt innerhalb des Alcon-Verwaltungsrates gänzlich bekannt.
- Eine Entscheidung eines konfliktbeteiligten Verwaltungsrates ist nur dann rechtsgültig, wenn dem Interessenkonflikt auf Verwaltungsratsebene durch spezifische Maßnahmen abgeholfen wurde.
- Der Verwaltungsrat von Alcon (mit einem von Novartis aufgestellten Mitglied) verabschiedete im Jahr 2008 einstimmig eine Regelung, nach der Interessenkonflikte in Situationen wie der vorgeschlagenen Fusion zwischen Alcon und Novartis durch eine vorherige Empfehlung des IDC ausgeräumt werden müssen.
- Die Befugnisse des IDC können nicht ohne die Zustimmung seiner Mitglieder abgeschafft oder geändert werden.
Das IDC beauftragte Professor von der Crone als eine unabhängige Partei und Experten für schweizer Wirtschaftsrecht und die besten Praktiken in der Unternehmensführung, alle relevanten Unternehmensunterlagen zu prüfen und ein Rechtsgutachten zu erstellen, das untersucht, ob Alcon den internen Zustimmungsprozess in Verbindung mit dem Fusionsvorschlag von Novartis einzuhalten hat. Hans Caspar von der Crone ist ein Professor für Privat-, Wirtschafts- und Unternehmensrecht an der Universität Zürich (Ordinarius). Er absolvierte sein Studium an der Universität Zürich und der Yale Law School. Professor von der Crone war der Vorsitzende der schweizerischen Übernahmekommission von 1999 bis Oktober 2005 und gehörte davor der Regulierungskommission der Schweizer Aktenbörse an, der Aufsichtsbehörde, die der schweizerischen Übernahmekommission vorausging. Außerdem ist er Mitglied mehrerer Verwaltungsräte und Fachverbände und ein erfolgreich praktizierender Anwalt mit Schwerpunkt auf Unternehmens- und Wirtschaftsrecht sowie Kapitalmarkt- und Wertpapierrecht.
IDC-Vorsitzender Thomas G. Plaskett sagte: „Seit dieser Prozess eingeleitet wurde, hat das IDC daran festgehalten, dass kein Weg an den unabhängigen Direktoren vorbeiführt. Während wir weiterhin hoffen, eine Einigung aushandeln zu können, macht Professor von der Crones Rechtsgutachten deutlich, dass die Empfehlung des IDC ein unverzichtbarer Schritt für die Umsetzung des Fusionsvorschlags von Novartis ist, unabhängig davon, was Novartis als nächstes unternimmt. Die unabhängigen Direktoren haben die Pflicht, die Rechte von Alcon und seiner Minderheitsaktionäre zu schützen und wir sind entschlossen, dazu alle verfügbaren und angemessenen Mittel einzusetzen.“
Plaskett fuhr fort: „Darüber hinaus würden alle Schritte, die Novartis ergreifen könnte, um den im derzeitigen IDC verkörperten Minderheitenschutz zu umgehen, den gleichen Interessenkonflikt hervorrufen, wie die unzulässigen Aktionen selbst.“
Informationen über die Arbeit des IDC (einschließlich die Stellungnahme des IDC zur Analyse von RiskMetrics) ist auf der Website des IDC unter: www.transactioninfo.com/alcon veröffentlicht (siehe insbesondere die Pressemitteilungen des IDC vom 20. Januar und 17. Februar).
Der Wert des Vorschlags von Novartis wurde vom IDC und dessen Beratern für völlig unzureichend befunden und ist seit seiner ersten Bekanntgabe stetig gefallen. Mit Stand vom 25. Juni 2010 entspricht das Angebot von 2,8 Novartis-Aktien je Alcon-Aktie einem Wert von 136,78 US-Dollar je Alcon-Aktie und verdeutlicht die Minderwertigkeit des Angebots an die Minderheitsaktionäre im Vergleich zu der Barzahlung, die Nestlé S.A. erhält. Der gegenwärtige Wert des Fusionsangebots von Novartis entspricht etwa einem 25-prozentigen Abschlag auf die 181,71 US-Dollar in bar je Aktie (einschl. an Nestlé S.A. zu zahlende Zinsen, berechnet bis Ende 2010), auf die sich Novartis und Nestlé S.A. als Kaufpreis für dessen 52-prozentige Anteilsmehrheit an Alcon geeinigt haben. Außerdem entspricht es einem Abschlag von 17 Prozent bzw. 15 Prozent auf den Schlusskurs der Aktie einen Tag bzw. einen Monat bevor der Vorschlag bekannt wurde. In der Zwischenzeit erzielt Alcon weiterhin solide Ergebnisse und hat die Analystenschätzungen in den beiden Quartalen übertroffen, für die Berichte vorliegen, seitdem der Fusionsvorschlag erstmals bekannt wurde.
Greenhill & Co., Sullivan & Cromwell LLP und Pestalozzi, Zürich fungieren weiterhin als finanzielle und juristische Berater des IDC.
Über Alcon
Alcon Inc. ist der weltweit führende Anbieter von Augenpflegeprodukten und erwirtschaftete im Jahr 2009 einen Umsatz von ca. 6,5 Mrd. US-Dollar. Alcon engagiert sich seit 65 Jahren in der Augenmedizin und erforscht, entwickelt, produziert und vermarktet Arzneimittel, chirurgische Ausrüstung und Geräte, Kontaktlinsenlösungen und andere Pflegeprodukte zur Behandlung von Augenkrankheiten, Sehstörungen und anderen Problemen. Alcon ist in 75 Ländern präsent und verkauft seine Produkte in 180 Märkten. Weitere Informationen über Alcon, Inc. finden Sie auf der Website des Unternehmens unter www.alcon.com.
Warnhinweis zu zukunftsbezogenen Aussagen: Diese Pressemitteilung enthält möglicherweise zukunftsbezogene Aussagen im Sinne des US-amerikanischen Private Securities Litigation Reform Act von 1995. Zukunftsbezogene Aussagen geben die Ansichten des IDC über zukünftige Ereignisse zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Pressemitteilung wieder. Sie beruhen auf Annahmen und unterliegen Risiken und Ungewissheiten. Angesichts dieser Ungewissheiten sollten Sie sich nicht übermäßig auf zukunftsbezogene Aussagen verlassen. Es gibt keine Garantie, dass Novartis oder Alcon bestimmte zukünftige finanzielle Ergebnisse oder zukünftige Wachstumszahlen erreichen werden oder dass die Unternehmen in der Lage sein werden, potenzielle Synergien, strategische Vorteile oder Gelegenheiten infolge des Kaufs von Novartis oder des Abschlusses der vorgeschlagenen Fusion zu realisieren. Es ist auch nicht gewährleistet, dass das IDC ein bestimmtes Ergebnis erzielen wird. Insoweit nicht von US-Wertpapiergesetzen oder Vorschriften und Richtlinien der US-Börsenaufsicht SEC gefordert, verpflichten wir uns in keiner Weise, diese zukunftsbezogenen Aussagen öffentlich zu aktualisieren oder zu revidieren, sei es aufgrund neuer Informationen, zukünftiger Ereignisse oder anderer Umstände.
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