Pharma-Firmen auf dem Aktienmarkt

Eine Analyse

(20.05.2016, Pharma-Zeitung.de) 2015 haben die Krankenkassen in Deutschland knapp 35 Milliarden Euro für Arzneimittel ausgegeben (Quelle: GKV Spitzenverband). Damit lag der Verbrauch an Medikamenten wieder deutlich über dem Vorjahr. 2014 mussten die Krankenkassen „nur“ 33,34 Milliarden Euro aufwenden. Zahlen, welche die Größe allein des Pharmamarktes in Deutschland belegen. Und die erahnen lassen, welches Potenzial allein der Verkauf von Arzneimitteln in Europa hat. Deutschland ist aber nicht nur ein Milliardenmarkt für die Arzneimittelunternehmen.

Viele der heute – auch in internationalem Maßstab agierenden Unternehmen – haben ihren Sitz in der Bundesrepublik. Dabei begann die Geschichte der einzelnen Betriebe meist recht überschaubar. Was mit wenigen Angestellten – oft im 19. Jahrhundert – seinen Anfang nahm, hat zu inzwischen weltweit bekannten Unternehmen geführt. Welche „Global Player“ haben sich zwischen Rhein und Oder entwickelt?


Bekannte Pharma-Firmen aus Deutschland - ein Überblick

In Deutschland hat sich bereits im 19. Jahrhundert eine innovative und produktive Chemieindustrie entwickelt. Das Ergebnis ist die Entstehung verschiedener Unternehmen, die sich einerseits mit der Produktion von Arzneimitteln beschäftigen. Auf der anderen Seite hat sich in der Bundesrepublik eine Vielzahl an Betrieben den Bereichen Forschung und Entwicklung etabliert. Hier sticht unter anderem Boehringer Ingelheim in Erscheinung.

Welche Pharmaunternehmen sind in Deutschland herangewachsen? Zu den „Global Playern“ gehört ganz klar die Bayer AG. Aber auch Merck oder STADA erreichten in den letzten Jahren Umsätze in Milliardenhöhe.

Unternehmen Unternehmensart Bilanzsumme
Hexal AG k. A.
STADA AG 2.062,25 Mrd. Euro (2014)
Bayer AG 46,324 Mrd. Euro (2015)
Boehringer Ingelheim AG & Co. KG 13,3 Mrd. EUR (2014)
Merck KGaA 11,5 Mrd. Euro (2014)


Ein Beispiel: Die Beteiligungsverhältnisse der Bayer AG

Heutige Konzernriesen waren in den Gründungsjahren oft kleine Betriebe mit nur wenigen Angestellten. Angetrieben vom Unternehmergeist des 19. Jahrhunderts entstanden schließlich Betriebe mit mehreren tausend Angestellten. Eines dieser Beispiele ist die Bayer AG. 1863 von Friedrich Bayer und Johann Friedrich Weskott gegründet, wuchs das Unternehmen in den Folgejahren immer weiter und beschäftigte bereits gut 20 Jahre nach seiner Entstehung bereits mehrere hundert Angestellte.

In seiner heutigen Form entstand der Konzern erst in den Nachkriegsjahren – aufgrund der Umstrukturierung der ehemaligen I.G. Farben. Die Bayer AG zeigt exemplarisch, wie die Beteiligungen in einem modernen Pharma-Konzern aufgestellt werden. Angaben der Bayer AG (WKN BAY001; ISIN DE000BAY00) zufolge hat man zum aktuellen Zeitpunkt 826.947.808 Namensaktien platziert. Diese entsprechen einem beeindruckenden Kapitalstock – in Höhe von 2.116.986.388,48 Euro.

Für das Jahr 2015 verzeichnete man bei der Bayer AG einen Aktionärskreis von circa 300.000 Aktionären. Neben einem Viertel der Aktionäre, die aus Deutschland kommen (20,6 Prozent), machen mit 27,7 Prozent besonders Aktionäre aus den USA und Kanada einen großen Teil der Anteilsscheininhaber aus. Insgesamt entfällt – neben Anteilen, die von wenigen institutionellen Anlegern gehalten werden – das Gros (circa 80 Prozent) der Aktien in die Rubrik Streubesitz.

Die wichtigsten Aspekte im Überblick:

- Bayer hat über 826 Millionen Namensaktien an der Börse platziert
- 80% der Anteile befinden sich im Streubesitz
- Der Anteil der Aktionäre aus den USA und Kanada liegt mit über 27% recht hoch
- Insgesamt ca. 300.000 verschiedene Aktionäre


Wie können sich Kleinanleger beteiligen?

