Neueste Ansätze in der Arthrose-Behandlung

(18.07.2018, Pharma-Zeitung.de) Die Diagnose Arthrose ist häufig ein Schock. Die Gelenkerkrankung kann durch den Verschleiß eines oder mehrerer Gelenke auftreten und ist älteren Personen sehr oft geläufig. Was viele jedoch nicht wissen, ist, dass Arthrose längst kein sogenanntes Alterswehwehchen ist. Nach Unfällen, Gelenkfehlstellungen oder drastischen Überbelastungen kann sich der Gelenkverschleiß auch in sehr jungen Jahren offenbaren - oft mit schweren Folgen für das restliche Leben. Jahrelang hieß die Behandlung in allen Altersgruppen immer nur, den Verlauf zu verlangsamen, die Schmerzen zu lindern und eine Operation, in der ein neues Gelenk eingesetzt wurde, herauszuzögern. Doch die Forschung verschreibt sich auch den Therapien rund um die Arthrose und hat in den vergangenen Jahren etliche Fortschritte gemacht. Dieser Artikel stellt einige neue Therapien vor, die Betroffenen Abhilfe verschaffen können.



Orthokin - eine Lösung?

Bei einer Arthrose bauen sich die Knorpel, die die einzelnen Gelenkteile davon abhalten, direkt aufeinander zu reiben, mit der Zeit ab. Die Knorpel verlieren ihre Elastizität und härten ab, sodass die Gelenke nicht mehr gleiten, sondern reiben. In der Folge wird das betroffene Gelenk steif und jede Bewegung schmerzt. Die Orthokin-Methode könnte diese Problematik beheben:

  • Was ist das - bei dieser Methode wird ein Röhrchen verwendet, in welches das Blut eines Patienten gefüllt wird. Dieser Teil des Verfahrens ähnelt einer ganz normalen Blutabnahme.

  • Prozess - das in das Röhrchen abgefüllte Blut kommt nun in einen Wärmeschrank. Im Röhrchen befinden sich spezielle Glaskügelchen, die eine besondere Eigenschaft haben: Sie erklären den Bestandteilen des Bluts, dass es sich um eine offene Wunde handelt, die geheilt werden muss. Die einzelnen Blutzellen geben nun Moleküle ab, die - wie bei einer offenen Wunde - eine wachstumsfördernde und entzündungshemmende Eigenschaft haben: die Proteine. Nach ungefähr acht Stunden kann nun die Flüssigkeit im Röhrchen von den anderen Bestandteilen getrennt werden. Das so gewonnene Serum wird beim Arzt gelagert und immer wieder in das von der Arthrose betroffene Gelenk gespritzt.

  • Eigenblutbehandlung? - immer wieder wird gefragt, ob es sich bei der Orthokin-Methode um eine Eigenblutbehandlung handelt. Grundsätzlich darf sie weitläufig in diesen Bereich eingegliedert werden, doch unterscheidet sie sich doch massiv davon. Bei der Orthokin-Methode wird ein absolut körpereigener Wirkstoff genutzt und dort hingespritzt, wo er gebraucht wird. Das Immunsystem springt gar nicht an.

  • Übernahme - bislang zahlen die gesetzlichen Kassen noch nicht die Therapie. Für Patienten kann die Behandlung daher mehrere hundert Euro kosten.

  • Wirksamkeit - immer mehr Studien kommen zu der Folge, dass die Orthokin-Methode tatsächlich eine Wirksamkeit besitzt. Die Beschwerden nahmen bei Versuchspatienten mit Orthokin Erfahrungen ab, auch die Schmerzen ließen nach.
Die Behandlung sollte natürlich nicht zu spät erfolgen. Ein bereits versteiftes, deformiertes und kaum noch nutzbares Gelenk kann die Methode nicht wiederherstellen.

Stammzellen

Auch die Stammzellentherapie wird bei Arthrose angewendet. Sie wird bislang häufig bei mittelschwerer Arthrose eingesetzt, wenn die Patienten mittleren Alters sind. Die äußeren Umstände belegen, dass sich die Patienten nicht mehr für Knorpeltransplantationen eignen, doch für künstliche Gelenke zu jung sind.
  • Was ist das - es werden Stammzellen entnommen, die dem Fettgewebe entstammen. Stammzellen können jegliche Funktion erfüllen, je nachdem, wie sie aufbereitet werden. Im Anschluss daran werden sie direkt in das jeweilige Gelenk gespritzt.

