Kombipräparat Complera® von Gilead, einmal täglich als Einzeltablette verabreicht, hemmt HIV-Virus bei Patienten, die zuvor Therapien auf Grundlage von Proteaseinhibitoren durchlaufen haben

(25.07.2012, Pharma-Zeitung.de) WASHINGTON (USA) - Copyright by Business Wire - Gilead Sciences, Inc.

– SPIRIT-Studie erreicht primären Endpunkt der Nichtunterlegenheit nach 24 Wochen –

Gilead Sciences, Inc. (NASDAQ: GILD), hat heute Daten nach 24 Wochen der klinischen Phase-3-Studie SPIRIT (Switching boosted PI to Rilpivirine In Combination with Truvada as a Single Tablet Regimen – Wechsel von PI mit Wirkstoffverstärker zu Rilpivirin in Kombination mit Truvada als Einzeltablettenregime) angekündigt, in der vorbehandelte HIV-Patienten mit virologisch unterdrückter Virenbelastung untersucht wurden, die von einem Mehrtablettenregime mit einem durch Ritonavir verstärkten Proteaseinhibitor zu dem einmal täglich verabreichten Einzeltabletten-Kombiregime Complera® (Emtricitabin/Rilpivirin/Tenofovirdisoproxilfumarat) wechselten. Die Studie erreichte ihren primären Endpunkt nach 24 Wochen, wobei festgestellt wurde, dass der Wechsel zu Complera gegenüber der Fortsetzung einer Therapie mit einem Proteaseinhibitor und dem Wirkstoffverstärker Ritonavir keine Unterlegenheit aufwies. Diese Ergebnisse werden heute anlässlich eines Fachvortrags (Abstract-Nr. TUAB0104) auf der 19. Welt-AIDS-Konferenz (AIDS 2012) in der US-amerikanischen Hauptstadt Washington vorgestellt.

„Seit der Zulassung im vergangenen Jahr zur Behandlung neuer HIV-Patienten ist die tägliche Einzeltablettentherapie mit Complera zu einer wichtigen Ergänzung auf der Liste mit Behandlungsmöglichkeiten für diese Patienten geworden“, sagte Dr. med. Frank J. Palella Jr., Medizinprofessor an der Feinberg School of Medicine der Northwestern University und wissenschaftlicher Leiter der SPIRIT-Studie. „Die Daten dieser aktuellen Studie weisen nun nach, dass Complera über das Potenzial verfügt, einer breiteren Patientengruppe mit HIV zu helfen.“

Im August 2011 wurde Complera von der US-Arzneimittelbehörde FDA für nicht vorbehandelte Patienten zugelassen und ist damit das neueste HIV-Kombipräparat, das in einer einmal täglich einzunehmenden Einzeltablette erhältlich ist. In dem Produkt wird Truvada® (Emtricitabin und Tenofovirdisoproxilfumarat) von Gilead, bei dem es sich um ein Kombipräparat zweier HIV-Medikamente mit fester Dosierung handelt, mit Rilpivirin von Janssen R&D Ireland (im Handel als Edurant® bekannt) kombiniert.

Nach 24 Behandlungswochen blieben die HIV-RNA-Werte (Viruslast) bei 94 Prozent der Patienten (n=297/317), die auf Complera umgestellt wurden, bei weniger als 50 Kopien/ml, dies im Vergleich zu 90 Prozent der Patienten (n=143/159), die weiterhin eine Therapie mit einem durch Ritonavir verstärkten Proteaseinhibitor erhielten (FDA-Schnappschussalgorithmus; 95-Prozent-KI für die Differenz zw. –1,6 und +9,1 Prozent; das vordefinierte Kriterium für Nichtunterlegenheit war eine untere Grenze eines zweiseitigen 95-Prozent-KI von –12 Prozent). Weniger Patienten, die Complera einnahmen, erlitten ein virologisches Versagen als jene, die eine Therapie auf Proteasebasis erhielten (0,9 gegenüber 5 Prozent). Außerdem ergaben sich bei den Patienten im Complera-Arm statistisch signifikante Verbesserungen bei den Gesamtcholesterinwerten. Das Verhältnis zwischen Gesamtcholesterin und HDL (High-Density-Lipoprotein bzw. „gutes“ Cholesterin) sank im Complera-Arm durchschnittlich um 0,27, während beim Proteaseinhibitor-Arm eine Erhöhung um 0,08 beobachtet wurde (p < 0,001).

