Oral verabreichtes Anti-Krebs-Medi ament REVLIMID® (Lenalidomid) nun indiziert zur Behandlung von Patienten mit seltener Form der Blutkrankheit

(25.06.2013, Pharma-Zeitung.de) BOUDRY, Schweiz - Copyright by Business Wire - Celgene

Behandlung nun indiziert für Patienten mit transfusionspflichtiger Anämie aufgrund myelodysplastischer Syndrome (MDS) mit isolierter chromosomaler Anomalie (sogenannte 5q-Deletion)

Celgene International Sàrl (NASDAQ: CELG) erreichte heute die Mitteilung, dass die Europäische Kommission die Genehmigung für das Inverkehrbringen von REVLIMID® geändert hat. Diese Entscheidung impliziert, dass REVLIMID nun zugelassen ist zur Behandlung von Patienten mit transfusionspflichtiger Anämie, die durch ein myelodysplastisches Syndrom (MDS) der Risikoklasse niedrig oder intermediär-1 bedingt ist und mit einer isolierten zytogenetischen 5q-Deletionsanomalie einhergeht, wenn andere Therapieformen unzureichend wirksam oder ungeeignet sind.1

MDS ist eine Form von Krebs, bei der die Bildung von Blutkörperchen und Thrombozyten im Knochenmark beeinträchtigt ist. In der Folge treten häufig hochgradige Anämie, Infektionen und Blutungen auf.2 Etwa 50 % der Patienten mit MDS entwickeln eine chromosomale (zytogenetisch) Anomalie, von denen 30 % wahrscheinlich die spezifische 5q-Anomalie aufweisen.3 Im Allgemeinen geht MDS mit 5q-Deletionsanomalie mit einer schlechten Prognose einher – insbesondere, wenn andere zytogenetische Anomalien vorliegen. Diese Form von Blutkrebs birgt darüber hinaus das Risiko, dass das MDS in eine akute myeloische Leukämie (AML) übergeht, die häufig tödlich verläuft.2

„Für transfusionspflichtige MDS-Patienten mit einer isolierten 5q-Deletion gab es in der Vergangenheit wenig wirksame Therapiemöglichkeiten. Die Entscheidung der Europäischen Kommission bringt diesen Menschen jedoch neue Hoffnung auf eine wirksame und gezielte Behandlungsmöglichkeit“, sagte Dr. Aristoteles Giagounidis vom Marien Hospital in Düsseldorf. „Der Behandlungsstandard für MDS bestand in der Vergangenheit aus der Transfusion roter Blutkörperchen, was dazu beitragen kann, diese Krankheit unter Kontrolle zu bringen, die Patienten jedoch erheblich belastet. Hiervon sind insbesondere ältere Menschen betroffen, die den größten Teil der MDS-Patienten ausmachen. Aber auch Leistungserbringer im Gesundheitswesen und die Gesundheitssysteme werden in hohem Maße belastet.“

Alan Colowick, President von Celgene EMEA, fügte hinzu: „Die Bekanntgabe von heute ist das Ergebnis jahrelanger Entwicklung und kontinuierlicher Zusammenarbeit mit den europäischen Regulierungsbehörden, um Menschen mit MDS in ganz Europa, die an einer isolierten zytogenetischen 5q-Deletionsanomalie leiden, eine wichtige und gezielte Behandlungsmöglichkeit zu bieten. Celgene setzt sich bereits seit fast sieben Jahren für eine Indikation dieser seltenen Krankheit ein und nach zielbewusster, beharrlicher Arbeit sind wir nun stolz, die wichtige Zusammenarbeit mit unseren zahlreichen Stakeholdern aufnehmen zu können, um zu gewährleisten, dass die Patienten Zugang zu REVLIMID für MDS mit 5q-Deletion haben.“

Die Entscheidung der Europäische Kommission im Hinblick auf REVLIMID basiert auf einem positiven Nutzen-Risiko-Verhältnis in der entsprechenden Population, was durch die Ergebnisse der Studien MDS-004 und MDS-003 belegt wird.4,5 MDS-004 war eine multizentrische, randomisierte, placebokontrollierte klinische Doppelblindstudie der Phase III.4 Die Ergebnisse zeigten, dass ein erheblich größerer Anteil an Patienten mit myelodysplastischen Syndromen den primären Endpunkt der Transfusionsunabhängigkeit (>182 Tage) mit 10 mg Lenalidomid verglichen mit Placebo (55,1 % vs. 6,0 %) erreichten.4 Von den 47 Patienten mit isolierter zytogenetischer 5q-Deletionsanomalie, die mit 10 mg Lenalidomid behandelt wurden, erreichten 27 Patienten (57,4 %) eine Unabhängigkeit von Transfusionen roter Blutkörperchen.4

