Psoriasis- und Psoriasis-Arthritis-Patienten werden laut einzigartiger multinationaler Studie häufig unter- oder nicht behandelt

(20.03.2014, Pharma-Zeitung.de) BOUDRY, Schweiz - Copyright by Business Wire - Celgene International Sàrl

Studie liefert einzigartige und umfassende Erkenntnisse über Lebensqualität von Patienten

Fast die Hälfte der befragten Psoriasis-Patienten besuchte im letzten Jahr keinen Arzt und zwei Drittel der befragten Patienten mit psoriatischer Arthritis erhielten keine medizinische Behandlung für ihre Krankheit

Ergebnisse deuten auf das Erfordernis von mehr Bewusstsein, verbesserten Beurteilungsinstrumenten, besserer Kommunikation zwischen Ärzten und Patienten und neuen Therapien hin

Eine ihrer Art nach einzigartige und umfassende Studie liefert multinationale Erkenntnisse darüber, wie sich Psoriasis und psoriatrische Arthritis (PsA) auf das Leben von Patienten auswirken. Dabei wurden mehrere Bereiche aufgezeigt, die mehr Beachtung und Maßnahmen rechtfertigen, wie etwa hohe Raten von Unterbehandlung, eine fehlende Übereinstimmung der Krankheitsbeurteilung zwischen Patienten und Ärzten und die Nachfrage nach neuen Therapiemöglichkeiten.

Die Studie„Multinational Assessment of Psoriasis and Psoriatic Arthritis“ (MAPP) ist ihrer Art nach die größte umfassende Studie. MAPP ist die erste Wahrscheinlichkeitsstudie, die Patienten ungeachtet der Tatsache einbezog, ob sie sich in ärztlicher Behandlung befanden oder Mitglieder einer Patientenorganisation waren. Zudem wurde die Perspektive der Ärzte berücksichtigt. Die Umfrage erforschte die Auswirkungen von Psoriasis und PsA auf die krankheitsbezogene Lebensqualität, die Beziehung zwischen Arzt und Patient, die ungedeckte Nachfrage nach Therapien sowie die Patientenzufriedenheit mit der derzeitigen medizinischen Versorgung und Behandlung. Die Ergebnisse der von Celgene gesponserten Studie wurden in der Online-Ausgabe des Journal of the American Academy of Dermatology (http://www.jaad.org/article/S0190-9622(14)00977-3/abstract) veröffentlicht.

„Seit Jahrzehnten versuchen Anbieter im Gesundheitswesen, den an Psoriasis und psoriatischer Arthritis leidenden Patienten trotz ihrer Krankheit ein produktiveres Leben zu ermöglichen“, so Dr. Mark G. Lebwohl, MD, Mount Sinai Medical Center, und Leiter der Studie. „Die MAPP-Umfrage vermittelt uns ein tieferes Verständnis über die Lücke zwischen den zu erwartenden Auswirkungen der Krankheit gemäß derzeitigen Beurteilungsinstrumenten einerseits und den von Patienten tatsächlich gemachten Erfahrungen andererseits. Nach Erkenntnissen der Studie scheint hier eine große Diskrepanz vorzuliegen.“

Trotz Krankheitsbelastung verzichten Patienten auf Therapie; Patienten fordern neue Therapieoptionen

Die Umfrage machte das Bedürfnis an sicheren und effektiven Therapien für Patienten mit Psoriasis und PsA deutlich. Darüber hinaus ergab die Studie, dass ein großer Anteil von Patienten mit Psoriasis und PsA entweder unterbehandelt wird oder keine ärztlich verschriebene Therapien erhält.

Eine große Mehrheit (85 Prozent) an befragten Patienten verlangte bessere Therapien. Fast 60 Prozent der befragten PsA-Patienten erhalten nach eigenen Angaben keine Behandlung. Die Mehrheit der Psoriasis-Patienten, deren Körperoberfläche (KOF) zu vier Prozent oder mehr von Psoriasis betroffen ist, erhielt keine Therapie oder nur eine Oberflächenbehandlung.

Vielen Patienten, denen ein herkömmliches orales Medikament oder ein Biologikum verschrieben wurde, brachen die Behandlung ab (57 Prozent im Fall herkömmlicher oraler Medikamente beziehungsweise 45 Prozent bei Biologika). Die häufigsten Gründe für einen Abbruch der Behandlung waren Sicherheits- und Verträglichkeitsprobleme oder ausbleibende/nachlassende Wirksamkeit.

Etwa die Hälfte der Psoriasis- und PsA-Patienten, die herkömmliche orale Medikamente erhielten, empfanden diese Therapien als lästig. Gleichermaßen wurden auch Biologika von der Hälfte der Patienten als lästig befunden. Darüber hinaus hatten Patienten Angst vor Spritzen und der physischen Vorbereitung für die Selbstinjektion.

Auswirkungen auf krankheitsbezogene Lebensqualität für Psoriasis- und PsA-Patienten sind signifikant

Die Ergebnisse der MAPP-Studie bestätigen, dass Psoriasis und PsA beträchtliche Auswirkungen auf die Lebensqualität von Patienten haben. Fast ein Viertel (22 Prozent) der Psoriasis-Patienten, deren KOF zu vier Prozent oder mehr von Psoriasis betroffen ist, und 39 Prozent der Patienten, deren KOF zu zehn Prozent oder mehr von Psoriasis betroffen ist, berichteten eine erhebliche krankheitsbedingte Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität.

