Pharma schlägt Zusammenarbeit mit G7 und G20 für gemeinsame Lösung vor, die den Zugang zu Impfstoffen und Therapien bei künftigen Pandemien weltweit verbessert

(19.07.2022, Pharma-Zeitung.de) GENF und BERLIN - Copyright by Business Wire - IFPMA



  • Bei künftigen Pandemien werden wir auf den Errungenschaften aufbauen, die die Entwicklung und Skalierung mehrerer sicherer und wirksamer Impfstoffe und innovativer Therapien für COVID-19 in Rekordzeit ermöglicht haben. Dabei werden wir mit Partnern weltweit zusammenarbeiten und die Pläne für einen verbesserten Zugang zu Impfstoffen umsetzen.


  • Die innovative Biopharmaindustrie begrüßt die Anstrengungen der G7 beim Ausbau der globalen Bereitschaft und Reaktionsfähigkeit mit Blick auf künftige Pandemien. Diese Dynamik will die Industrie nutzen und, aufbauend auf dem Vorsitz Deutschlands der G7, eine gemeinsame Vision für einen gerechteren Zugang während einer Pandemie vorstellen: die Berliner Erklärung.


  • Mit dieser Erklärung unterbreitet die Biopharmaindustrie den Staats-und Regierungschefs der Welt den Vorschlag, ein Framework zu schaffen, das die Bereitstellung von Impfstoffen, Therapien und Diagnostika für vorrangige Bevölkerungsgruppen in Ländern mit niedrigem Einkommen weiter beschleunigt, wobei diese Bevölkerungsgruppen von den Gesundheitsbehörden definiert werden. Wir sind bereit, einen Teil der Echtzeitproduktion für diese Bevölkerungsgruppen zu reservieren. Dieser Schritt könnte den gleichberechtigten Zugang verbessern, wenn gleichzeitig die nationalen Gesundheitssysteme, Finanzierungsmechanismen und Aufnahmekapazitäten gestärkt werden. Die Industrie ruft die G7, die G20 und andere Stakeholder dazu auf, diese Erklärung zu unterstützen.


Die biopharmazeutische Industrie hat heute die „Berliner Erklärung - Vision der biopharmazeutischen Industrie für einen gerechten Zugang im Falle einer Pandemie“ veröffentlicht und den führenden Politikern der Welt einen Vorschlag unterbreitet, der dazu beitragen könnte, die Versorgung mit Pandemieimpfstoffen, -behandlungen und -diagnostika bei künftigen Pandemien so früh wie möglich für diejenigen bereitzustellen, die sie am dringendsten benötigen. Die Industrie, die COVID-19-Impfstoffe und -Therapien in Rekordgeschwindigkeit und historisch beispiellosen Mengenentwickelt hat, bietet die Zusammenarbeit an einer gemeinsamen Lösung für eine gerechtere Verteilung von Impfstoffen, Therapien und Diagnostika bei künftigen Pandemien an. Sie veröffentlicht die Erklärung und ruft zu Gesprächen mit der G7, der G20, multilateralen Organisationen und anderen Entscheidungsträgern auf dem Gebiet der Pandemiebekämpfung auf, um zu sondieren, wie das Angebot der Industrie, eine Zuteilung der Echtzeitproduktion für die Verteilung an vorrangige Bevölkerungsgruppen in Ländern mit niedrigem Einkommen zu reservieren, zu einer holistischen und gerechten Lösung beitragen kann.“


Entscheidend für den Erfolg der Erklärung sind eine bessere Vorbereitung der Gesundheitssysteme in den Ländern mit niedrigem Einkommen auf die Annahme und Bereitstellung von Impfstoffen und Behandlungen und eine angemessene politische und finanzielle Unterstützung durch Länder mit hohem Einkommen. Die Erklärung unterstreicht die Notwendigkeit eines starken Innovationsökosystems, das die Rechte an geistigem Eigentum anerkennt, sowie des Abbaus von Handels- und Regulierungshindernissen für den Export. Darüber hinaus wird in der Erklärung darauf hingewiesen, dass die Anstrengungen für mehr Gerechtigkeit ohne robuste Pandemiepläne zur Bereitstellung von Impfstoffen, Therapien und Diagnostika sowie zur Versorgung der Bevölkerung aller Länder scheitern werden.


Zwar erkennt die Erklärung den beispiellosen Erfolg bei der Innovation und der Skalierung der Produktion während der COVID-19-Pandemie an, doch das Zieleines gleichberechtigten Zugangs konnte nicht in vollem Umfang verwirklicht werden, weil die Finanzierungsmechanismen im Vorfeld unzureichend und die Länder noch nicht dazu in der Lage waren, die Impfstoffe zu liefern. Bis heute behindert dieses Problem die Impfung aller Angehörigen der vorrangigen Bevölkerungsgruppen. Für künftige Pandemien muss sichergestellt werden, dass alle Länder über die notwendige technische und medizinische Infrastruktur, die personellen und finanziellen Kapazitäten sowie die politische Unterstützung verfügen, um ihre Bevölkerung impfen, testen und versorgen zu können. Eine weitere Bedingung für die erfolgreiche Umsetzung des Vorschlags sind offene Grenzen und die Beseitigung von Handelsbeschränkungen.