Zusätzlich zur SPIRIT-Studie wird Complera von Gilead auch noch in zwei Anwendungsbeobachtungsstudien ausgewertet – einer Open-Label Head-to-Head-Studie der Phase 3b zum direkten Vergleich von Complera und Atripla® (Efavirenz 600 mg / Emtricitabin 200 mg / Tenofovirdisoproxilfumarat 300 mg) bei nicht vorbehandelten Patienten (Studie 110) sowie einer Open-Label-Pilotstudie der Phase 2b zur Auswertung der Wirksamkeit und Sicherheit eines Wechsels von Atripla-Patienten mit virologischer Unterdrückung auf Complera (Studie 111). Daten aus Studie 111 nach 24 Wochen wurden auf der 18. Jahreskonferenz des britischen HIV-Verbands BHIVA im April 2012 vorgestellt, und Daten nach 48 Wochen werden demnächst auf einer weiteren medizinischen Tagung vorgestellt.

SPIRIT-Studie

SPIRIT (Studie 106) ist eine randomisierte (2:1) Open-Label-Studie der Phase 3 zum Wechsel von HIV-Patienten mit virologisch unterdrückter Viruslast von einer Therapie mit einem durch Ritonavir verstärkten Proteaseinhibitor und zwei nukleosidischen Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (n=159) zu Complera (n=317). Das primäre Ziel der Studie ist der Nachweis der Nichtunterlegenheit von Complera mit einer 12-prozentigen Marge im Vergleich zu einem Regime auf Proteasebasis bei der Aufrechterhaltung eines HIV-RNA-Spiegels von weniger als 50 Kopien/ml nach 24 Behandlungswochen nach dem Prinzip des FDA-Schnappschusalgorithmus. Zu den sekundären Endpunkten gehören Veränderungen der Lipidwerte im Serum, die Veränderung der CD4-Zellzahl sowie Sicherheit und Verträglichkeit während 48 Behandlungswochen. Patienten, die in den Behandlungsarm auf Proteasebasis randomisiert worden waren, wurden nach Woche 24 ebenfalls auf Complera umgestellt.

Zum Studienbeginn wiesen die Patienten im Complera-Arm eine mittlere CD4-Zahl von 576 Zellen/mm3 auf, was 600 Zellen/mm3 im Protease-Arm gegenüberstand. Mittlere Lipidwerte in nüchternem Zustand lagen für den Complera- und den Protease-Arm zum Studienbeginn bei folgenden Werten: 192 bzw. 194 mg/dl Gesamtcholesterin, 121 bzw. 124 mg/dl LDL, 53 bzw. 50 mg/dl HDL und 163 bzw. 173 mg/dl Triglyceride. Das mittlere Verhältnis zwischen Gesamtcholesterin und HDL betrug zum Studienbeginn 3,86 für den Complera-Arm und 4,08 für den Protease-Arm.

Virologische Ergebnisse nach 24 Wochen (FDA-Schnappschussalgorithmus)

    Complera

n=317

 

Therapie aufProtease-Basis

n=159

Virologisches Ansprechen 94 % 90 % Virologisches Versagen 0,9 % 5,0 % Keine Daten nach 24 Wochen 5,4 % 5,0 % Abbruch aufgrund unerwünschter Ereignisse 1,9 % 0 Abbruch aufgrund anderer Ursachen 3,5 % 3,1 %

Fehlende Daten während 24-wöchigem Zeitfenster, aber erhielt Studienmedikament

  0   1,9 %

Veränderungen der CD4-Zellzahlen nach 24 Behandlungswochen lagen bei +20 Zellen/mm3 für den Complera-Arm und +32 Zellen/mm3 für die Therapie auf Protease-Basis (p=0,28). 5 Prozent (n=16) der Patienten im Complera-Arm bzw. 6,9 Prozent (n=11) im Arm mit der Behandlung auf Protease-Basis erlitten ein unerwünschtes Ereignis mit Schweregrad 3 oder 4.

