Innovative High-Tech-Geräte im saarländischen Universitätsklinikum auf höchstem Niveau
(29.02.2012, Pharma-Zeitung.de)
„Wir möchten unsere Patienten optimal behandeln. Deshalb investieren wir im Zuge des Masterplans in schonende, innovative Medizintechnik“. Professor Wolf-Ingo Steudel, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKS, weiß wovon er spricht. Seit kurzem arbeitet die Klinik für Urologie und Kinderurologie mit zwei neuen „da Vinci® Systemen“. In Deutschland noch in den Kinderschuhen, gilt sie weltweit als die modernste Entwicklung auf dem Gebiet der minimal-invasiven Operationen. In der Augenklinik korrigieren die Spezialisten Fehlsichtigkeiten mittels der refraktiven Chirurgie. Patienten brauchen nach dem fünfminütigen Eingriff mit dem Femtosekunden-Laser keine Brillen oder Kontaktlinsen mehr. Nach mehr als zwei Jahren Bauzeit wurde die Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie eingeweiht. Sieben neue Großgeräte ermöglichen die Planung und Durchführung modernster Bestrahlungstherapie. Speziell die Möglichkeit an allen Bestrahlungsgeräten über computertomographische oder Röntgenaufnahmen den aktuellen Tumorsitz täglich zu bestimmen, trägt zur höchsten Präzision der Bestrahlungsbehandlung bei und ist einmalig in Deutschland.
Millioneninvestition ermöglicht schonende und präzise Therapie bei Prostata-, Blasen- und Nierenkrebs sowie bei Nierenspenden.
Als erste deutsche Urologische Universitätsklinik verfügt das saarländische Universitätsklinikum in Homburg über zwei moderne da Vinci® Si-Operationssysteme. Eine Millioneninvestition ermöglicht schonende und präzise Therapie bei Prostata-, Blasen- und Nierenkrebs sowie bei Nierenspenden.
In den USA sind mittlerweile über 1500 da Vinci® Systeme in unterschiedlichen Kliniken im Einsatz. So werden dort mehr als zwei Drittel aller Prostatakrebs-Operation mit diesem System ausgeführt. Anders die Situation in Europa und Deutschland: hier beherrschen nur wenige Ärzte diese revolutionäre OP-Methode. Als eine der ersten Kliniken in Deutschland hat die Urologie des Universitätsklinikums des Saarlandes in Homburg die da Vinci® Operationstechnik im Jahr 2006 erfolgreich etabliert. Seitdem wurden über 2000 Patienten operiert. „Die neuen da Vinci®-Systeme bieten weitere Vorteile: „Eine weiter verbesserte Auflösung des zu operierenden Bereiches, eine optimierte Beweglichkeit der Instrumente ermöglichen nun auch alle Eingriffe im Bauchbereich“, erläutert Prof. Steudel die aktuelle Investition von 2,5 Mio. Euro für die Patienten des deutschen Zentrums.
Die vom Chirurgen gesteuerten Arme der roboterassistierten Systeme neuester Generation sind deutlich beweglicher als vorher, so dass das Operationsfeld erweitert werden kann und ausgedehntere Operationen möglich sind. Lymphknoten können beispielsweise in einem deutlich größeren Feld entfernt werden. Die Kamera mit HD-Qualität bietet dem Operateur bessere Sicht in einer höheren Auflösung, um anatomische Strukturen noch genauer erkennen zu können. Mit den vier Armen des roboterassistierten Systems kann eine Nierenteilentfernung erfolgen, wobei ein Arbeitstrokar eines Assistenten durch den Roboter ersetzt wird. Denkbar mit dieser modernen Technik sind u. a. alle Eingriffe im Bauchraum wie Darmentfernung, Operationen an der Gebärmutter, den Eierstöcken sowie die Inkontinenztherapie.
In Homburg wird mit dieser schonenden und präzisen Technik ein umfangreiches urologisches Behandlungsspektrum angeboten. Neben Prostata-, Blasen- und Nierenkrebs, werden auch Operationen im Rahmen der Nierenspende mit dem roboterassistierten System durchgeführt. Dank der neu etablierten zwei roboterassistierten Systeme waren im letzten Jahr in Homburg über 600 schonende Operationen möglich, 2012 sollen über 700 möglich sein.
Dass die „Operation der kleinen Schnitte“ die Chirurgie nachhaltig verändern wird, da sind sich alle Experten einig. Selbst schwere Operationen können für den Patienten schonend und unter Vermeidung der sonst üblichen postoperativen Schmerzen durchgeführt werden. Aufgrund der Präzision, die das System dem operierenden Arzt bietet, können Muskel- und Gewebsstrukturen optimal erkannt und operativ geschont werden. Für die Behandlung von Prostata- und Blasenkrebs bedeutet dies: Je genauer das operative Vorgehen möglich ist, desto besser sind auch die Ergebnisse im Hinblick auf Potenz und Kontinenz. Die innovative Technik ermöglicht es beispielsweise auch, Bauchspiegelungseingriffe (Laparoskopie) mit maximaler Präzision bei minimaler Belastung des Patienten vorzunehmen.
„da Vinci®“ gilt als die modernste Entwicklung auf dem Gebiet der minimal-invasiven Operationen. Das endgültige Einsatzspektrum dieses Systems ist derzeit noch nicht abzusehen. Durch einen kürzeren stationären Aufenthalt und eine schnellere Rekonvaleszenz bietet das System medizinische und ökonomische Vorteile.
Augenspezialisten am Uniklinikum Homburg korrigieren Fehlsichtigkeit mit Femtosekunden-Laser
Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit und Hornhautverkrümmung lassen sich mittels der so genannten refraktiven Chirurgie dauerhaft behandeln, so dass Patienten keine Brille oder Kontaktlinsen mehr brauchen. Die Klinik für Augenheilkunde des Homburger Universitätsklinikums führt den Eingriff mit dem Femtosekunden-Laser durch, einem hochpräzisen Verfahren.
