Groß angelegte Studie gibt erstmals Einblick in die genetischen Ursachen des Bettnässens

(29.05.2018, Pharma-Zeitung.de) SAINT-PREX, Schweiz - Copyright by Business Wire - Ferring Pharmaceuticals

Wahrscheinlich erbliche Veranlagung: sind die Eltern Bettnässer, ist das Risiko hoch, dass die Kinder ebenfalls nachts einnässen1

Die weltweit erste genomweite Assoziationsstudie (GWAS) zum Bettnässen identifiziert bestimmte Genvarianten, die das Risiko des Bettnässens erhöhen

Eine weitere Beschreibung der genetischen Komponente des Bettnässens könnte bei der Identifizierung von Kindern mit einer Veranlagung zum Bettnässen helfen und zu einer besser abgestimmten Behandlung führen

Neue Erkenntnisse aus der weltweit ersten genomweiten Assoziationsstudie (GWAS) beschreiben mit dem Bettnässen assoziierte Gene und Genvarianten und könnten zu einer früheren Identifizierung von Kindern mit einer Veranlagung zum Bettnässen sowie zu verbesserten früheren Behandlungsmöglichkeiten führen. Die Ergebnisse werden von der Internationalen Gesellschaft für kindliche Inkontinenz (International Children's Continence Society, ICCS) und der Europäischen Gesellschaft für Pädiatrische Urologie (European Society for Paediatric Urology, ESPU) auf dem Internationalen Tag des Bettnässens am 29. Mai 2018 vorgestellt.

„Es ist seit über einem Jahrhundert bekannt, dass es deutliche Hinweise auf einen genetischen Hintergrund für das Bettnässen gibt.2 Das Risiko des Bettnässens ist bei Kindern mit einem Elternteil, das als Kind Bettnässer war, fünf- bis siebenmal höher und etwa elfmal höher, wenn beide Elternteile Bettnässer waren“,1 sagte Dr. Søren Rittig, Professor an der Kinder- und Jugendklinik, Nephro-Urologie-Team, des Universitätsklinikums Aarhus, der gemeinsam mit Jane Hvarregaard Christensen, Assoziierte Professorin am Fachbereich Biomedizin, Universität Aarhus, für diese neue Studie verantwortlich ist.

Bettnässen ist ein häufig vorkommendes gesundheitliches Problem, das zu einer starken Beeinträchtigung des Selbstwertgefühls, des seelischen Wohlbefindens und der Tagesfunktion eines Kindes, einschließlich der schulischen und sozialen Leistungen, führt3,4,5; im Anschluss an eine Behandlung wurden Verbesserungen des Arbeitsgedächtnisses und weiterer Alltagsaktivitäten festgestellt.6

Die GWAS verwendete iPSYCH2012, eine landesweite Bevölkerungsstichprobe von rund 80.000 Dänen, die zur Untersuchung von unter anderem ADHS und Autismus diente. In genomweiten Assoziationsstudien wird das gesamte Erbgut einer großen Anzahl von Menschen nach Markern durchsucht, um mit einer bestimmten Krankheit assoziierte Genvarianten zu finden.

Die Assoziierte Professorin Jane Hvarregaard Christensen, sagte: „Durch den Vergleich der Häufigkeit von Millionen von Genvarianten in Tausenden von DNA-Proben von kindlichen Bettnässern konnten wir bestimmte Genvarianten nachweisen, die jeweils zu einer Erhöhung des Risikos des Bettnässens beitragen. Die damit verbundenen Gene funktionieren bekanntermaßen in tiefen Hirnarealen, die für die Regulierung des Tag-Nacht-Rhythmus, die Urinproduktion und den Schlaf verantwortlich sind. Das deutet darauf hin, dass dem Bettnässen eher physiologische Mechanismen statt psychische Probleme zugrunde liegen.“ Dies ist ein wichtiger erster Schritt, um neue Erkenntnisse über die biologischen Prozesse, die zum Bettnässen führen, zu gewinnen.

Kindliches Bettnässen hat mindestens zwei Hauptgründe - eine zu geringe Blasenkapazität und/oder eine erhöhte Urinproduktion in der Nacht (Polyurie). Durch die Analyse von Millionen von Genvarianten bei kindlichen Bettnässern konnten Forscher auf bestimmte Gene hinweisen und damit spezifische biologische Ursachen für das Bettnässen aufzeigen.

