Beginn des 10. jährlichen World Patient Safety, Science & Technology Summit

(02.06.2023, Pharma-Zeitung.de) IRVINE, Kalifornien - Copyright by Business Wire - Patient Safety Movement Foundation


Am ersten Tag des Gipfeltreffens riefen führende Persönlichkeiten aus dem Bereich der Patientensicherheit dazu auf, die dringend notwendige Verringerung vermeidbarer Todesfälle voranzutreiben


Am ersten Tag des 10. jährlichen World Patient Safety, Science & Technology Summit, der von der Patient Safety Movement Foundation (PSMF) veranstaltet wird, riefen führende Persönlichkeiten im Bereich der Patientensicherheit dazu auf, das Thema der vermeidbaren Schäden im Gesundheitswesen mit mehr Nachdruck anzugehen.

Diese Pressemitteilung enthält multimediale Inhalte. Die vollständige Mitteilung hier ansehen: https://www.businesswire.com/news/home/20230601006143/de/

Joe Kiani, founder of the Patient Safety Movement Foundation, speaks at the 10th Annual World Patient Safety, Science & Technology Summit in Newport Beach, California. (Photo: Business Wire)


Anlässlich des 10-jährigen Bestehens der PSMF sprach Dr. Michael Ramsay, Chief Executive Officer der PSMF, über die Rolle, die die zunehmende Verfügbarkeit von Krankenhausdaten über medizinische Fehler bei der Verringerung von Schäden spielen könnte. „Ich bin sehr optimistisch, dass wir wirklich einen Wandel im Gesundheitswesen erleben werden“, sagte er. „Die Technologie macht Fortschritte. Wir erhalten jetzt reale Daten. Wir wissen jetzt, wie die Ergebnisse in den Krankenhäusern aussehen. Wir alle sind wettbewerbsorientierte Menschen, und ich denke, wir reagieren auf Daten. Das macht den Unterschied aus.“


In einer Grundsatzrede wies Don Berwick, MD, MPP, FRCP, ehemaliger Administrator der Centers for Medicare and Medicaid Services, darauf hin, dass einer von vier Krankenhauspatienten infolge seiner Behandlung Schaden nimmt.


„Das Gesundheitswesen ist viel zu unsicher“, erklärte Berwick. „Die meisten Sicherheitsrisiken für Patienten können beseitigt werden. In einigen Krankenhäusern dieses Landes sind bestimmte Infektionen auf Null zurückgegangen, und die Gefahr einer Lungenentzündung durch Beatmungsgeräte wurde praktisch eliminiert.“


Berwick schlug vor, dass die Gesundheitsdienste von vielen der Sicherheitspraktiken lernen sollten, die die Luftfahrtindustrie erfolgreich eingeführt hat. „Heute müsste man mehr als 6.000 Jahre lang ununterbrochen in einem Verkehrsflugzeug fliegen, um eine 50:50-Chance zu haben, als Passagier verletzt zu werden“, fuhr er fort. „Grob gesagt bedeutet das, dass Sie in einem Flugzeugsitz mehr als zwei Millionen Mal sicherer sind als in einem Krankenhaus.“


Jannicke Mellin-Olsen, ehemalige Präsidentin der World Federation of Societies of Anesthesiologists (Weltverband der Anästhesisten), forderte in ihrer Grundsatzrede, dass mehr Gesundheitsdienste Patienten und Familienangehörige von Geschädigten einbeziehen sollten, um zu besseren Verfahren beizutragen. „Mitwirkung bedeutet, dass die Stimme der Patienten auf allen Ebenen des Dienstes gehört wird“, erklärte sie.


Am ersten Tag des Gipfels hielt Sir Liam Donaldson, ehemaliger Chief Medical Officer des Vereinigten Königreichs, einen Vortrag über die Auswirkungen von Covid-19 auf die Patientensicherheit und darüber, wie die Pandemie die mangelnde Widerstandsfähigkeit unserer Gesundheitsstrukturen verdeutlicht. „Die Pandemieplanung, die Covid vorausging, hatte nicht viel mit Patientensicherheit zu tun“, so Donaldson. „Das Versäumnis, erstklassige Einrichtungen zur Infektionskontrolle zu entwickeln, gefährdete sowohl das Gesundheitspersonal als auch die Patienten, aber es bestand auch das Problem der Übergänge in der Pflege, von dem ältere Patienten stark betroffen waren und das zur Ausbreitung des Virus in Pflegeheimen führte. Das hätte aus Sicht der Patientensicherheit Teil unserer Überlegungen sein müssen.“


Neelam Dhingra, Leiterin der Transformative Flagship Initiative der Weltgesundheitsorganisation (WHO), betonte die Notwendigkeit, die Patientensicherheit in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen zu verbessern. Dhingra wies darauf hin, dass laut einer von der WHO im Jahr 2022 in 102 Ländern durchgeführten Umfrage nur 27 % einen nationalen Aktionsplan für Patientensicherheit entwickelt und nur 18 % nationale Ziele zur Verringerung medikamentenbedingter Schäden festgelegt hatten.