Patienten mit psoriatischer Arthritis, bei denen mehr als vier Gelenke betroffen waren, gaben an, dass sie „große Schwierigkeiten“ hatten, oder „nicht in der Lage“ waren, gewöhnliche Alltagsaufgaben zu verrichten, wie etwa sich bücken, um Kleider vom Boden aufzuheben (26 Prozent), sich selbst anziehen (15 Prozent), ins Bett gehen oder aufstehen beziehungsweise ins Auto einsteigen oder aussteigen (15 Prozent) und sich waschen und abtrocknen (12 Prozent).

Anbieter im Gesundheitswesen und Patienten beurteilen Schweregrad der Erkrankung unterschiedlich

Die Autoren bemerkten, dass die Ergebnisse in Bezug auf die Definition des Schweregrads der Erkrankung auf eine Unstimmigkeit zwischen Patienten und Ärzten deuten.

Beispielsweise war Juckreiz (Pruritus) das am häufigsten berichtete Symptom unter allen Patienten. Obwohl Juckreiz von 43 Prozent der Psoriasis-Patienten und 40 Prozent der PsA-Patienten als das lästigste Symptom angegeben wurde, wird es von Beurteilungsinstrumenten nur selten erfasst. Juckreiz (38 Prozent) und die Stelle und Größe von Hautläsionen (17 Prozent) waren die wichtigsten Faktoren, die zum Schweregrad der Erkrankung bei Patienten mit Psoriasis beitrugen.

„Die Bestimmung des Schweregrads von Psoriasis und psoriatischer Arthritis ist schwierig, weil Anbieter im Gesundheitswesen sich häufig auf Elemente konzentrieren, die sich leicht messen lassen, wie beispielsweise die Größe der Psoriasis-Läsionen oder die Zahl der betroffenen Gelenke. Jedoch sollte der Schweregrad auch die Beeinträchtigung der Lebensqualität miteinbeziehen“, so Randy Beranek, President und CEO der National Psoriasis Foundation. „Zum Beispiel mag jemand mit Psoriasis an einer kleinen Körperoberfläche wie an Händen oder Füßen eine signifikante Beeinträchtigung bei täglichen Aktivitäten verspüren. Im Falle von psoriatischer Arthritis kann selbst eine kleine Anzahl von betroffenen Gelenken beträchtliche Schmerzen verursachen und die Beweglichkeit beeinträchtigen.“

Über die MAPP-Studie

Die MAPP-Studie bewertete, wie sich Psoriasis und PsA auf das Leben von Patienten auswirkt. Im Rahmen einer nach dem Zufallsprinzip durchgeführten Telefonumfrage mit 139.948 Haushalten in den USA, Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und Großbritannien wurden 3.426 Patienten interviewt. Zusätzlich wurden 781 Ärzte in Nordamerika und Europa befragt. Die Studie wurde im Jahr 2012 durchgeführt und von einem akademischen Komitee bestehend aus Vordenkern auf dem Gebiet der Dermatologie und Rheumatologie geleitet.

Über Psoriasis

Psoriasis ist eine immunologisch vermittelte, nicht ansteckende, chronische, entzündliche Hautkrankheit ohne bekannte Ursache. Die Erkrankung ist ein chronisch wiederholt auftretendes Leiden von unterschiedlichem Schweregrad, das kleine vereinzelte Hautstellen oder den ganzen Körper betreffen kann. Plaque-Psoriasis ist die häufigste Art von Psoriasis. Ungefähr 80 Prozent der Menschen, die von Psoriasis betroffen sind, haben Plaque-Psoriasis, die sich durch erhöhte, rötliche Hautstellen mit silbrig-weißen Schuppen zeigt. Diese Hautstellen oder Plaques bilden sich häufig an Ellenbogen, Knien, am unteren Rücken und auf der Kopfhaut. Psoriasis tritt gleichermaßen in Männern und Frauen auf. Es wird vermutet, dass Psoriasis unter hellhäutigen Menschen am meisten und in anderen ethnischen Gruppen weniger verbreitet ist. Weltweit tritt Psoriasis am häufigsten in Skandinavien und in anderen Teilen Nordeuropas auf. Schätzungen zufolge leiden weltweit 125 Millionen Menschen an Psoriasis.

Über Psoriasis-Arthritis

Psoriatische Arthritis ist eine schmerzhafte, chronische Entzündungskrankheit, die durch Schmerzen, Steifheit, Schwellung und Beschwerden in den Gelenken, Entzündung bestimmter Bänder und Sehnen und durch eine Verminderung der Körperfunktion charakterisiert ist. Laut Schätzungen leiden weltweit nahezu 38 Millionen Menschen an psoriatischer Arthritis. Psoriatische Arthritis kann Alltagsaktivitäten beeinträchtigen und führt Berichten zufolge zu erhöhten Arbeitsunfähigkeitsraten. Übliche Anzeichen und Symptome von psoriatischer Arthritis umfassen Schmerzen, Steifheit und Schwellung in den Gelenken. Weitere Informationen zu psoriatischer Arthritis finden sich unter www.discoverpsa.com.

Über Celgene

Celgene International Sàrl, ansässig im schweizerischen Boudry, ist die hundertprozentige Tochtergesellschaft und internationale Unternehmenszentrale der Celgene Corporation. Celgene Corporation mit Hauptsitz in Summit, New Jersey (USA), ist ein integriertes global tätiges Pharmaunternehmen, das sich auf die Entdeckung, Entwicklung und Vermarktung von innovativen Therapien zur Krebsbehandlung und Behandlung von Entzündungskrankheiten spezialisiert. Celgenes Therapieansätze basieren auf der Beeinflussung von Genen und Proteinen. Weitere Informationen finden Sie unter www.celgene.com.

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