Nach 24 Wochen wiesen die Complera-Patienten im Mittel eine größere Veränderung beim Gesamtcholesterinwert in nüchternem Zustand (–25 i. Vgl. z. –1 mg/dl) und bei Triglyceriden (–53 i. Vgl. z. +3 mg/dl) auf als diejenigen, die weiterhin eine Therapie auf Protease-Basis erhielten (p < 0,001 für sämtliche Vergleiche zwischen Behandlungsgruppen). Die Patienten in beiden Armen wiesen ähnliche Veränderungen bei HDL-Werten auf (–4 mg/dl bei Complera i. Vgl. z. –1 mg/dl bei der Therapie auf Protease-Basis; p < 0,001). Ein Wechsel zu Complera führte nach 24 Wochen im Vergleich zu einer Therapie auf Protease-Basis zu größeren Verbesserungen beim 10-Jahres-Risiko auf einen Herzinfarkt im Sinne des Framingham Risk Score (p=0,001).

Die mittlere Veränderung der geschätzten glomerulären Filtrationsrate (GFR) nach Cockcroft-Gault in Woche 24 betrug –4,4 ml/min für den Complera-Arm und 0,1 ml/min für den Arm mit dem Regime auf Protease-Basis (p < 0,001). Resistenzmutationen wurden bei zwei Patienten im Complera-Arm und bei einem im Arm mit dem Proteaseinhibitor beobachtet.

Wichtige Informationen zur Produktsicherheit und Indikation von Complera

WARNHINWEISE: LAKTATAZIDOSE / SCHWERE HEPATOMEGALIE MIT FETTLEBER und AKUTE VERSCHLIMMERUNG VON HEPATITIS B NACH DER BEHANDLUNG

Zum Teil tödliche Fälle von Laktatazidose und schwerer Hepatomegalie mit Fettleber wurden beim Einsatz von Nukleosid-Analoga wie Tenofovirdisoproxilfumarat, einem Bestandteil von Complera, in Verbindung mit anderen antiretroviralen Wirkstoffen beobachtet.

Complera ist nicht zur Behandlung chronischer Infektionen mit dem Hepatitis-B-Virus (HBV) zugelassen, und die Sicherheit und Wirksamkeit von Complera bei Patienten mit gleichzeitigen HBV- und HIV-1-Infektionen wurde nicht festgestellt. Schwere akute Verschlimmerungen von Hepatitis B wurden bei Patienten mit gleichzeitigen HBV- und HIV-1-Infektionen beobachtet, welche die Behandlung mit den Complera-Bestandteilen Emtriva oder Viread abbrachen. Die Leberfunktion sollte bei Patienten mit gleichzeitigen HBV- und HIV-1-Infektionen, die Complera absetzen, anhand von Folgeuntersuchungen in der Klinik wie auch im Labor während mehrerer Monate eng überwacht werden. Gegebenenfalls kann die Aufnahme einer Hepatitis-B-Therapie angezeigt sein.

KONTRAINDIKATIONEN

Complera sollte nicht gleichzeitig mit den folgenden Medikamenten verabreicht werden, da aufgrund einer Enzyminduktion von CYP3A oder erhöhter pH-Werte im Magen möglicherweise ein signifikanter Rückgang der Rilpivirin-Konzentration im Plasma erfolgt, was einen Verlust des virologischen Ansprechens und eine mögliche Resistenz gegenüber Complera oder der NNRTI-Medikamentenklasse zur Folge haben kann:

  • die Antikonvulsiva Carbamazepin, Oxcarbazepin, Phenobarbital, Phenytoin
  • die Antimykotika Rifabutin, Rifampin, Rifapentin
  • Protonenpumpen-Inhibitoren wie Esomeprazol, Lansoprazol, Omeprazol, Pantoprazol, Rabeprazol
  • das Glucocorticoid Dexamethason bei systemischer Anwendung (mehr als eine Einzeldosis)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum)