„In Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen sind wir in Sachen Patientensicherheit selbst von einfachen Verfahren noch sehr weit entfernt", stellte Dhingra fest. „Die Studien aus diesen Ländern sind begrenzt, aber die uns vorliegenden Schätzungen deuten darauf hin, dass jede Minute mindestens fünf Patienten im Krankenhaus sterben. Dies bedeutet, dass die Belastung durch Schäden im Gesundheitswesen stark unterschätzt wird.“


Konrad Reinhart, Gründungspräsident der Global Sepsis Alliance, betonte die Notwendigkeit, die Öffentlichkeit für das Thema Sepsis zu sensibilisieren und die Krankenhäuser zur Einhaltung bewährter Verfahren anzuhalten. „Angesichts der Zahl der weltweiten Todesfälle durch Sepsis, die höher ist als die Sterblichkeitsrate bei Krebs, ist das Potenzial zur Verringerung der Schäden enorm“, sagte er.


Weitere Vorträge hielten der weltbekannte Verfechter der Patientensicherheit Peter Pronovost, Stephanie Mercado, Chief Executive Officer der National Association for Healthcare Quality, und Peter Lachman, der das Fellowship-Programm der PSMF leitet. Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der WHO, sprach in einer aufgezeichneten Videobotschaft zu den Teilnehmern des Gipfels.


Zu den Podiumsdiskussionen zählten Beiträge von Mitgliedern des President's Council of Advisors on Science and Technology zum bevorstehenden Bericht über Patientensicherheit sowie eine Einschätzung von Führungskräften des Gesundheitswesens zum Potenzial von prädiktiver Analytik und KI zur Verbesserung der Patientensicherheit.


Weitere Podiumsdiskussionen befassten sich mit Themen, die von der Notwendigkeit des Engagements von Patienten und Familienangehörigen im Gesundheitswesen bis hin zu Vorschlägen für die Einrichtung eines Nationalen Rates für Patientensicherheit reichten. Das Programm des Tages endete mit einer privaten Vorführung des HBO-Dokumentarfilms Bleed Out.


ÜBER DIE PATIENT SAFETY MOVEMENT FOUNDATION


Im Jahr 2012 gründete Joe Kiani die gemeinnützigen, Nicht Patient Safety Movement Foundation (PSMF), um vermeidbare medizinische Fehler in Krankenhäusern zu verhindern. Sein Team arbeitete mit Experten für Patientensicherheit aus der ganzen Welt zusammen, um Actionable Evidence-Based Practices (AEBP) zu erstellen, die die größten Herausforderungen ansprechen. Die AEBP sind für Krankenhäuser kostenlos online verfügbar. Krankenhäuser werden ermutigt, sich formell zu NULL vermeidbaren Todesfällen zu verpflichten, und Unternehmen der Gesundheitstechnologie werden gebeten, den Open Data Pledge zu unterschreiben und ihre Daten zur Verfügung zu stellen, damit prädiktive Algorithmen entwickelt werden können, die Fehler ermitteln, bevor diese tödliche Folgen haben. Der jährliche World Patient Safety, Science & Technology Summit der Stiftung bringt alle Interessengruppen zusammen, einschließlich Patienten, Anbieter im Gesundheitswesen, Medizintechnikunternehmen, staatliche Arbeitgeber und private Kostenträger. Die PSMF wurde mit Unterstützung der Masimo Foundation for Ethics, Innovation, and Competition in Healthcare gegründet. Weitere Informationen erhalten Sie unter psmf.org.


Die Ausgangssprache, in der der Originaltext veröffentlicht wird, ist die offizielle und autorisierte Version. Übersetzungen werden zur besseren Verständigung mitgeliefert. Nur die Sprachversion, die im Original veröffentlicht wurde, ist rechtsgültig. Gleichen Sie deshalb Übersetzungen mit der originalen Sprachversion der Veröffentlichung ab.


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