Agrar- und Veterinär- Akademie (AVA) zum Antibiotikaeinsatz in der Tiermedizin
Erstmals wurde eine Auswertung der in der Tiermedizin eingesetzten Antibiotikamengen veröffentlicht. Grundlage hierzu ist die seit 2011 bestehende Verpflichtung an die Pharmaindustrie und Großhändler, die an Tierärzte abgegebenen Antibiotika an das Deutsc
(31.10.2012, Pharma-Zeitung.de)
Im Jahr 2011 wurden rund 1.730 Tonnen Antibiotika von pharmazeutischen Unternehmen und Großhändlern an die Veterinäre in Deutschland verkauft. Nahezu 70 % der von den Tierärzten eingesetzten Antibiotika sind altbewährte Wirkstoffe wie Tetrazykline und Amoxicilline. Dies zeigt sehr deutlich, dass die behandelnden Tierärzte auch weiterhin aufgrund einer guten Resistenzlage dieser Antibiotika in den Tierbeständen mit diesen seit vielen Jahren altbewährten Pharmaka erfolgreich therapieren können. Auf die in der Humanmedizin eingesetzten Reserveantibiotika wie Fluorchinolone und Cephalosporine der 3. und 4. Generation verzichten die Tierärzte in der Regel. Diese Wirkstoffe kommen in der Tiermedizin nur in Ausnahmefällen zum Einsatz und werden nach den veröffentlichten Zahlen lediglich zu 0,7 % eingesetzt; spielen also in der Veterinärmedizin kaum eine Rolle und finden meist in der Kleintiermedizin Anwendung.
Beim Thema „Antibiotika in der Tierhaltung“ wird den Tierärzten oft vorgeworfen, dass die zum Teil bedenklichen Resistenzlagen in der Humanmedizin eine Folge der antibiotischen Behandlungen von Nutztieren sei. Die veröffentlichte Studie kann diese Aussage nicht unbedingt bestätigen. In der Humanmedizin ist der Anteil der eingesetzten Reserve-Antibiotika über Jahre stetig gestiegen. So lag 1991 der Anteil dieser Wirkstoffe, die eigentlich für schwere Infektionen mit resistenten Keimen vorbehalten sein sollten, bei rund zwölf Prozent. 2010 betrug dieser Anteil bereits 48 Prozent. (Quelle: WIdO; Datenbasis: GKV-Arzneimittelindex, 2010).
Agrarministerin Ilse Aigner hat sich zum Ziel gesetzt, den Einsatz von Antibiotika in der Nutztierhaltung auf ein absolutes Minimum zu begrenzen. Dies ist u.a. Inhalt der vorliegenden 16. Novelle des Arzneimittelgesetzes (AMG). Das AMG enthält dann Verschärfungen hinsichtlich der Verschreibungspraxis sowie eine einzelbetriebliche Erfassung der Antibiotikamengen auf den landwirtschaftlichen Betrieben.
Seit über 10 Jahren dokumentieren alle Tierärzte den Arzneimitteleinsatz bei Tieren mit dem so genannten Arzneimittelanwendungs- und Abgabebeleg (AuA). Jeder Landwirt, der seine Tiere nach Vorgabe des Tierarztes weiterbehandelt (vergleichbar mit der Krankenschwester, bzw. dem Krankenpfleger), muss ebenfalls jede durch den Tierarzt angeordnete Arzneimittelanwendung in seinem Bestandsbuch dokumentieren. So ist jederzeit überprüfbar, wieviel Arzneimittel letztendlich vom Tierarzt abgegeben und auf dem landwirtschaftlichen
Betrieb eingesetzt wurde. Die Daten müssen lediglich zusammen getragen werden, was bisher nicht erfolgte.
Die Agrar- und Veterinär- Akademie (AVA) unterstützt jede Maßnahme, die der Gesunderhaltung von Tieren dient, um zu vermeiden, dass sie erkranken. Denn kranke Tiere müssen behandelt werden, was allein schon der Tierschutz bedingt.
Die Erhaltung gesunder Tierbestände, neben Tierschutz auch die wichtige Forderung der Reduzierung des Arzneimitteleinsatzes, ist ein Hauptanliegen der Fortbildungsakademie für Tierärzte und Landwirte im münsterländischen Horstmar-Leer, wie Akademieleiter und Gründer, Ernst-Günther Hellwig, selbst Fachtierarzt und Agrarwissenschaftler, betont. Im Jahr 2011 hat die Agrar- und Veterinär- Akademie (AVA) weit über 6.000 Fachleute aus Landwirtschaft und Tiermedizin fortgebildet, mit dem Ziel der Erhaltung gesunder Tierbestände. „Ich erwarte von meinem Tierarzt, dass er mich berät, wie ich meine Tiere gesund erhalte. Wenn er sie erst heilen muss, ist es eigentlich zu spät“ – so lautet einer der Grundsätze des AVA-Chefs Hellwig. Die Präventionsmedizin zur Erhaltung der Tiergesundheit, die die Agrar- und Veterinär- Akademie (AVA) seit nunmehr über 10 Jahre propagiert und in ihren Fortbildungen „lebt“, dient dem Tierschutz, dem Verbraucherschutz und der Ökonomie des Landwirtes.
AVA – Fortbildungen helfen somit Arzneimittel einsparen! Und dies ist im Sinne aller.
Die Agrar- und Veterinär- Akademie (AVA) möchte gerne den Kontakt mit Pharmazeuten und Humanmedizinern forcieren. Das Ziel: ONE HEALTH – und hier müssen Tier- und Humanmediziner eng zusammenarbeiten. Gerne können „Angesprochene“ mit der Geschäftsstelle der AVA in Kontakt treten.
Über Agrar- und Veterinär-Akademie (AVA) - EG Hellwig
Die AVA ist eine Fortbildungsgesellschaft mit dem Ziel der Aus- und Weiterbildung und der Verteilung von Informationen für den landwirtschaftlichen und tiermedizinischen Bereich. Gleichzeitig ist die AVA ein Forum für Landwirte und Tierärzte, das die Herausforderungen der Produktion gesunder Nahrungsmittel in den nächsten Jahrzehnten in den Blick nimmt.
»Ziel der Agrar- und Veterinär-Akademie ist es, die Probleme der modernen, nachhaltigen Landwirtschaft und Tierhaltung zu erörtern. Wir wollen gemeinsam Wege finden, um tiergerecht, praxisbezogen und verbraucherorientiert zu arbeiten.«
Ernst-Günther Hellwig, Gründer und Leiter der AVA, Horstmar-Leer
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