WARN- UND VORSICHTSHINWEISE

  • Neues Auftreten oder Verschlimmerung von NiereninsuffizienzNiereninsuffizienz, einschließlich Fälle von akutem Nierenversagen und Fanconi-Syndrom (Beschädigung der Tubuluszellen mit schwerer Hypophosphatämie), wurde beim Einsatz von Tenofovirdisoproxilfumarat berichtet. Vor dem Beginn einer Behandlung mit Complera ist die Kreatinin-Clearance (KRCL) zu ermitteln. KRCL und Phosphat im Serum bei Patienten mit Risiko auf Niereninsuffizienz überwachen, einschließlich Patienten, die zuvor bei der Einnahme von Hepsera® (Adefovirdipivoxil) renale Nebenwirkungen aufwiesen. Die Verabreichung von Complera zusammen mit oder kurz nach dem Einsatz von nephrotoxischen Medikamenten ist zu vermeiden. Patienten mit einer KRCL unter 50 ml pro Minute sollten Complera nicht einnehmen.
  • WechselwirkungenBei der Verabreichung von Complera zusammen mit Medikamenten, welche die Wirkung von Rilpivirin senken, ist Vorsicht angebracht.Auch bei der Verabreichung von Complera zusammen mit Medikamenten mit bekanntem Risiko auf Torsade de pointes ist Vorsicht angebracht.
  • Depressive StörungenDepressive Störungen (depressive Verstimmung, Depression, Dysphorie, Major Depression, Stimmungsschwankungen, negative Gedanken, Suizidversuche, Suizidgedanken) wurden bei Rilpivirin als unerwünschte Nebenwirkungen berichtet. In den Studien der Phase 3 (N = 1368) betrug die Inzidenz von gemeldeten depressiven Störungen (unabhängig von Kausalität und Schweregrad) bei Rilpivirin (N = 686) 8 Prozent und bei Efavirenz (N = 682) 6 Prozent. Die meisten Ereignisse waren von mildem bis mittlerem Schweregrad. Die Inzidenz von depressiven Störungen der Grade 3 und 4 (unabhängig von Kausalität) betrug 1 Prozent bei Rilpivirin sowie bei Efavirenz. Die Inzidenz von Behandlungsabbrüchen aufgrund von depressiven Störungen betrug bei Rilpivirin und Efavirenz in beiden Armen 1 Prozent. Suizidversuche von zwei Probanden im Rilpivirin-Arm wurden berichtet, während Suizidgedanken bei einem Probanden im Rilpivirin-Arm und bei drei Probanden im Efavirenz-Arm berichtet wurden. Patienten mit Symptomen einer schweren Depression sollten sich umgehend medizinisch untersuchen lassen, um die Möglichkeit eines Zusammenhangs mit Complera zu beurteilen und in den entsprechenden Fällen zu bestimmen, ob die Risiken einer Fortsetzung der Behandlung gegenüber den Vorteilen überwiegen.
  • Sinkende KnochenmineraldichteEine Überwachung der Knochenmineraldichte sollte bei Patienten mit früheren pathologischen Frakturen oder sonstigen Risikofaktoren für Osteoporose oder Knochenschwund in Erwägung gezogen werden. Fälle von Osteomalazie (im Zusammenhang mit einer proximalen renalen Tubulopathie, was zu Frakturen beitragen kann) wurden im Zusammenhang mit der Einnahme von Tenofovirdisoproxilfumarat berichtet.
  • Gleichzeitige Verabreichung mit anderen ProduktenComplera sollte nicht gleichzeitig mit anderen Medikamenten verabreicht werden, die dieselben Wirkstoffe enthalten – Emtricitabin, Rilpivirin oder Tenofovirdisoproxilfumarat (Emtriva, Edurant, Viread, Truvada, Atripla) –, und auch nicht mit Medikamenten, die Lamivudin (Epivir, Epivir-HBV, Epzicom, Combivir, Trizivir) oder Adefovirdipivoxil (Hepsera) enthalten.
  • FettumverteilungEine Umverteilung/Anhäufung von Körperfett wurde bei Patienten beobachtet, die eine antiretrovirale Behandlung erhielten.
  • ImmunrekonstitutionssyndromDas Immunrekonstitutionssyndrom wurde bei Patienten berichtet, die mit antiretroviralen Kombinationspräparaten behandelt wurden, einschließlich der Bestandteile von Complera. Möglicherweise sind weitere Auswertungen und Behandlungen erforderlich.

NEBENWIRKUNGEN

Die häufigsten Nebenwirkungen bei Rilpivirin (Inzidenz von mindestens 2 Prozent, Schweregrad 2–4) waren Schlaflosigkeit und Kopfschmerzen.