Der Pharmamarkt wird heute von Unternehmen dominiert, die schon lange nicht mehr nur im nationalen Maßstab agieren. Internationale Pharmariesen treten als Aktiengesellschaften auf, unter deren Dach teilweise hunderte Gesellschaften entstanden sind. Eines dieser Beispiele ist der bereits genannte Bayer-Konzern. Zur Bayer AG gehören inzwischen mehr als 300 Einzelgesellschaften.

Wie können Kleinanleger Kapital in die Bayer AG investieren? Zu den wichtigen Investitionsinstrumenten gehören nach wie vor Aktien. Hierbei handelt es sich um Anteilsscheine, die von den Unternehmen ausgegeben werden. Damit kann der Anleger auf verschiedenen Wegen einen Ertrag erwirtschaften. Einerseits besteht die Möglichkeit, von der Kursentwicklung zu profitieren. Zentral für den Erfolg ist hier die Schulung der eigenen Fähigkeiten hinsichtlich des Aktienmarktes sowie eine fundierte Analyse des Marktes.

Beispiel: Am 11. April 2016 startete die Bayer Aktie in Frankfurt zu einem Kurs von 101,75 Euro. Am 22. April lag der Schlusskurs bei 110,80 Euro. Damit hätte ein Anleger allein über die Aktie etwa neun Euro Gewinn erzielt.

Parallel bietet die Aktie eine zweite Ertragsmöglichkeit – über die Dividende. Hierbei handelt es sich um eine Gewinnbeteiligung der Aktionäre am Unternehmensergebnis. Die Höhe der Dividende richtet sich nach der Geschäftsentwicklung. Inzwischen gibt es eine weitere Möglichkeit durch den Handel mit CFDs. Die sogenannten Differenzkontrakte werden zwischen Brokern und Anlegern gehandelt.

Das Besondere: Hierbei handelt es sich um Hebelprodukte. Bei einem Hebel von 1:10 bewegt der Anleger nicht 1.000 Euro, sondern 10.000 Euro. Im Handel muss eine Einschusszahlung (Margin) geleistet werden. Will man 10.000 Euro bewegen und liegt der Einschuss bei fünf Prozent, sind 500 Euro aufzubringen. Als Trader sollte man aber auch den Mindesteinschuss beachten (Kapital, dass zum Offenhalten der Position erforderlich ist). Liegt dieser für das Beispiel bei drei Prozent, müssen immer 300 Euro verfügbar sein.

Wichtig: Im Zusammenhang mit Hebelprodukten sollte man sich den Risiken bewusst sein. In der Vergangenheit hat die Nachschusspflicht viele Broker in Schwierigkeiten gebracht. Ein Beispiel ist der Franken-Schock von 2015.


Fazit: In Deutschland sitzen einige Pharmariesen

Ohne Arzneimittel wäre ein modernes Gesundheitswesen undenkbar. Deutsche Pharmaunternehmen tragen einen nicht unerheblichen Anteil an dieser Entwicklung. Beobachtet man die Geschichte von Firmen wie Bayer, zeigt sich nicht nur stetes Wachstum. Viele heute bekannte Arzneimittel und Wirkstoffen wurden von deutschen Pharmaunternehmen entdeckt und entwickelt. Diese Tatsache zeigt – abseits der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit dieser Unternehmen – welche Bedeutung die Arzneimittelbranche hierzulande hat. Auch die Börsianer erfreuen sich an der geschäftlichen Entwicklung der Pharma-Riesen, doch bleibt dieses Geschäft auch immer risikobehaftet. Schließlich weiß man zu Beginn kaum, ob die teure Forschung für ein entsprechendes Medikament sich letztlich auch in ein Produkt umsetzen lässt.


Quellen:
http://www.pharma-zeitung.de/internationale-pharmakonzerne-furchten-staatliche-.5653.php
http://www.cmcmarkets.de/
https://www.gkv-spitzenverband.de/presse/zahlen_und_grafiken/gkv_kennzahlen/gkv_kennzahlen.jsp#lightbox
http://www.investor.bayer.de/aktie/aktionaersstruktur/uebersicht/


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Zum DAX 30 gehören natürlich auch bekannte Pharma-Firmen - die Industrie gehörte hierzulande schon immer zu den Schlüsselbranchen und hat zum Teil große Erfolge vorzuweisen. / pixabay.com © geralt (CC0-Lizenz)
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