Eisenmangel: eine unterdiagnostizierte Krankheits- und Todesursache mit höheren Auswirkungen als Lungenkrebs laut „Global Burden of Disease“ der Weltgesundheitsorganisation

(11.10.2013, Pharma-Zeitung.de) BERLIN, Deutschland - Copyright by Business Wire - Irontherapy.org

Daten zur Unterstützung einer besseren Erkennung von Eisenmangel werden diese Woche vor dem Europäischen Gastroenterologenkongress in Berlin präsentiert1. Eisenmangel wird häufig unterdiagnostiziert und kann daher zu einer höheren Krankenhauseinweisungsrate, geringeren Lebensqualität und höheren Sterberate unter Patienten mit Komorbiditäten führen.2–8. Laut Schätzungen der WHO verursacht Eisenmangel weltweit den Verlust von 48.225 behinderungsbereinigten Lebensjahren (Disability-Adjusted Life Years, DALYs), mehr als bei Lungenkrebs beobachtet wird2.

Um das Bewusstsein und die Verfügbarkeit von Informationen hinsichtlich der Bedeutung von Eisenmangel zu erhöhen, wurde von einer Gruppe von auf diesem Gebiet spezialisierten Fachleuten aus aller Welt die Website Iron Therapy.org (www.irontherapy.org) eingerichtet. Iron Therapy.org umfasst die neuesten Meldungen zu Eisenmangel in zahlreichen Behandlungsbereichen, Beiträge anerkannter internationaler Experten sowie Filmmaterial zu Diskussionen führender Wissenschaftler über ihre neuesten Forschungen und deren Bedeutung. Darüber hinaus beinhaltet der Abschnitt „Essentials“ (Wesentliches) zusammenfassende Hintergrundinformationen für alle Besucher, die mit dem Thema Eisenmangel noch nicht so vertraut sind10.

Eisenmangel gilt als die häufigste Ernährungsstörung weltweit2 und als Hauptursache für Anämie3. Er tritt bei vielen chronischen Erkrankungen auf, darunter bei Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen, Herzinsuffizienz und Nierenkrankheiten5–12. Um die Heilungschancen von Patienten zu erhöhen, ist eine bessere Diagnose der Störung unerlässlich.

Obgleich Eisenmangel und Anämie in vielen Fällen gemeinsam auftreten, handelt es sich um zwei voneinander unabhängige Störungen. Selbst bei fehlenden Anämiesymptomen lässt sich bei Patienten ein Eisenmangel nicht ausschließen und umgekehrt. Jedoch wenn sich ein unbehandelter Eisenmangel zu einer Anämie entwickelt, ist er schwieriger zu behandeln und kann noch gravierendere Folgen haben5,7. Wie jüngste Forschungen zeigen, wird durch eine frühzeitige Behandlung von Eisenmangel (bevor er sich in eine Anämie entwickelt) die Sterblichkeitsrate unter an komorbiden Störungen leidenden Patienten reduziert7,9.

Die Erkennung von Eisenmangel ist bekannterweise problematisch, da nicht immer äußere Anzeichen vorhanden sind13. Oft tritt eine Anämie erst in Erscheinung, nachdem der Eisenspiegel drastisch gesunken ist. Da man sich jedoch bei der Diagnostik häufig auf den Hämoglobin-Wert verlässt, kann sich die endgültige Diagnose bis zum Auftreten negativer Auswirkungen verzögern14. Serumeisenwerte allein sind bei der Diagnostik nicht hilfreich, da sie je nach Tageszeit und systemischer Ursache variieren. Durch die Messung des Serum-Ferritin-Serum-Spiegels lässt sich Eisenmangel zwar erkennen, aber Entzündungsprozesse im Körper können einen künstlichen Anstieg veranlassen. Mit anderen Worten, an entzündlichen Darmkrankheiten leidende Patienten mit Eisenmangel können trotzdem einen höheren Serum-Ferritin-Spiegel aufweisen15.

Eisenmangel lässt sich oftmals bei Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen beobachten – etwa zwischen 36 und 76 % der Patienten leiden an Eisenmangel11. Zudem ist Eisenmangelanämie eine der häufigsten Begleiterscheinungen, die mit der Mortalität dieser Patienten in Zusammenhang gebracht wird12,13. Aus diesem Grund sollten Ärzte bei der Diagnose und Behandlung von Eisenmangel bei dieser Patientenbevölkerung besondere Vorsicht walten lassen15. Angesichts der weiten Verbreitung von Eisenmangel und seiner engen Verbindung mit vielen chronischen und beeinträchtigenden Erkrankungen ist seine Behandlung von zentraler Bedeutung. Daher ist es wichtig, dass bei der Entwicklung künftiger Strategien zur Behandlung chronischer Erkrankungen Eisenmangel als oberste Priorität gesetzt wird.

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Hinweise der Redaktion:

Irontherapy.org ist ein von Vifor Pharma finanziertes Bildungsprogramm. Der gesamte Inhalt wurde von den Experten des Lehrpersonals von Irontherapy.org erzeugt und spiegelt deren Kenntnisse und Meinungen wider.

Referenzen

1. Wiesenthal M, et al. Poster vor dem Europäischen Gastroenterologenkongress 2013 präsentiert. P1460.

2. Murray CJL, et al. N Engl J Med 2013;369:448–57.

3. Weltgesundheitsorganisation. „Haemoglobin concentrations for the diagnosis of anaemia and assessment of severity.“ (Hämoglobin für die Diagnose von Anämie und die Beurteilung des Schweregrads) im Rahmen des Programms „Vitamin and Mineral Nutrition Information System“. Abgerufen im August 2013. Verfügbar unter: http://www.who.int/vmnis/indicators/haemoglobin/en/.

4. Weltgesundheitsorganisation. Worldwide Prevalence of Anaemia 1993–2005: WHO Global Database on Anaemia (Weltweite Verbreitung von Anämie 1993–2005. Globale Datenbank zu Anämie). Genf: Weltgesundheitsorganisation; 2008. Abgerufen im Oktober 2013. Verfügbar unter: http://whqlibdoc.who.int/publications/2008/9789241596657_eng.pdf.

5. Jankowska EA, et al. Eur Heart J. 2010;31:1872–80.

6. Kulnigg S, et al. Alimen Pharmacol & Ther. 2006;24:1507–23.

7. Okonko DO, et al. Am Coll Cardiol. 2011;58:1241–51.

8. Aung N, et al. Int J Cardiol. 22. Jan. 2013 (Epub-Datei vor der Druckausgabe erhältlich).

9. Klip IT, et al. Am Heart J. 2013;165:575–82.

10. Iron Therapy-Website. Abgerufen im 2013. Verfügbar unter: http://www.irontherapy.org/.

11. Stein J, et al. Nat Rev Gastroenterol Hepatol. 2010;7:599–610.

12. Gasche C, et al. Inflamm Bowel Dis. 2007;13:1545–53.

13. Killip S, et al. Am Fam Physician. 2007;75:671–8.

14. Beard JL. J Nutrition. 2001;131:568S–79S.

15. Goldberg ND, et al. Clin Exp Gastroenterol. 2013;6:61–70.

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