Benchmarking-Qualitätssterne
Wie gut ist die Praxismanagement-Qualität in deutschen Arztpraxen?
(26.06.2012, Pharma-Zeitung.de)
Wie gut ist die Praxismanagement-Qualität in deutschen Arztpraxen? Dieser Frage ging eine Untersuchung des Instituts für betriebswirtschaftliche Analysen, Beratung und Strategie-Entwicklung (IFABS) nach. Zur Beantwortung entwickelten die Spezialisten des Instituts eine Benchmarking-Qualitätsklassifizierung. Das Fragebogen-gestützte Beurteilungssystem indiziert die Praxismanagement-Leistungsfähigkeit mit maximal fünf Qualitätssternen. Es ist in der Lage, Art und Intensität der für die Praxisführung - von der Planung über das Patientenmanagement, Marktforschung, Organisation und Marketing bis hin zum Finanzmanagement - eingesetzten Instrumente und Regelungen zu erfassen und zu quantifizieren. Anders als klassische Qualitäts-Messsysteme, die die Praxisleistung an Normen ausrichten, verwendet das IFABS-System als Maßstab die praxisbezogene Arbeitsrealität von Praxisbetrieben. Referenzgrößen sind zum einen die Praxismanagement-Qualität der Fachgruppe, zum anderen die von überdurchschnittlich erfolgreichen Arztpraxen. Die Basis bildet hierbei der Instituts-eigene Benchmarking-Pool. Neben diesem Input gehen - unter Berücksichtigung der jeweils verfolgten Praxis-Strategie - als Output-Faktoren der Praxismanagement-Arbeit die erzielte Ergebnis-, Mitarbeiter- und Patienten-Zufriedenheit in die Betrachtung mit ein. Die Sterne werden nach folgendem Schema vergeben:
- Ein Stern: Die eingesetzten Instrumente und angewendeten Regelungen des Praxismanagements sind im Benchmarking-Vergleich nur gering ausgeprägt. Unabhängig von dem hiermit erzielten Outputwert reicht die Leistungsqualität für einen normalen Praxisbetrieb aus, unterstützt aber die strategische Praxis-Entwicklung nicht nachhaltig. Insgesamt besteht eine akute Handlungsnotwendigkeit in Bezug auf den Ausbau des Praxismanagements.
- Zwei Sterne: Die Instrumente und Regelungen des Praxismanagements liegen unter dem für die Strategie-Umsetzung notwendigen Referenzwert. Gleichzeitig ist auch der Outputwert unterdurchschnittlich ausgeprägt. Hierdurch ergibt sich ein mittelfristiger Handlungsbedarf, das Pra- xismanagement durch eine umfassende Optimierung weiter auszubauen und so die Leistungsqualität nachhaltig zu verbessern.
- Drei Sterne: Der Inputwert liegt unter dem notwendigen Referenzwert und der Outputwert ist überdurchschnittlich ausgebildet. Hieraus resultiert ein mittelfristiger Handlungsbedarf mit der Chance, die Zufriedenheitswerte bereits durch geringe Veränderungen des Praxismanagements noch weiter zu verbessern.
- Vier Sterne: Der Inputwert liegt über dem notwendigen Referenzwert, der Outputwert ist unterdurchschnittlich. Das führt zu der Handlungsoption, bereits durch geringste Veränderungen des Praxismanagements den Output nachhaltig zu verbessern.
- Fünf Sterne: In- und Output sind optimal ausgebildet. Der Zustand sollte durch regelmäßige Qualitäts- und Erfolgskontrollen langfristig gesichert werden.
Neben der Klassifizierung der Praxismanagement-Qualität ist das System in der Lage, mittels eines Optimeters bislang ungenutzte Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren. Initial wurde das System bei einer Stichprobe von 480 Arztpraxen verschiedener Fachrichtungen eingesetzt. Das Ergebnis zeigt Abb. 1 (: http://bit.ly/MyTyHw ). Die Verteilung verdeutlich ein hohes Optimierungspotenzial, das für jede einzelne Praxen individuell konkretisiert werden konnte.
Die Benchmarking-Qualitätsklassifizierung wurde inzwischen zu einem breit einsetzbaren Instrument entwickelt und steht interessierten Praxisinhabern zur Nutzung bereit. Die leicht und unaufwendig auszufüllenden Arzt-, Mitarbeiter- und Patienten-Fragebögen gelangen per E-Mail (PDF-Format) in die Praxen, die ausgefüllten Unterlagen werden per Post an das Institut geschickt und hier ausgewertet. Den Auswertungsbericht mit einer Übersicht aller Benchmarking-Resultate, dem Optimeter mit den Hinweisen auf die bislang ungenutzten Verbesserungsmöglichkeiten sowie dem Qualitätssterne-Zertifikat erhält die Praxis wiederum auf dem E-Mail-Weg im PDF-Format. Weitere Informationen können per Mail an die Adresse post@ifabs.de angefordert werden.
Quelle: http://bit.ly/MyTyHw
Über IFABS
Ziel der Institutstätigkeit ist die unternehmerische Perspektiventwicklung für Betriebe und Institutionen der Gesundheitswirtschaft. Hierfür werden Benchmarking-gestützte Optimierungslösungen in Form von Analysen, Büchern, Fachartikeln und Studien angeboten. Die Arbeit ist hierbei auf die Bereiche “Management”, “Marketing” und „Vertrieb“ ausgerichtet. Neben Hilfen für die strategische und operative Unternehmensführung, für die Organisation und das Personalmanagement stehen Maßnahmen zur Verbesserung von Kundengewinnung und –bindung im Mittelpunkt der Tätigkeit. Arbeitsprinzip ist das Benchmarking („Von Vergleichbarem abgrenzen, von Erfolgreichem profitieren“), denn die Beratungspraxis zeigt: durch eine isolierte Bewertung der Ergebnisse von Management- und Marketinganalysen können in der Gesundheitswirtschaft tätige Unternehmen und Institutionen nur etwa die Hälfte des tatsächlich vorhandenen Optimierungspotentials identifizieren. Erst der Vergleich mit passenden Referenzgrößen, das Benchmarking, die die Marktverhältnisse und betriebswirtschaftlich anzustrebende Zustände repräsentieren, ermöglicht eine vollständige Nutzung.
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