Fehlsichtigkeiten können mithilfe mikrochirurgischer Eingriffe, die die Gesamtbrechkraft des Auges verändern (refraktive Chirurgie), meist dauerhaft behandelt werden. Beim LASIK-Verfahren (Laser Assisted in Situ Keratomileusis) wird dazu eine dünne Lamelle der Hornhaut, der sogenannte Flap, abgehoben und das darunter liegende Gewebe neu modelliert. Dieses sehr sichere und wissenschaftlich anerkannte Verfahren wird seit 20 Jahren erfolgreich zur Behandlung von Fehlsichtigkeiten eingesetzt und kontinuierlich weiter verbessert. „Früher wurde der Flap mit einem Hornhauthobel und einer Rasierklinge mechanisch geschnitten“, erklärt der Direktor der Klinik für Augenheilkunde, Prof. Dr. Berthold Seitz. Seit kurzer Zeit steht jedoch mit dem Femtosekundenlaser ein weitaus präziseres und schonenderes Verfahren zur Verfügung – eine Methode, die neuerdings die Klinik für Augenheilkunde des Universitätsklinikums nutzt. „Der hochmoderne Femto-Laser schneidet das Gewebe nicht, sondern trennt die Schichten der Hornhaut ausschließlich mit komprimierter Energie auf, so dass die Hornhaut selbst nicht in Mitleidenschaft gezogen wird“, erläutert Prof. Seitz. Dieser Vorgang dauere etwa 30 Sekunden, danach werde das Hornhautläppchen hochgeklappt und die Hornhautkrümmung entsprechend der Fehlsichtigkeit des Patienten mit einem weiteren Laser, dem so genannten Excimer-Laser, berührungsfrei korrigiert. „Beim kurzsichtigen Patienten beispielsweise wird die Krümmung der Hornhaut verringert, indem wir im Zentrum Gewebe entfernen. Dann wird der Flap wieder zurückgeklappt und saugt sich von selbst fest, muss also nicht genäht werden“, macht Prof. Seitz deutlich.
Die Operation an einem Auge dauert etwa fünf Minuten. „Wir empfehlen den Patienten bei beidseitiger Fehlsichtigkeit, beide Augen in einer Sitzung zu behandeln, um Probleme durch Brechkraftunterschiede beider Augen zu vermeiden“, so Prof. Seitz. Die Behandlung erfolgt ambulant und ist schmerzlos, da die Augen mit Tropfen betäubt werden. Der Patient kann die Klinik ohne Augenbinde verlassen und verfügt meist nach drei bis vier Tagen über die volle Sehkraft
Die neue Methode wird kontinuierlich durch klinische Studien begleitet und das Verfahren so weiter verfeinert.
Modernste Strahlentherapieklinik im Südwesten
Sieben neue Großgeräte ermöglichen jetzt im saarländischen Universitätsklinikum die Planung und Durchführung modernster Bestrahlungstherapie. Mit der Installation von drei Linearbeschleunigern modernster Bauart und zwei Computertomographen sowie einer neuen Brachytherapieabteilung hält das Universitätsklinikum sämtliche Techniken in einer hohen Kapazität vor. „Speziell die Möglichkeit an allen Bestrahlungsgeräten über Computertomographie oder Röntgenaufnahmen den aktuellen Tumorsitz täglich zu bestimmen, trägt zur höchsten Präzision der Bestrahlungsbehandlung bei und ist einmalig in Deutschland“, erklärt Professor Christian Rübe, Direktor der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie.
Von besonderer wissenschaftlicher Bedeutung sind mehrere Projekte, die dem Einsatz der Hochpräzisionsbestrahlung gewidmet sind und erstmalig in Deutschland den Vergleich aller neuen verfügbaren Methoden auf dem Gebiet der bildgeführten Strahlentherapie ermöglichen.
Das nun fertig gestellte Gebäude wird sowohl den Anforderungen neuester Technik und Strahlenschutzauflagen als auch der Verbesserung der Patientenversorgung mit kürzestmöglichen Wartezeiten und ökonomischen Arbeitsabläufen gerecht. Dafür wurden alleine rund 8 Mio. Euro in das reine Bauprojekt und knapp 7 Mio. Euro in die technisch hochmoderne Ausstattung investiert.
Als einziges Universitätsklinikum neben Heidelberg und Dresden wurde in Homburg im Bestrahlungsraum ein „CT auf Schienen“ installiert, das die Bestrahlungsposition des Patienten mit der höchst möglichen Präzision optimiert. Zusätzlich wird eine im Bestrahlungsraum installierte Röntgenkomponente vorgehalten, die ebenfalls in der Lage ist, die Patienten- und Tumorlage vor jeder Bestrahlung zu korrigieren. An allen drei neuen Linearbeschleunigern werden die modernsten und schnellsten Blendensysteme, die zurzeit auf dem Markt verfügbar sind, betrieben. Sie ermöglichen einen hohen Grad an Individualisierung und Feinabstimmung der Strahlenbehandlung. Damit hält das Universitätsklinikum als eine der wenigen Bestrahlungseinrichtungen in Deutschland sämtliche Möglichkeiten der bildgeführten Strahlentherapie inklusive der sogenannten Radiochirurgie und der intensitätsmodulierten Strahlenbehandlung für alle Patienten flächendeckend vor. Die Klinik für Strahlentherapie am UKS ist eines von vier weltweit existierenden Referenzzentren für die Firma Siemens zur Weiterentwicklung und Schulung der neuen Bestrahlungstechniken.
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