Die Entscheidung erfolgte im Anschluss an die positive Stellungnahme durch den Ausschuss für Humanarzneimitel (Committee for Medicinal Products for Human Use, CHMP) im April 2013.6

REVLIMID wird durch die einzelnen EU-Länder entsprechend den jeweiligen lokalen Anforderungen eingeführt. Deutschland wird voraussichtlich das erste Land sein, das MDS-Patienten mit 5q-Deletion diese Therapieform ermöglichen wird.

Über die Chromosomenfehlbildung einer 5q-Deletion

Chromosomenaberrationen (zytogenetische Anomalien) werden bei über der Hälfte aller MDS-Patienten festgestellt. Sie umfassen die gesamte oder partielle Deletion eines Chromosoms oder von mehreren spezifischen Chromosomen. Die häufigsten zytogenetischen Anomalien bei MDS sind die Deletionen am langen Arm der Chromosome 5, 7 und 20. Eine weitere häufige Anomalie ist gekennzeichnet durch ein zusätzliches Chromosom 8. Eine Deletion, bei der ein 5q-Chromosom involviert ist, ist die am häufigsten festgestellte Anomalie und kann bei 20 bis 30 Prozent aller MDS-Patienten mit zytogenetischen Anomalien auftreten.

Über REVLIMID®

REVLIMID ist in Kombination mit Dexamethason in fast 70 Ländern in Europa, Nord-, Mittel- und Südamerika, Nahost und Asien zur Behandlung von Patienten mit multiplem Myelom zugelassen, die sich mindestens einer Vorbehandlung unterzogen haben. In Australien und Neuseeland ist der Wirkstoff in Verbindung mit Dexamethason zur Behandlung von Patienten zugelassen, bei denen die Krankheit nach einer Vorbehandlung fortgeschritten ist.

Neben der Entscheidung der Europäischen Kommission für die Region EMEA ist REVLIMID in den USA, Kanada, der Schweiz, Australien, Neuseeland und mehreren lateinamerikanischen Ländern sowie Malaysia und Israel zur Behandlung von transfusionspflichtiger Anämie aufgrund eines myelodysplastischen Syndroms (MDS) der Risikoklasse niedrig oder intermediär-1 zugelassen, das mit einer zytogenetischen 5q-Deletionsanomalie mit oder ohne zusätzliche zytogenetische Anomalien einhergeht. In einer Reihe weiterer Länder werden Anträge auf Marktzulassung derzeit geprüft.

Über Celgene International Sárl

Celgene International Sàrl, ansässig in Boudry im Schweizer Kanton Neuenburg, ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft und der internationale Hauptgeschäftssitz der Celgene Corporation. Die Celgene Corporation hat ihren Hauptsitz in Summit im US-Bundesstaat New Jersey und ist ein integriertes, weltweit tätiges Biopharmaunternehmen mit Schwerpunkt auf der Erforschung, Entwicklung und Vermarktung innovativer Therapien zur Behandlung von Krebs und Entzündungskrankheiten durch Gen- und Proteinregulierung. Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Unternehmens unter www.celgene.com.

Celgene ist seit 2006 in Europa tätig und gegenwärtig in 22 EU-Ländern vertreten. Celgene unterstützt klinische Fortschritte zur Eindämmung von Krankheiten bei Patienten mit hohem medizinischem Bedarf durch Anwendung modernster Technologien im Bereich der molekularen und zellulären Forschung für die Entwicklung neuer Therapien, die in der Lage sind, die Ursachen von Krankheiten gezielt zu bekämpfen.

Regulatorische Informationen zur Verwendung von Revlimid in den USA

REVLIMID® (Lenalidomid) ist in Kombination mit Dexamethason bei der Behandlung von Patienten mit multiplem Myelom (MM) indiziert, die sich mindestens einer Vorbehandlung unterzogen haben.