Dr. Søren Rittig sagte: „Unserer Ansicht nach könnten weitere Untersuchungen mit den Genen und Genvarianten, die wir entdeckt haben, uns helfen, bettnässende Kinder früher zu identifizieren, festzustellen, welche Kinder von Medikamenten profitieren würden und die Behandlung zwecks Linderung zu optimieren.“

Über das Bettnässen

Bettnässen, auch als Enuresis nocturna bezeichnet, ist eine unkontrollierte Urinausscheidung im Schlaf.7 In den meisten Fällen ist eine Urinüberproduktion in der Nacht oder eine verringerte Blasenkapazität die Ursache.4 Eine andere Ursache ist, dass sie nicht aufwachen.4 Bettnässen scheint keine psychologischen Ursachen zu haben.4 Bettnässen ist ein gesundheitliches Problem, das im Kindesalter häufig vorkommt. Rund fünf bis zehn Prozent der Siebenjährigen nässen regelmäßig nachts ein und das Problem kann bis ins Jugend- und Erwachsenenalter weiterbestehen.8

Über den Internationalen Tag des Bettnässens

Der Internationaler Tag des Bettnässens (World Bedwetting Day, WBD) wurde ins Leben gerufen, um die Öffentlichkeit und Fachkräfte im Gesundheitswesen darauf aufmerksam zu machen, dass Bettnässen ein häufig vorkommendes gesundheitliches Problem ist, das behandelt werden kann und auch sollte.

Der Internationaler Tag des Bettnässens (World Bedwetting Day) 2018 findet am 29. Mai statt und fällt jedes Jahr auf den letzten Dienstag im Mai. Sein Motto lautet „Zeit zu handeln“ in der Erkenntnis, dass viel mehr in puncto Diagnostik und Therapie bei kindlichen Bettnässern getan werden könnte.

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.worldbedwettingday.com.

Über den Lenkungsausschuss des Internationalen Tags des Bettnässens

Im Lenkungsausschuss des Internationalen Tags des Bettnässens (World Bedwetting Day Steering Committee) kommen Experten aus der ganzen Welt zusammen, um diese Initiative zu unterstützen. Der WBD-Lenkungsausschuss wird von den folgenden Organisationen getragen: die Internationale Gesellschaft für Kontinenz von Kindern (International Children’s Continence Society, ICCS), die Europäische Gesellschaft für Pädiatrische Urologie (European Society for Paediatric Urology, ESPU), die Asien-Pazifik-Gesellschaft für Pädiatrische Urologie (Asia Pacific Association of Paediatric Urology, APAPU), die Internationale Gesellschaft für pädiatrische Nephrologie (International Paediatric Nephrology Association, IPNA), die europäische Gesellschaft für pädiatrische Nephrologie (European Society of Paediatric Nephrology, ESPN), die Iberoamerikanische Gesellschaft für pädiatrische Nephrologie (Sociedad Iberoamericana de Urologia Paediatrica, SIUP) und die Nordamerikanischen Gesellschaften für pädiatrische Nephrologie (North American Paediatric Urology Societies). Die Initiative wird von Ferring Pharmaceuticals unterstützt.

Quellenangaben

1 Jarvelin, M. R., Vikevainen-Tervonen, L., Moilanen, I. & Huttunen, N. P. Enuresis in seven-year-old children. Acta paediatrica Scandinavica 77, 148-153 (1988).2 von Gontard, A., Schaumburg, H., Hollmann, E., Eiberg, H. & Rittig, S. The genetics of enuresis: a review. The Journal of urology 166, 2438-2443 (2001).3 Iannelli V. Bedwetting. Verfügbar unter https://www.verywell.com/bedwetting-bedwetting-statistics-2633257. Letzter Zugriff: Januar 2017.4 Vande Walle J et al, Practical consensus guidelines for the management of enuresis. Eur J Pediatr 2012;171:971-985 Joinson C et al. A United Kingdom population-based study of intellectual capacities in children with and without soiling, daytime wetting, and bed-wetting Pediatrics. 2007;120(2):e308-166 Van Herzeele C, Dhondt K, Roels S P et al. Desmopressin (melt) therapy in children with monosymptomatic nocturnal enuresis and nocturnal polyuria results in improved neuropsychological functioning and sleep. Pediatr Nephrol. 2016; DOI 10.1007/s00467-016-23351-37 Austin P et al. The Standardization of Terminology of Lower Urinary Tract Function in Children and Adolescents: Update Report from the Standardization Committee of the International Children’s Continence Society, The Journal of Urology. 2014;191:1863-18658 Nevéus T. Nocturnal enuresis—theoretic background and practical guidelines. Pediatr Nephrol. 2011; 26:1207–1214

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