  • Nebenwirkungen - der eigentliche Eingriff ist klein, dennoch kann es natürlich Komplikationen geben. Wie viele Eingriffe notwendig sind, hängt von der Erkrankung ab. Ist das Gelenk nur dem Verschleiß unterworfen, genügt eine Injektion, bei Entzündungen muss die Stammzellentherapie mehrfach wiederholt werden.

  • Übernahme - auch diese Therapie wird nicht von den gesetzlichen Kassen übernommen. Auch die PKV prüft den jeweiligen Fall, bevor sie sich zur eventuellen Übernahme bereit erklärt.
Hyaluronsäure

Die Hyaluronsäure wird heute vielseitig für Mensch und Tier verwendet. Sie kommt teilweise in Kosmetika vor, kann nach Sehnen- und Bandverletzungen an die Rissstelle gespritzt werden, oder aber, sie wird bei Arthrose in das Gelenk eingebracht. Die Säure kommt natürlich im Körper vor und wird in der Gelenkschleimhaut sowie den Knorpelzellen gebildet. Letztendlich kann der Stoff als Schmiermittel von Gelenken bezeichnet werden. Entzündet sich ein Gelenk, schwächt sich die Neubildung ab, was die Reibung innerhalb des Gelenks erhöht und die Arthrose verschlimmert. Es gibt für die Behandlung zwei Formen:
  • Niedermolekulare Hyaluronsäure - ist die Arthrose akut schmerzhaft und das Gelenk entzündet, wird diese Art eingesetzt. Sie lindert die Entzündung und den Schmerz.

  • Hochmolekulare Hyaluronsäure - diese wird in allen anderen Fällen eingesetzt und legt sich um die einzelnen Knorpel. Die Gleitfähigkeit des Gelenks soll somit wiederhergestellt werden.
Gedruckte Knorpel

Bereits bei dem Ersetzen von Gelenken kommen künstliche Gelenke, die im 3D-Drucker hergestellt wurden, zum Einsatz. Diese Gelenke sind wesentlich passgenauer, da sie dem ursprünglichen Gelenk gleichen. Doch da künstliche Gelenke immer nur das letzte Mittel sein sollten, lässt sich das Verfahren auch auf die Knorpel ausdehnen, die bei der Arthrose versteifen und verhärten:
  • Scannen - um das Innere des Gelenks korrekt abzubilden, wird es nicht nur geröntgt, sondern mittels eines neuen Scanners, der dreidimensionale Aufnahmen generiert, gescannt.

  • Herstellung - die Daten werden nun an den Drucker übergeben, der die neuen Gelenkknorpel aus einer speziellen Masse ausdruckt.

  • Einsatz - die Knorpel können teils sogar in einem ambulanten Eingriff ins Gelenk gebracht werden.
Natürlich handelt es sich bei den Knorpeln wiederum um einen künstlichen Ersatzstoff. Allerdings arbeitet die Forschung schon daran, die Knorpel aus natürlichem Gewebe wachsen zu lassen oder die natürlichen Knochenzellen so nutzen zu können, dass aus ihnen neue Knorpel gedruckt werden können.



Fazit - es gibt Hoffnung

Wenn auch die neuen Therapien noch nicht von den gesetzlichen Kassen anerkannt werden, so ist allen Betroffenen doch Hoffnung gegeben. Die Forschung kümmert sich um sie, und wer weiß? Vielleicht ist Arthrose sogar irgendwann heilbar? Bis dahin sollten Betroffene dennoch die herkömmlichen Therapien beachten und sich zumindest regelmäßig und schonend Bewegen. Denn ein Gelenk, welches kaum bewegt wird, versteift wesentlich frühzeitiger. Statt Schmerzmittel gibt es übrigens wunderbare natürliche Mittel, die kurweise oder dauerhaft zur Linderung eingenommen werden können: Teufelskralle und Ingwer.

Abbildung 1: @ Bru_NO (CC0-Lizenz) / pixabay.com
Abbildung 2: @ NeroNeo (CC0-Lizenz) / pixabay.com


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