REVLIMID® (Lenalidomid) ist außerdem bei Patienten mit transfusionsabhängiger Anämie aufgrund eines myelodysplastischen Syndroms (MDS) der Risikoklasse niedrig oder intermediär-1 indiziert, das mit einer zytogenetischen 5q-Deletionsanomalie mit oder ohne zusätzliche zytogenetische Anomalien einhergeht.

Wichtige Sicherheitsinformationen

WARNUNG: EMBRYOFÖTALE TOXIZITÄT, HÄMATOLOGISCHE TOXIZITÄT und VENÖSE THROMBOEMBOLIEN

EMBRYOFÖTALE TOXIZITÄT

Während der Schwangerschaft darf REVLIMID nicht eingenommen werden. Lenalidomid, ein Thalidomid-Analogpräparat, rief in einer mit Affen durchgeführten Entwicklungsstudie Missbildungen der Extremitäten hervor. Thalidomid ist als fruchtschädigend (teratogen) beim Menschen bekannt und verursacht schwere lebensbedrohliche Missbildungen bei Ungeborenen. Wird Lenalidomid während der Schwangerschaft eingenommen, kann es zu Missbildungen oder zum Tode des ungeborenen Kindes führen. Bei Frauen im gebärfähigen Alter sind vor Beginn der REVLIMID-Therapie zwei Schwangerschaftstests mit negativem Ergebnis durchzuführen. Gebärfähige Frauen müssen während und bis vier Wochen nach Abschluss der REVLIMID-Therapie zwei Schwangerschaftsverhütungsmethoden anwenden oder kontinuierliche heterosexuelle Enthaltsamkeit üben. Um den Kontakt von Ungeborenen mit Lenalidomid zu vermeiden, ist REVLIMID nur im Rahmen eines eingeschränkten Vertriebsprogramms namens „REVLIMID REMS “ (das frühere „RevAssist®”-Programm) erhältlich.

Informationen über das Programm REVLIMID REMS™ erhalten Sie unter www.celgeneriskmanagement.com oder telefonisch unter der (in den USA) gebührenfreien Rufnummer des Herstellers: 1-888-423-5436.

HÄMATOLOGISCHE TOXIZITÄT (Neutropenie und Thrombozytopenie)

REVLIMID kann signifikante Neutropenie und Thrombozytopenie verursachen. Bei 80 Prozent der MDS-Patienten mit 5q-Deletion musste in der Hauptstudie eine Verzögerung/Verringerung der Dosis vorgenommen werden. Bei 34 Prozent der Patienten musste die Dosis ein zweites Mal verzögert bzw. verringert werden. Bei 80 Prozent der Studienprobanden wurde eine hämatologische Toxizität 3. oder 4. Grades beobachtet. Bei MDS-Patienten mit 5q-Deletion sollte das Blutbild in den ersten acht Therapiewochen wöchentlich, danach mindestens einmal monatlich kontrolliert werden. Bei diesen Patienten kann eine Unterbrechung und/oder Verringerung der Dosis notwendig sein. Die Patienten benötigen unter Umständen zusätzliche Blutprodukte und/oder Wachstumsfaktoren.

VENÖSE THROMBOEMBOLIEN

Dieses Arzneimittel zeigte ein deutlich erhöhtes Risiko von tiefer Venenthrombose (TVT) und Lungenembolie (LE) bei Patienten mit multiplem Myelom, die REVLIMID in Verbindung mit Dexamethason erhielten. Patienten und Ärzten wird deshalb angeraten, auf die Anzeichen und Symptome von Thromboembolien zu achten. Patienten sind anzuweisen, sich beim Auftreten von Symptomen wie Atemlosigkeit, Schmerzen in der Brust oder Anschwellen von Armen oder Beinen in ärztliche Behandlung zu begeben. Es ist nicht bekannt, ob eine zusammen mit REVLIMID verordnete prophylaktische koagulations- oder plättchenhemmende Therapie das Risiko venenthromboembolischer Ereignisse verringern kann. Die Entscheidung für prophylaktische Maßnahmen ist nach eingehender Prüfung der zugrunde liegenden Risikofaktoren der einzelnen Patienten zu treffen.