Die häufigsten Nebenwirkungen bei Emtricitabin und Tenofovirdisoproxilfumarat (Inzidenz ≥ 10 Prozent) waren Durchfall, Übelkeit, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Depression, Schlaflosigkeit, abnormale Träume und Hautausschlag.

WECHSELWIRKUNGEN

  • Complera sollte nicht gleichzeitig mit Medikamenten verabreicht werden, die einen signifikanten Rückgang der Rilpivirin-Konzentration im Plasma verursachen können (siehe KONTRAINDIKATIONEN).
  • Complera ist eine Kombinationstherapie zur Behandlung von HIV-1-Infektionen und sollte daher nicht zusammen mit anderen antiretroviralen Medikamenten zur Behandlung von HIV-1 verabreicht werden.
  • CYP3A-Enzyme fördernde oder hemmende Medikamente: Rilpivirin wird hauptsächlich durch das Cytochrom P450 (CYP) 3A abgebaut, und Medikamente, die CYP3A fördern oder hemmen, können daher die Ausscheidung von Rilpivirin beeinflussen. Die gleichzeitige Verabreichung von Rilpivirin und Medikamenten, die CYP3A fördern, kann zu einem Rückgang der Rilpivirin-Konzentration im Plasma und somit zu einem Verlust des virologischen Ansprechens sowie zu einer möglichen Resistenz gegenüber Rilpivirin oder der NNRTI-Medikamentenklasse führen. Die gleichzeitige Verabreichung von Rilpivirin und Medikamenten, die CYP3A hemmen, kann zu erhöhten Rilpivirin-Konzentrationen im Plasma führen.
  • Medikamente mit Erhöhung der pH-Werte im Magen: Die gleichzeitige Verabreichung von Rilpivirin und Medikamenten, die erhöhte pH-Werte im Magen verursachen, kann zu einem Rückgang der Rilpivirin-Konzentration im Plasma und somit zu einem Verlust des virologischen Ansprechens sowie zu einer möglichen Resistenz gegenüber Rilpivirin oder der NNRTI-Medikamentenklasse führen.
  • Medikamente mit Einfluss auf die Nierenfunktion: Da Emtricitabin und Tenofovir hauptsächlich über die Nieren ausgeschieden werden, kann die gleichzeitige Verabreichung von Complera und Medikamenten, welche die Nierenfunktion beeinträchtigen oder eine Konkurrenz um den tubulären Transport darstellen, zu erhöhten Konzentrationen von Emtricitabin, Tenofovir und/oder anderen über die Nieren ausgeschiedenen Medikamenten im Serum führen. Einige Beispiele dafür sind unter anderem Aciclovir, Adefovirdipivoxil, Cidofovir, Ganciclovir, Valaciclovir und Valganciclovir.
  • QT verlängernde Medikamente: Es stehen nur wenige Informationen über eine mögliche pharmakodynamische Wechselwirkung zwischen Rilpivirin und Medikamenten, die das QTc-Intervall bei Elektrokardiogrammen verlängern, zur Verfügung. In einer Studie an gesunden Probanden ergaben supratherapeutische Dosierungen von Rilpivirin (75 mg bzw. 300 mg einmal täglich) eine Verlängerung des QTc-Intervalls im Elektrokardiogramm. Bei der Verabreichung von Complera zusammen mit Medikamenten mit bekanntem Risiko auf Torsade de pointes ist Vorsicht angebracht.

DOSIERUNG UND VERABREICHUNG

Erwachsene: Die empfohlene Dosis ist eine Tablette Complera pro Tag, die zusammen mit einer Mahlzeit oral eingenommen werden sollte.

Bei Niereninsuffizienz: Da es sich bei Complera um eine Fixdosiskombination handelt, sollte es nicht verschrieben werden, wenn die Patienten eine Dosisanpassung benötigen – wie bei denjenigen mit mittlerer oder schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance unter 50 ml pro Minute).

INDIKATIONEN

Complera ist als Kombinationstherapie zur Behandlung der HIV-1-Infektion bei Erwachsenen ohne Vorbehandlung mit antiretroviralen Medikamenten indiziert. Diese Indikation beruht auf Sicherheits- und Wirksamkeitsanalysen nach 48 Wochen bei zwei randomisierten, doppelt verblindeten und aktiv kontrollierten Phase-3-Studien an nicht vorbehandelten Probanden zum Vergleich von Rilpivirin und Efavirenz.

