US-weite Studie zeigt, dass Karotis-Eingriffe und Stent-Implantationen gleichermaßen wirksam Schlaganfällen vorbeugen können
(27.05.2010, Pharma-Zeitung.de) JACKSONVILLE, Florida (USA) - Copyright by Business Wire - Mayo Clinic
Laut Forscher der Mayo Clinic können Ärzte Behandlung individuell auf Patienten abstimmen
Ärzte verfügen nunmehr über zwei sichere und wirksame Möglichkeiten zur Behandlung ihrer Patienten mit Schlaganfallrisiko, berichtet ein Forscher der Mayo Clinic, der eine groß angelegte, von den National Institutes of Health finanzierte US-weite klinische Studie zur Operation oder Verwendung eines Stents zur Öffnung einer verschlossenen Karotis geleitet hat.
Die Ergebnisse, die in der Online-Ausgabe des New England Journal of Medicine vom 26. Mai veröffentlicht sind, zeigen darüber hinaus „hervorragende Ergebnisse hinsichtlich der Sicherheit und langfristigen Anwendung bei Patienten mit warnenden auf eine Schlaganfall hindeutenden Anzeichen sowie für Patienten ohne solche warnenden Anzeichen“, sagte der nationale Studienleiter, Thomas Brott, M.D., Professor für Neurologie und Forschungsdirektor des Standorts der Mayo Clinic in Florida.
Verglichen mit anderen groß angelegten internationalen Studien zur Schlaganfallvorbeugung ist die CREST-Studie (Carotid Revascularization Endarterectomy versus Stenting Trial) insofern einzigartig, dass etwa die Hälfte der teilnehmenden Patienten keine Symptome einer Karotiserkrankung aufwies, während die andere Hälfte erst kürzlich Symptome wie einen geringfügigen, die körperlichen Fähigkeiten nicht beeinträchtigenden, Schlaganfall oder transitorische ischämische Attacken gezeigt (TIA) hatten.
Die Ergebnisse der CREST-Studie können im Gegensatz zu den Ergebnissen kürzlich in Europa durchgeführter Studien Entscheidungen über die Behandlung von beiden Patientengruppen begründen. Dies ist wichtig, da mehr als die Hälfte der in jedem Jahr in den USA durchgeführten etwa 140.000 Karotis-Eingriffe und Stent-Verfahren an Patienten ohne Symptome durchgeführt werden.
Laut den Forschern unterschieden sich die Ergebnisse, obwohl diese eine sehr gute langfristige Wirkung von Operationen und Stent-Implantationen zeigten, in den Wochen nach dem Eingriff – Patienten, die einen Stent bekamen, hatten seltener Herzanfälle und jene, die eine Operation hatten, hatten weniger Schlaganfälle. Auch das Alter spielte ihrer Meinung nach eine Rolle – Personen im Alter unter 70 Jahren ging es mit Stents etwas besser, während jene im Alter von über 70 bessere Ergebnisse durch eine Operation zeigten.
Der Schlaganfall, eine Unterbrechung des Blutflusses zum Gehirn, ist die dritthäufigste Todesursache in den USA. Eine wichtige Ursache ist die Anhäufung von Cholesterin in der Karotis und die herkömmliche wirksame Behandlung war die Karotis-Endarteriektomie (CEA), eine Operation zur Beseitigung der Blockade. Zuletzt haben Gefäßspezialisten die Karotis-Stent-Implantation (CAS) angewandt, ein weniger invasives Verfahren, das die Einfädelung eines Stents und die Aufweitung einer kleinen Schutzeinrichtung in der Arterie zur Weitung des blockierten Bereichs und Aufnahme gelöster Plaque umfasst.
Es war jedoch nicht klar, welches die jeweiligen Risiken und Vorteile dieser beiden Verfahren im Vergleich sind. Um dies herauszufinden, haben die National Institutes of Health CREST ins Leben gerufen. Für CREST, eine der größten randomisierten Studien zur Schlaganfallvorbeugung, die jemals durchgeführt wurde, konnten von 2000 bis 2008 2.502 Patienten in 117 Zentren in den USA und Kanada verpflichtet werden.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die offensive Herangehensweise an die Schlaganfallvorbeugung in den USA gerechtfertigt ist, sagte Dr. Brott.
VIDEOMATERIAL: Weitere Audio- und Videoquellen, einschließlich Ausschnitte aus einem Interview mit Dr. Thomas Brott, stehen im Mayo Clinic News Blog zur Verfügung.
Passwort: CREST1
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