KONTRAINDIKATIONEN

Schwangerschaft:

  • REVLIMID kann bei Verabreichung während der Schwangerschaft den Fötus schädigen. Bei schwangeren Frauen ist Lenalidomid kontraindiziert. Falls das Arzneimittel während der Schwangerschaft verabreicht wird oder wenn die Patientin im Verlauf einer Behandlung mit REVLIMID schwanger wird, ist die Patientin über die potenziellen Gefahren für den Fötus zu informieren.

Allergische Reaktionen:

  • REVLIMID ist kontraindiziert bei Patienten, bei denen eine Überempfindlichkeit gegen Lenalidomid aufgetreten ist (z.B. Angioödem, Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse).

WARNHINWEISE UND VORSICHTSMASSNAHMEN

Embryofötale Toxizität

  • REVLIMID ist ein Analogpräparat von Thalidomid. Thalidomid ist als fruchtschädigend (teratogen) beim Menschen bekannt und verursacht lebensbedrohliche Missbildungen bei Ungeborenen oder sogar den Tod. Eine Studie der embryofötalen Entwicklung bei nicht-menschlichen Primaten zeigte, dass Lenalidomid bei den Jungtieren weiblicher Affen, denen das Arzneimittel während der Tragzeit verabreicht wurde, Missbildungen verursachte, die den Missbildungen entsprachen, die beim Menschen nach der Einnahme von Thalidomid während der Schwangerschaft beobachtet wurden.
  • Frauen im gebärfähigen Alter: Frauen im gebärfähigen Alter müssen mindestens vier Wochen vor Beginn einer Therapie mit REVLIMID, während der Therapie, bei Therapieunterbrechungen und für mindestens vier Wochen nach Abschluss der Therapie eine Schwangerschaft vermeiden. Sie müssen heterosexuellen Sexualkontakt strikt vermeiden oder zwei wirksame Schwangerschaftsverhütungsmethoden bereits vier Wochen vor Beginn einer Behandlung mit REVLIMID, während der Therapie, bei Therapieunterbrechungen und für einen Zeitraum von vier Wochen nach Abschluss einer REVLIMID-Therapie anwenden. Sie müssen vor Beginn der Therapie zusätzlich zwei negative Schwangerschaftstests vorlegen.
  • Männliche Patienten: Lenalidomid konnte im Sperma von Patienten, die das Arzneimittel einnehmen, nachgewiesen werden. Daher müssen Männer, die REVLIMID einnehmen oder das Arzneimittel weniger als 28 Tage abgesetzt haben, bei jedem Sexualkontakt mit Frauen im gebärfähigen Alter stets ein synthetisches oder Latex-Kondom benutzen, selbst wenn sie sich einer erfolgreichen Vasektomie unterzogen haben. Männliche Patienten, die mit REVLIMID behandelt werden, dürfen kein Sperma spenden.
  • Blutspenden: Patienten dürfen im Verlauf einer Behandlung mit REVLIMID und für einen Zeitraum von einem Monat nach Abschluss einer Therapie kein Blut spenden, da das Blut auf eine schwangere Frau übertragen werden kann, deren Fötus nicht mit REVLIMID in Kontakt kommen darf.

Programm REVLIMID REMS

Aufgrund der potenziellen embryofötalen Toxizität ist REVLIMID ausschließlich über ein eingeschränktes Programm im Rahmen einer Strategie zur Risikoevaluierung und -minderung (Risk Evaluation and Mitigation Strategy, REMS) erhältlich, dem sogenannten REVLIMID-REMS-Programm (davor „RevAssist®”-Programm). Verschreibende Ärzte und Apotheker müssen für das Programm zertifiziert sein und die Patienten müssen eine Einverständniserklärung unterzeichnen und die Anforderungen vollständig erfüllen. Weitere Informationen über das Programm REVLIMID REMS erhalten Sie unter www.celgeneriskmanagement.com oder unter der Telefonnummer 1-888-423-5436.

Hämatologische Toxizität - Multiples Myelom: REVLIMID kann signifikante Neutropenie und Thrombozytopenie verursachen. Bei Patienten, die REVLIMID zur Behandlung des multiplen Myeloms einnehmen, sollte das komplette Blutbild in den ersten zwölf Wochen vierzehntäglich, danach monatlich überwacht werden. In den gemeinsam betrachteten Studien zum multiplen Myelom traten hämatologische Toxizitäten 3. und 4. Grades bei Patienten, die mit REVLIMID und Dexamethason in Kombination behandelt wurden, häufiger auf als bei Patienten, die nur Dexamethason erhielten. Bei diesen Patienten kann eine Unterbrechung und/oder Verringerung der Dosis notwendig sein.