Die Ergebnisse des G7-Gipfels im Juni (Link), die sich auf Investitionen in eine bessere Zukunft für die Gesundheit unter der Überschrift „Fortschritte auf dem Weg in eine gerechte Welt“ beziehen, und der erst kürzlich genehmigte Pandemic Financial Intermediary Fund (Link) senden ermutigende Signale, dass die Welt bei der Vorbereitung auf künftige Pandemien entgegen den Befürchtungen nicht von der Panik zur Nachlässigkeit übergegangen ist. Jean-Christophe Tellier, IFPMA-Präsident und CEO bei UCB, erklärt: „Wir begrüßen Deutschlands Führungsrolle bei der Pandemiebekämpfung innerhalb der G7 und vertrauen darauf, dass unsere Erklärung von den Staats- und Regierungschefs der Welt als praktischer Vorschlag für einen gerechteren Zugang zu Maßnahmen zur Bekämpfung künftiger Pandemien verstanden wird. Damit dieses Konzept Leben retten kann, müssen wir mit der G7 und kurz darauf mit der G20 in Bali kooperieren, um seine Umsetzung zu präzisieren. Im Erfolgsfall kann es uns gelingen, eine Zukunft mitzugestalten, in der jeder die Chance erhält, von Anfang an besser vor der Bedrohung durch eine Pandemie geschützt zu werden – ganz gleich, wo er oder sie lebt.“


Die Industrie hat bereits positive Reaktionen auf ihren Vorschlag erhalten, und viele haben ihr Interesse signalisiert, die Diskussion zu vertiefen.


Seine Exzellenz Budi Gunadi Sadikin, Gesundheitsminister von Indonesien, erklärt: „Die biopharmazeutische Industrie muss bei der Vorbereitung auf künftige Pandemien eine zentrale Rolle übernehmen. Um bei kommenden Pandemien einen fairen Zugang zu Impfstoffen und Therapien zu gewährleisten, ist eine enge Zusammenarbeit von Behörden, Privatsektor und Zivilgesellschaft erforderlich. Ich begrüße den Einsatz der Biopharmaindustrie für unsere gemeinsame Vision eines „Echtzeit“-Zugangs für vorrangige Bevölkerungsgruppen in Ländern mitniedrigem Einkommen. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit den politischen Führungen der G7 und G20, um diese wichtige Initiativevoranzubringen.“


José Manuel Barroso, Gavi Chair und COVAX Co-Chair, beschreibt seine Haltung zum Vorschlag aus der Industrie: „Ich bin sehr erfreut darüber, dass die IFPMA und die Branchenführer diese Initiative ergriffen haben. Wir haben gesehen, wie es gelungen ist, die Innovation und die Produktion während dieser Pandemie effektiv zu skalieren. Aber wir haben auch die Herausforderungen gesehen, die wir bewältigen mussten, um die Impfstoffe zu all denjenigen zu bringen, die sie am dringendsten benötigten. Die Verpflichtung der Industrie, einen Teil der Produktion von Impfstoffen und Therapien in Echtzeit für gefährdete Bevölkerungsgruppen in einkommensschwachen Ländern zu reservieren, eröffnet die Chance für eine strategische Zusammenarbeit mit dem Ziel, einen neuen Gesellschaftsvertrag zu schließen. Ich hoffe, dass die politischen Entscheidungsträger aktiv mitwirken und sich mit der Industrie darüber austauschen, wie dies gelingen kann.“-


Der Verband, der die Industrie während der COVID-19-Pandemie gegenüber den multilateralen Institutionen vertreten hat, die IFPMA, wird den Vorschlag an die- G7 und G20 weiterleiten. Thomas Cueni, Director General bei der IFPMA: „Wenn alle Beteiligten zusammenarbeiten und ihren Teil dazu beitragen, waren die Anstrengungen, Investitionen, Lehren und Verluste während der COVID-19-Pandemie nicht umsonst und können dazu beitragen, eine Zukunft zu gestalten, in der alle besser vor der Bedrohung durch Pandemien geschützt sind. Während der Ausarbeitung der Erklärung haben mich die positiven Reaktionen, die wir von Regierungsvertretern, Partnern und der Zivilgesellschaft erhalten haben, sehr ermutigt. Unser Vorschlag ist nur ein erster Schritt auf dem Weg zu einer Lösung, die aus meiner Sicht das Potenzial besitzt, künftige Pandemien grundlegend zu verändern.“


ÜBER DIE IFPMA
IFPMA (https://www.ifpma.org/) vertritt die forschungsorientierten pharmazeutischen Unternehmen und Verbände rund um den Globus. Die zwei Millionen Beschäftigten der forschungsorientierten Pharmaindustrie erforschen, entwickeln und liefern Medikamente und Impfstoffe, die die Lebensqualität von Patienten weltweit erhöhen. Die IFPMA mit Sitz in Genf unterhält offizielle Beziehungen zu den Vereinten Nationen und trägt mit ihrer Expertise dazu bei, dass der globale Gesundheitssektor Lösungen findet, die die Gesundheit von Menschen weltweit verbessern.


Die Ausgangssprache, in der der Originaltext veröffentlicht wird, ist die offizielle und autorisierte Version. Übersetzungen werden zur besseren Verständigung mitgeliefert. Nur die Sprachversion, die im Original veröffentlicht wurde, ist rechtsgültig. Gleichen Sie deshalb Übersetzungen mit der originalen Sprachversion der Veröffentlichung ab.


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