Amputationen müssen nicht sein
(27.01.2012, Pharma-Zeitung.de)
Bei Diabetikern kann es aufgrund schlechter Blutzuckereinstellungen zu einer so genannten Polyneuropathie kommen. Das ist eine Erkrankung der Nerven, die vom Körperzentrum entfernt sind. Häufig beginnt die Störung an den Großzehen und breitet sich nach oben aus. Dadurch kann die Empfindsamkeit der Gliedmaßen herabgesetzt werden, auch Temperatur-, Schmerzempfindung und andere wichtige Funktionen der Nerven können gestört sein.
Zwei Phänomene sind entscheidend an der Entstehung des "akuten" diabetischen Fußes beteiligt: Bei Diabetikern kann aufgrund hoher Blutzuckerwerte das Blut nicht mehr gut fließen. Dadurch werden entzündete Stellen nicht ausreichend mit Stoffen versorgt, welche die Entzündung heilen.
Diabetiker mit einer schlechten Blutzuckereinstellung und spät erkannte Diabetiker sind besonders gefährdet. Außerdem müssen ältere Menschen und Menschen mit anderen Gefäßerkrankungen, zum Beispiel durch langjährigen Nikotinkonsum, besonders auf ihre Füße achten. Etwa drei bis vier Prozent aller Diabetiker leiden unter dem diabetischen Fußsyndrom. Weltweit treffen etwa 70 Prozent aller Fuß- und Beinamputationen Menschen mit Diabetes.
Eine aktuelle US-Studie hat zum Beispiel eine Abnahme der Fuß- und Beinamputationen in den letzten Jahren ergeben. Erklären lässt sich dies nach Aussage von Forscher damit, dass der Blutzucker zunehmend besser eingestellt wird. Außerdem hat sich die Betreuung der Patienten insgesamt verbessert. Amputation muss also nicht sein.
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