Venenthromboembolische Ereignisse: Venenthromboembolische Ereignisse (in erster Linie tiefe Venenthrombosen und Lungenembolie) traten bei Patienten auf, bei denen ein multiples Myelom mit einer Lenalidomid-Kombinationstherapie oder ein myelodysplastisches Syndrom (MDS) mit Lenalidomid als Monotherapie behandelt wurde.

Allergische Reaktionen: Es wurde von Angioödemen und schweren dermatologischen Reaktionen berichtet, einschließlich Stevens-Johnson-Syndrom (SJS) und Lyell-Syndrom (toxische epidermale Nekrolyse, TEN). Diese Ereignisse können tödlich verlaufen. Patienten mit einer Vorgeschichte von Hautausschlägen 4. Grades in Verbindung mit einer Thalidomidtherapie sollten REVLIMID nicht einnehmen. Bei Hautausschlägen 2. bis 3. Grades ist die Unterbrechung oder das Absetzen von REVLIMID in Betracht zu ziehen. Bei Angioödem, Hautausschlägen 4. Grades, exfoliativer Dermatitis, bullösen Hautausschlägen oder bei Verdacht auf SJS oder TEN ist REVLIMID abzusetzen und nach derartigen Reaktionen nicht wieder aufzunehmen. REVLIMID-Kapseln enthalten Laktose. Bei Patienten mit Laktoseintoleranz sollten deshalb Risiken und Nutzen einer REVLIMID-Behandlung abgewogen werden.

Tumorlyse-Syndrom: Im Verlauf der Lenalidomid-Therapie wurden Fälle des Tumorlyse-Syndroms mit tödlichem Ausgang berichtet. Das Risiko des Tumorlyse-Syndroms besteht insbesondere bei Patienten mit einer hohen Tumorbelastung vor der Therapie. Diese Patienten sind streng zu überwachen, und es sind geeignete Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.

„Tumor-Flare“-Reaktion: Ein Aufflammen von Tumorsymptomen (Tumor-Flare) wurde während der experimentellen Verwendung von Lenalidomid zur Behandlung von chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) und Lymphomen beobachtet. Typische Reaktionen waren geschwollene und schmerzempfindliche Lymphknoten, niedriges Fieber, Schmerzen und Ausschläge. Die Behandlung von CLL oder Lymphomen mit Lenalidomid außerhalb einer sorgfältig überwachten klinischen Studie wird nicht empfohlen.

Hepatotoxizität: Fälle vorübergehend pathologischer Leberwerte (in erster Linie Transaminasen) wurden bei mit Lenalidomid behandelten Patienten beobachtet. In diesen Fällen sollte die Behandlung mit Lenalidomid so lange unterbrochen werden bis die Werte auf das Niveau der Ausgangswerte zurückgekehrt sind. Bei einigen Patienten war die Wiederaufnahme der Behandlung erfolgreich, ohne dass erhöhte Leberwerte erneut auftraten.

Zweite Primärtumore: MM-Patienten, die im Rahmen von Studien Lenalidomid sowie Melphalan und Stammzellentransplantationen erhielten, wiesen ein vermehrtes Auftreten zweiter Primärtumore auf, insbesondere akute myeloische Leukämie (AML) und Hodgkin-Lymphom, verglichen mit ähnlich behandelten Patienten in den Kontrollarmen, die kein Lenalidomid erhielten. Patienten sind auf die Entwicklung zweiter Malignome zu überwachen. Berücksichtigen Sie sowohl den potenziellen Nutzen von Lenalidomid als auch das Risiko zweiter Primärtumore, wenn Sie eine Behandlung mit Lenalidomid in Betracht ziehen.

