Die beliebtesten Schönheitsoperationen in Deutschland

(16.02.2016, Pharma-Zeitung.de) Die Ideale und Normen, die man in Westeuropa gemeinhin mit dem Begriff „Schönheit“ verbindet, wandeln sich stetig. Insbesondere Film und Fernsehen übernehmen in weiten Teilen ein vorherrschendes Schönheitsideal, das Besonderheiten herausstellt. Im Zusammenspiel mit moderner Medizin und plastischer Chirurgie, die hier Hand in Hand gehen, entstanden vielfach erprobte Methoden zur mehr oder minder kleinen „Schönheitskorrektur“. Das sind medizinisch nicht indizierte, also notwendige Eingriffe. In diesem Beitrag werden zunächst Grundlagen erläutert, im Anschluss folgen Hintergrundinformationen zu den häufigsten Eingriffen.

Über 250.000 Eingriffe jährlich in Deutschland

Dass Schönheitsoperationen kein Privileg der gehobenen Gesellschaftsschicht ist, sondern alltäglich stattfindet, verdeutlicht die Statistik für das Jahr 2014. Die mit Abstand größten Fallzahlen bezüglich plastischer Chirurgie weisen laut Statista Brasilien und die USA auf. Hier werden jeweils deutlich über 1,3 Millionen Schönheitsoperationen jährlich durchgeführt. In Deutschland wurden im Jahre 2014 insgesamt 287.300 Eingriffe verzeichnet, was relativ gesehen mit jenen Fallzahlen aus den USA vergleichbar ist. Etwa 1/6 aller Eingriffe waren Brustvergrößerungen, dicht gefolgt von Fettabsaugungen und einer Lidstraffung.

Anders sieht das bezüglich der damit zusammenhängenden Kosten aus, die in Deutschland dafür anfallen. Im Durchschnitt kostet eine Brustvergrößerung inklusive Implantat etwa 5.650 EUR. Ein ähnliches Preisniveau zeigt sich bei einer Bauchdeckenstraffung sowie einer Brustverkleinerung, etwas günstiger ist hingegen die Haartransplantation. Einfache Behandlungen, wie etwa die Faltenbehandlung, gibt es für wenige Hundert Euro. Fettabsaugen wird durchschnittlich mit 3.250 EUR berechnet, wohingegen die Nasenkorrektur selten unter 4.000 EUR liegt. Vielfach hängen diese Behandlungskosten mit den Materialkosten zusammen sowie dem chirurgischen Schwierigkeitslevel.

Eine Brustvergrößerung für ein natürliches Körpergefühl

Die Brustvergrößerung zählt, ebenso wie die Bruststraffung sowie die Brustverkleinerung, zu den am häufigsten durchgeführten Schönheitsoperationen. Hierbei handelt es sich um einen plastisch-rekonstruktiven chirurgischen Eingriff, der nur zu einem geringen Anteil medizinisch indiziert ist. Dabei kann es beispielsweise um eine Brustrekonstruktion gehen, die nach einer Krebserkrankung und sich anschließenden Amputation notwendig wird. Die eingesetzten Implantate werden innerhalb der EU gemäß der Risikoklasse III für Medizinprodukte hergestellt, was einem hohen Qualitätsstandard entspricht.

Ein höchst anspruchsvoller Eingriff: Die Nasenkorrektur

Die Besonderheit bei einer Nasenkorrektur, fachlich korrekt „Rhinoplastik“ genannt, liegt in der Verknüpfung funktioneller sowie ästhetischer Komponenten. Durch Unfälle oder auch plastische Eingriffe kann es möglich sein, die Atmung durch die Nase operativ zu begünstigen. So werden gleichzeitig funktionelle Behinderungen reguliert, wobei der kosmetische Aspekt im Vordergrund steht. Zu Beginn werden Form und Struktur der Nase untersucht, ein Endoskop zeigt Veränderungen im Innern des Ganzen an. So können Druckverhältnisse, die Funktionsfähigkeit der Schleimhautgeschwulste und andere Faktoren überprüft werden.

Vor- und Nachteile der Fettabsaugung

Bei der Fettabsaugung, in Fachkreisen auch Liposuktion genannt, werden zumeist im Bauch- oder Po-Bereich überschüssige Fettzellen mithilfe spezieller Kanülen abgesaugt. Auch hier sind medizinische Indikationen äußerst selten, es geht um den Wunsch eines formverändernden Eingriffs und die Schaffung eines natürlichen Aussehens. Dabei wird eine Hohlnadel unter die betreffende Hautstelle angesetzt, sodass ein Vakuum für den notwendigen Druck sorgen kann. Dort, wo der Körper weit überdurchschnittlich große Fettdepots angelegt hat, wird zumeist angesetzt.

Fazit

Die Fallzahlen verdeutlichen, wie relevant das Thema Schönheitsoperation heutzutage ist. Viele der häufigsten Korrekturen, die von Patienten gewünscht werden, bedürfen lediglich kleinerer Eingriffe. In vielen Fällen ist eine stationäre Aufnahme gar nicht nötig, sodass wenig Zeit verlorengeht. Allerdings handelt es sich hier um den Bereich der Plastischen Chirurgie, bei welchem oftmals ausreichende wissenschaftliche Studien fehlen. Erst langsam erreicht das Themenspektrum die Aufmerksamkeit der Fachwelt, die mittels immer neuer und sicherer Methoden das Marktpotenzial ausschöpft.

In jedem Fall sollten die individuellen sowie rein indikativ gegebenen Risiken eines solchen Eingriffs bedacht sowie Risiken und Chancen miteinander abgewogen werden. Es fehlen zumeist Langzeitstudien, die beispielsweise etwas über die Haltbarkeit von Implantaten oder anderen Materialien aussagen. Auch hier lassen sich kleinere Korrekturen nicht einfach so vornehmen. Und sollte eine Nachbehandlung nötig sein, ist auch diese wieder mit dem allgemeinen Infektions- und Operationsrisiko verbunden. Zugleich wird nur in medizinisch notwendigen Eingriffen auch eine weitgehende Kostenübernahme seitens der Krankenkassen gegeben sein.

Quellen:

http://de.statista.com/statistik/daten/studie/244667/umfrage/laender-mit-der-hoechsten-anzahl-an-schoenheitsoperationen/
http://meyer-gattermann.de/nasenkorrektur-rhinoplastik
http://www.berlin.de/special/gesundheit-und-beauty/beauty/1593813-219-fettabsaugenvorteileundnachteilederlipos.html

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