IPCRG: Experten fordern dringend Priorisierung von Strategien, um die Ausbreitung der COPD-Epidemie in Schwarzafrika zu stoppen

(28.09.2011, Pharma-Zeitung.de) AMSTERDAM - Copyright by Business Wire - IPCRG

Über 1,000 Experten verpflichten sich auf dem Kongress der European Respiratory Society zur Unterstützung der FRESH-AIR-Studie

90 Prozent der drei Millionen jährlichen Todesfälle infolge von Atemwegserkrankungen treten in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen auf1 und Prognosen zufolge werden chronisch obstruktive Lungenerkrankungen (Chronic Obstructive Pulmonary Diseases, COPDs) 2025 die dritthäufigste Todesursache in Afrika darstellen, noch vor AIDS/HIV2. Die internationale Dachorganisation für die Primärversorgung von Atemwegserkrankungen (International Primary Care Respiratory Group, IPCRG) hat die FRESH-AIR-Studie in Uganda ins Leben gerufen, um das Ausmaß von COPD in den ländlichen Gegenden Ugandas zu bestimmen und Lösungen gegen die Gefährdung durch Tabak und Rauch in Innenräumen zu testen.

Während das Tabakrauchen traditionell der wichtigste Faktor für die Entwicklung von COPD ist3, sterben jedes Jahr zwei Millionen Menschen infolge der Rauchentwicklung beim Kochen4. Ca. drei Milliarden Menschen und 90 Prozent der ländlichen Haushalte, insbesondere in Afrika, nutzen noch immer unverarbeiteten Biobrennstoff zum Kochen und Heizen1. Viele Menschen wissen jedoch nichts über die schädlichen Auswirkungen auf die Atemwege und sind sich nicht bewusst, dass das Risiko für die Entstehung von COPD durch das Einatmen von durch Biobrennstoff verursachten Rauch mit den Gesundheitsrisiken des Tabakrauchens vergleichbar ist.5

Frederik van Gemert, der Forschungsleiter der FRESH-AIR-Studie in Uganda, kommentierte: „Die Anzahl der COPD-Todesfälle wird in den nächsten zehn Jahren um mehr als 30 Prozent steigen, wenn nicht umgehend Maßnahmen ergriffen werden. Diese Katastrophe für die öffentliche Gesundheit zu stoppen, ist eine große Aufgabe. Wir müssen das Bewusstsein für COPD stärken, lokale Bildungsprogramme über die Auswirkungen der Verwendung von Biobrennstoffen sowie Tests von Interventionsprogrammen fördern und uns danach über die Ergebnisse austauschen.“

In ländlichen Regionen Afrikas liegt der Schwerpunkt bei der Therapie von Krankheiten wie COPD auf der Ad-hoc-Behandlung von akuten Exazerbationen anstatt auf der Prävention. Darüber hinaus sind diagnostische Tests wie Spirometrie kaum verfügbar; Inhalationsmedikamente sind nur begrenzt erhältlich bzw. nicht bezahlbar6 COPD und die entsprechenden Risikofaktoren sind der Öffentlichkeit und oftmals auch den Ärzten in vielen Regionen Afrikas nicht bekannt. COPD wird häufig nicht erkannt, da Hustensymptome oft der akzeptablen Reizwirkung des Rauchens, der Tuberkulose oder dem Alterungsprozess zugeschrieben werden.

Siân Williams, Executive Officer der IPCRG, kommentierte: „Wir unterstützen diese Initiative, um stichhaltige Informationen über die Auswirkungen von COPD in lokalen Gemeinschaften in Schwarzafrika für Entscheidungsträger zusammenzutragen, damit kostengünstige, lokal angepasste und nachhaltige Interventionen zur Bekämpfung dieser Krankheiten und der entsprechenden Risikofaktoren getestet und implementiert werden können. Wir freuen uns über die Unterstützung seitens klinischer Atemwegsexperten und rufen sie dazu auf, auf dieses Thema aufmerksam zu machen.“

Die im Rahmen des Kongresses der European Respiratory Society (ERS) im niederländischen Amsterdam ins Leben gerufene Petition wurde bereits über 1,000 Mal unterzeichnet und läuft bis Dezember 2011 unter www.freshairuganda.co.uk

Hinweise an die Redaktion

Über die IPCRG

Bei der internationalen Dachorganisation für die Primärversorgung von Atemwegserkrankungen (International Primary Care Respiratory Group, IPCRG) handelt es sich um eine Wohltätigkeitsorganisation, die nationale Organisationen für die Primärversorgung aus der ganzen Welt repräsentiert. Ihr Ziel ist es, die Versorgungsstandards in einzelnen Ländern und weltweit durch gemeinsame praxisnahe Forschung, Innovation, Verbreitung optimaler Verfahren, Bildung und Lobbyarbeit anzuheben.