NEBENWIRKUNGEN

Multiples Myelom

  • In der REVLIMID-/Dexamethason-Behandlungsgruppe wurde bei 269 Patienten (76 %) mindestens eine Dosisunterbrechung mit oder ohne Dosisverringerung von REVLIMID vorgenommen, im Vergleich zu 199 (57 %) der Placebo-/Dexamethason-Behandlungsgruppe.
  • Von den Patienten, bei denen die Dosis mit oder ohne Dosisverringerung einmal unterbrochen wurde, 76 % (269/353) vs. 57 % (199/350), erfolgte bei 50 % der REVLIMID-/Dexamethason-Behandlungsgruppe mindestens eine weitere Dosisunterbrechung mit oder ohne Dosisverringerung, verglichen mit 21 % in der Placebo-/Dexamethason-Behandlungsgruppe.
  • Die meisten Nebenwirkungen und Nebenwirkungen 3. oder 4. Grades traten bei MM-Patienten, die die Kombination von REVLIMID/Dexamethason erhielten, häufiger auf als in der Placebo-/Dexamethason-Gruppe.
  • Neutropenie 3. bzw. 4. Grades traten im Vergleich zwischen der REVLIMID-/Dexamethason-Gruppe und der Placebo-/Dexamethason-Gruppe bei 33,4 % vs. 3,4 % auf und febrile Neutropenie 3. bzw. 4. Grades trat bei 2,3 % vs. 0 % auf.
  • Das Auftreten tiefer Venenthrombose (TVT) wurde als schwere Arzneimittelnebenwirkung (7,4 %) oder als Grad 3 bzw. 4 (8,2 %) in der REVLIMID-/Dexamethason-Behandlungsgruppe beobachtet, im Vergleich zu 3,1 % und 3,4 % in der Placebo-/Dexamethason-Behandlungsgruppe. In den Behandlungsgruppen kam es mit vergleichbarer Häufigkeit zu Einnahmeabbrüchen aufgrund von TVT.
  • Das Auftreten von Lungenembolie (LE) wurde als schwere Arzneimittelnebenwirkung (3,7 %) oder Grad 3 bzw. 4 (4,0 %) in der REVLIMID-/Dexamethason-Behandlungsgruppe beobachtet, im Vergleich zu 0,9 % und 0,9 % in der Placebo-/Dexamethason-Behandlungsgruppe. In den Behandlungsgruppen kam es mit vergleichbarer Häufigkeit zu Einnahmeabbrüchen aufgrund von LE.
  • Nebenwirkungen, die bei mindestens 15 % der MM-Patienten beobachtet wurden (REVLIMID/Dexamethason vs. Dexamethason/Placebo): Müdigkeit (44 % vs. 42 %), Neutropenie (42 % vs. 6 %), Verstopfung (41% vs. 21 %), Diarrhö (39 % vs. 27 %), Muskelkrämpfe (33 % vs. 21 %), Anämie (31 % vs. 24 %), Fieber (28 % vs. 23 %), peripheres Ödem (26 % vs. 21 %), Übelkeit (26 % vs. 21 %), Rückenschmerzen (26 % vs. 19 %), Infektionen der oberen Atemwege (25 % vs. 16 %), Atemnot (24 % vs. 17 %), Schwindelgefühl (23 % vs. 17 %), Thrombozytopenie (22 % vs. 11 %), Ausschlag (21 % vs. 9 %), Zittern (21 % vs. 7 %), Gewichtsverlust (20 % vs. 15 %), Nasenrachenraumentzündung (18 % vs. 9 %), verschwommene Sicht (17 % vs. 11 %), Appetitlosigkeit (16 % vs. 10 %) und Geschmacksstörung (15 % vs. 10 %).

Myelodysplastische Syndrome

  • Thrombozytopenie (61,5 %; 91/148) und Neutropenie (58,8 %; 87/148) waren die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen, die bei den MDS-Patienten mit 5q-Deletion beobachtet wurden.
  • Nebenwirkungen 3. und 4. Grades, die bei mindestens 5 % der MDS-Patienten mit 5q-Deletion beobachtet wurden, waren: Neutropenie (53 %), Thrombozytopenie (50 %), Lungenentzündung (7 %), Ausschlag (7%), Anämie (6 %), Leukozytopenie (5 %), Müdigkeit (5 %), Dyspnoe, (5 %) und Rückenschmerzen (5 %).
  • Weitere Nebenwirkungen, die bei mindestens 15 % der MDS-Patienten mit 5q-Deletion (REVLIMID) auftraten: Diarrhö (49 %), Pruritus (42 %), Ausschlag (36 %), Müdigkeit (31 %), Verstopfung (24 %), Übelkeit (24 %), Rhinopharyngitis (23 %), Gelenkschmerzen (22 %), Pyrexie (21 %), Rückenschmerzen (21 %), peripheres Ödem (20 %), Husten (20 %), Schwindelgefühl (20 %), Kopfschmerzen (20 %), Muskelkrämpfe (18 %), Dyspnoe (17 %), Pharyngitis (16 %), Nasenbluten (15 %), Asthenie (15 %) und Infektionen der oberen Atemwege (15 %).