Vor einem allfälligen Therapiebeginn mit Complera sollte Folgendes berücksichtigt werden:

  • Probanden mit über 100.000 HIV-1-RNA-Kopien/ml bei Therapiebeginn, die mit Rilpivirin behandelt wurden, erlitten häufiger ein virologisches Versagen als Probanden mit weniger als 100.000 HIV-1-RNA-Kopien/ml bei Therapiebeginn.
  • Die beobachtete Rate des virologischen Versagens bei mit Rilpivirin behandelten Probanden entsprach einer höheren Rate bei der Behandlungsresistenz insgesamt und der Kreuzresistenz gegenüber Medikamenten der NNRTI-Klasse im Vergleich zu Efavirenz.
  • Probanden, die mit Rilpivirin behandelt wurden, entwickelten im Vergleich zu Efavirenz eher eine mit Lamivudin/Emtricitabin assoziierte Resistenz.

Complera wird für Patienten, die jünger als 18 Jahre sind, nicht empfohlen.

Über Gilead Sciences

Gilead Sciences ist ein Biopharmaunternehmen, das innovative Arzneimittel für medizinische Bereiche erforscht, entwickelt und vermarktet, in denen ungedeckter Bedarf besteht. Das Unternehmen hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Versorgung lebensbedrohlich erkrankter Patienten weltweit voranzutreiben. Gilead hat seinen Hauptsitz im kalifornischen Foster City und besitzt weitere Betriebe in Nordamerika, Europa und im asiatisch-pazifischen Raum.

Zukunftsgerichtete Aussagen

Diese Pressemitteilung enthält zukunftsgerichtete Aussagen im Sinne des Private Securities Litigation Reform Act von 1995, die Risiken, Ungewissheiten und anderen Faktoren unterliegen, wie etwa dem Risiko, dass medizinische Fachkräfte die Vorteile eines Wechsels von Therapien auf Grundlage eines Proteaseinhibitors zu Complera für ihre Patienten eventuell nicht erkennen. Da Complera über einen längeren Zeitraum von Patienten mit grundlegenden gesundheitlichen Schwierigkeiten nebst zahlreichen anderen Medikamenten eingenommen wird, kann es außerdem sein, dass Gilead neue Probleme in Bereichen wie Sicherheit, Resistenz oder Wechselwirkung entdeckt, die zusätzliche Warnhinweise oder Kontraindikationen auf der Packung erforderlich machen oder die zugelassenen Indikationen von Complera einschränken könnten, was sich in jedem Fall auch negativ auf die Marktakzeptanz von Complera auswirken könnte. Diese Risiken, Ungewissheiten und anderen Faktoren könnten dazu führen, dass tatsächliche Ergebnisse eventuell wesentlich von den im Rahmen der zukunftsgerichteten Aussagen in Aussicht gestellten Zahlen abweichen. Die Leser werden darauf hingewiesen, sich nicht auf diese zukunftsgerichteten Aussagen zu verlassen. Einzelheiten zu diesen und weiteren Risiken sind im Quartalsbericht von Gilead auf Formblatt 10-Q für das am 31. März 2012 zu Ende gegangene Quartal enthalten, der bei der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC (Securities and Exchange Commission) eingereicht worden ist. Alle zukunftsgerichteten Aussagen beruhen auf Gilead gegenwärtig vorliegenden Informationen, und das Unternehmen übernimmt keine Verpflichtung zur Aktualisierung dieser zukunftsgerichteten Aussagen.

Die vollständigen Verschreibungsinformationen zu Complera für die USA finden sich unter www.Complera.com.

Complera und Truvada sind eingetragene Handelsmarken von Gilead Sciences, Inc.

Atripla ist eine eingetragene Handelsmarke von Bristol-Myers Squibb und Gilead Sciences, LLC.

Edurant ist eine eingetragene Handelsmarke von Janssen R&D Ireland.

Weitere Informationen über Gilead Sciences erhalten Sie auf der Website des Unternehmens unter www.gilead.com, folgen Sie Gilead auf Twitter (@GileadSciences) oder wenden Sie sich an die Gilead-Abteilung für öffentliche Angelegenheiten (Public Affairs) unter +1-800-GILEAD-5 bzw. +1-650-574-3000.

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