Die IPCRG unterstützt die FRESH-AIR-Studie als Beispiel für „innovative, im afrikanischen Kontext relevante Forschung“7, die es uns ermöglichen wird, das Ausmaß des Problems in Uganda zu bestimmen und Lösungen mit Blick auf die Gefährdung durch Tabak und Rauch in Innenräumen zu testen. Die Ergebnisse der Studie werden Entscheidungsträgern präsentiert. Ziel ist, dass neurokutane Erkrankungen (Neurocutaneous Diseases, NCDs) neben übertragbaren Krankheiten bei der Festlegung von Prioritäten berücksichtigt werden.

Die IPCRG bietet Fachunterstützung, indem sie es Ärzten in der Primärversorgung mit Interesse auf dem Gebiet Atemwegserkrankungen ermöglicht, gemeinsam mit Primärversorgungs- und öffentlichen Gesundheitsteams vor Ort zusammenzuarbeiten. Das wichtigste Ziel von IPCRG ist es, lokalen Ärzten dabei zu helfen, ihre eigene praxisbezogene Gemeinschaft aufzubauen, um mit Fachkollegen auf der ganzen Welt Wissen und Kenntnisse austauschen zu können.

Über die FRESH-AIR-Studie in Uganda

Die Ziele der FRESH-AIR-Studie in Uganda:

  • Stärkung des Bewusstseins von Mitarbeitern im Gesundheitswesen für die Auswirkungen des Einatmens von Biobrennstoffen und des Tabakkonsums auf die Gesundheit der Atemwege
  • Verbesserung des Zugangs zu diagnostischen Tests und Inhalationsmedikamenten
  • Entwicklung praktischer Lösungen, um das Einatmen von durch Biobrennstoffe verursachten Rauch zu reduzieren
  • Zusammenstellung stichhaltiger Informationen für Entscheidungsträger über die Auswirkungen von COPD in lokalen Gemeinden.

Diese epidemiologische Studie wird die Prävalenz von COPD und die entsprechenden Risikofaktoren in einem ressourcenarmen Umfeld in einer ländlichen Gegend in Uganda bei 300 Männern und 300 Frauen im Alter von über 30 Jahren untersuchen. Im Rahmen der Studie wird die direkte Biobrennstoffrauch-Exposition (PM₂̦₅), 24-Stunden-Mittelwert, in Innenräumen in ressourcenarmen Umgebungen in ländlichen Regionen gemessen, in Kombination mit einer qualitativen Bewertung der Traditionen und des Verhaltens von COPD-Patienten im Zusammenhang mit dem Kochen. Die COPD-Belastung wird im Hinblick auf Lebensqualität, Einschränkungen, respiratorische Symptome und Exazerbationen bewertet.

Fresh Air wird von IPCRG finanziert, unterstützt durch Fördermittel von Mundipharma International Ltd.

Quellen

1. WHO. Global surveillance, prevention and control of Chronic Respiratory Diseases: a comprehensive approach (Globale Überwachung, Prävention und Bekämpfung chronischer Atemwegserkrankungen. Ein komplexer Ansatz.). World Health Organization 2007.2. (WHO. Global Alliance against Respiratory Diseases: action plan 2008-2013. (Globale Allianz gegen Atemwegserkrankungen: Aktionsplan 2008-2013.) 2008.)3. (Buist AS, et al. Int J Tuberc Lung Dis 2008 07;12(7):703-708)4. (Global Alliance for Clean Cookstoves. Cookstoves and Non-Communicable Diseases. (Globale Allianz für saubere Kochherde. Kochherde und nicht übertragbare Krankheiten.) September 2011.)5. Salvi S, Barnes PJ. Is exposure to biomass smoke the biggest risk factor for COPD globally? (Ist die Biobrennstoffrauch-Exposition weltweit der wichtigste COPD-Risikofaktor?) Chest 2010;138(1):3-6.6. Bousquet J, Dahl R, Khaltaev N. Global alliance against chronic respiratory diseases. (Globale Allianz gegen chronische Atemwegserkrankungen.) Allergy 2007 03;62(3):216-223)7. The Brazzaville Declaration on Non-Communicable Diseases Prevention and Control In The Who African Region. (Die Erklärung von Brazzaville zum Thema Prävention und Bekämpfung nicht übertragbarer Krankheiten in der afrikanischen WHO-Region). Who Regional Office For Africa. April 2011. Clause 10.

Die Ausgangssprache, in der der Originaltext veröffentlicht wird, ist die offizielle und autorisierte Version. Übersetzungen werden zur besseren Verständigung mitgeliefert. Nur die Sprachversion, die im Original veröffentlicht wurde, ist rechtsgültig. Gleichen Sie deshalb Übersetzungen mit der originalen Sprachversion der Veröffentlichung ab.



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