WECHSELWIRKUNGEN

Die regelmäßige Überwachung der Digoxinplasmawerte, im Einklang mit der klinischen Urteilsbildung und auf der Grundlage der standardmäßigen klinischen Praxis zur Behandlung von Patienten, die dieses Medikament erhalten, wird während der Verabreichung von REVLIMID empfohlen. Es ist nicht bekannt, ob es eine Wechselwirkung zwischen Dexamethason und Warfarin gibt. Die PT- und INR-Werte gleichzeitig mit Warfarin behandelter MM-Patienten sind streng zu überwachen. Erythropoetische Wirkstoffe oder andere Mittel, die u.U. das Thromboserisiko erhöhen, wie z.B. östrogenhaltige Medikamente, sind bei MM-Patienten, die Lenalidomid in Verbindung mit Dexamethason erhalten, mit Vorsicht zu verwenden

ANWENDUNG BEI BESTIMMTEN PATIENTENPOPULATIONEN

Schwangerschaft: Bei Eintritt einer Schwangerschaft im Verlauf einer Behandlung ist die Medikation sofort zu unterbrechen. In diesen Fällen sind die Patientinnen an einen auf dem Gebiet der Reproduktionstoxizität erfahrenen Facharzt für Geburtshilfe/Gynäkologie zu überweisen, um eine genauere Untersuchung durchzuführen und die Patientin zu beraten. Bei Verdacht auf fetalen Kontakt mit REVLIMID muss die FDA über das MedWatch Programm unter der Telefonnummer 1-800-332-1088 und die Celgene Corporation unter der Nummer 1-888-423-5436 benachrichtigt werden.

Stillende Mütter: Es ist nicht bekannt, ob REVLIMID über die Muttermilch ausgeschieden wird. Da viele Medikamente über die Muttermilch ausgeschieden werden und aufgrund möglicher nachteiliger Auswirkungen auf Säuglinge ist entweder das Absetzen des Arzneimittels oder das Abstillen in Betracht zu ziehen, wobei die Bedeutung des Arzneimittels für die Mutter zu berücksichtigen ist.

Kinder und Jugendliche: Die Sicherheit und Wirksamkeit bei Kindern und Jugendlichen im Alter von weniger als 18 Jahren sind nicht belegt.

Ältere Patienten: Da die Nierenfunktion bei älteren Patienten eher abnimmt, ist die Dosierung bei diesen sehr sorgsam zu wählen. Eine Überwachung der Nierenfunktion wird angeraten.

Nierenfunktionsstörung: Da REVLIMID hauptsächlich unverändert über die Nieren ausgeschieden wird, werden Anpassungen der REVLIMID-Anfangsdosis empfohlen, um eine geeignete Arzneimittelmenge bei Patienten mit moderater (ClKr 30-60 ml/min) oder schwerer Nierenfunktionsstörung (ClKr < 30 ml/min) und bei Dialyse-Patienten sicherzustellen.

Bitte beachten Sie die ausführlichen Verschreibungsinformationen, einschließlich besonderer WARNHINWEISE, KONTRAINDIKATIONEN, WARNHINWEISE UND VORSICHTSMASSNAHMEN und NEBENWIRKUNGEN.

Quellenangaben

1 Fachinformation von Revlimid

2 Kurzrock R. Semin Hematol 2002; 39 (Suppl 2): 18-25

3 Giagounidis A. 2006; haematologica reports 2006; 2 (Ausgabe 14)

4 List A, et al. N Engl J Med 2006; 355 (14): 1456-65 17

5 Fenaux P, et al. Blood 2011; 118 (14): 3765-76

6 Europäische Arzneimittelagentur, Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP). Zusammenfassung der Stellungnahme – Revlimid. http://www.ema.europa.eu/ema/index.jsp?curl=pages/medicines/human/medicines/000717/smops/Positive/human_smop_000439.jsp&mid=WC0b01ac058001d127 [letzter Aufruf: Juni 2013]

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