Zur Unterstützung der europäischen Gesundheitssysteme nach der Corona-Pandemie fordern Experten von ImPrOve eine verbesserte perioperative Überwachung zur Optimierung der Sicherheit für die Patienten

(28.09.2021, Pharma-Zeitung.de) BRÜSSEL - Copyright by Business Wire - ImPrOve



  • Trotz großer medizinischer Fortschritte sind in Europa die Morbiditäts- und Mortalitätsraten in den ersten 30 Tagen nach Operationen mit hohem Risiko noch zu hoch.


  • Zur Behebung dieses dringlichen, ernsten Problems hat sich eine Gruppe von Experten zum ImPrOve Think Tank zusammengefunden. Eine häufig auftretende Komplikation bei Operationen mit hohem Risiko, die für ImPrOve Priorität hat, ist die hämodynamische Instabilität, die sich als intraoperative Hypotonie (IOH) manifestiert.


  • Der Think Tank hat einen europäischen Bericht veröffentlicht, der zu Verbesserungsmaßnahmen für den perioperativen Prozess aufruft, darunter zur einer fortschrittlichen digitalen Überwachung, um eine Verringerung der hämodynamischen Instabilität zu erreichen.


  • 18 Monate nach Beginn der Pandemie stehen die Krankenhäuser in Europa unter Druck, klagen über Ressourcenmangel und benötigen innovative digitale Technologien als Beitrag zur Verbesserung der Patientensicherheit.


Der Think Tank „Improving Patient Outcomes“ (ImPrOve), eine Gruppe von Anästhesisten, Chirurgen und Patientenvertretern, hat heute einen europäischen Bericht veröffentlicht, der ein ernstes Problem der öffentlichen Gesundheit zum Thema hat: Die Sterblichkeitsrate und die Zahl der schwerwiegenden Komplikationen in den ersten 30 Tagen nach chirurgischen Eingriffen mit hohem Risiko sind noch immer hoch.1 Damit die Sicherheit und die Behandlungsergebnisse für die Patienten verbessert werden können, fordert der Bericht eine bessere Ausbildung der Ärzte im Hinblick auf die neuesten Leitlinien, die Finanzierung moderner digitaler Überwachungssysteme, eine intensivere Nutzung von Daten aus modernen Technologien im Gesundheitswesen und das Mitspracherecht der Patienten bei Operationen.


In Europa unterziehen sich jährlich 2,4 Millionen Patienten einer OP mit hohem Risiko.2, 3 Erkenntnisse aus Großbritannien weisen darauf hin, dass 80 Prozent der postoperativen Todesfälle bei einer 10 Prozent umfassenden Untergruppe von Hochrisikopatienten auftreten. Würde sich dieser Trend auf europäischer Ebene fortsetzen, würden potenziell 192.000 Menschen innerhalb von 30 Tagen nach der Operation sterben.1 Bei Eingriffen mit hohem Risiko gilt es zahlreiche Herausforderungen zu bewältigen. Am alarmierendsten ist dabei laut ImPrOve Think Tank jedoch die hämodynamische Instabilität, die sich als Blutdruckabfall manifestiert und auch als IOH bezeichnet wird.1


Bei Operationen mit hohem Risiko ist es lebenswichtig, dass die Organe kontinuierlich durchblutet werden. IOH ist bei Operationen unter Vollnarkose weit verbreitet und tritt bei bis zu 99 Prozent der Patienten auf.1 Die intraoperative Hypotonie kann zu Gewebeschäden an allen lebenswichtigen Organen führen; am stärksten betroffen sind dabei Herz und Nieren. Neueste Studien zeigen einen Zusammenhang zwischen IOH und dem erhöhten Risiko einer akuten Nierenschädigung (AKI) sowie einer Myokardschädigung 4, 5 – der Hauptursache für postoperative Mortalität.


Postoperative Patienten mit AKI und Myokardschädigung müssen länger im Krankenhaus bleiben, haben höhere Wiederaufnahmeraten und verursachen höhere Behandlungskosten.4 Die sich daraus ergebenden Mehrkosten haben auch erhebliche Auswirkungen auf die europäischen Gesundheitssysteme. Wird die hämodynamische Instabilität hingegen wirksam überwacht und verhindert, so können schwerwiegende Komplikationen vermieden und die Behandlungsergebnisse für die Patienten erheblich verbessert werden.


„Wir haben die Aufgabe, in Zusammenarbeit mit Patientenvertretern, Ärzten und politischen Entscheidungsträgern die perioperative Sicherheit und das perioperative Wohlbefinden der Patienten mit Hilfe fortschrittlicher hämodynamischer Überwachungstechnologien zu verbessern“, so Professor Olivier Huet, Vorsitzender von ImPrOve und Professor für Anästhesiologie und Intensivmedizin. „Noch immer gibt es in europäischen Krankenhäusern nach Operationen mit hohem Risiko große Defizite bei der Verringerung von Komplikationsrisiken. Daher ist eine Zusammenarbeit unerlässlich. Alle Beteiligten müssen mitwirken, damit wir Veränderungen herbeiführen und dem Aufruf zum Handeln nachkommen können.“


Prognosen zufolge ist im Jahr 2050 möglicherweise jeder vierte Mensch über 65 Jahre alt.6 Zu 83 Prozent tritt die hämodynamische Instabilität bei älteren Patienten auf.7 Daher geht man beim ImPrOve Think Tank davon aus, dass sie mit hoher Wahrscheinlichkeit die Ursache für einen erheblichen Anteil der modifizierbaren postoperativen Mortalität und Morbidität in Europa sein wird.


„Die Patienten sind sich der Risiken, die entstehen, wenn sie keine innovative digitale Überwachungstechnologie erhalten, oft nicht bewusst. Daher fragen sie möglicherweise gar nicht nach, wie eine optimale perioperative Nachsorge bei ihnen aussehen könnte“, so Luciana Valente, International Relations Manager von SIHA aus Italien und Mitglied des Think Tank. „Es ist sehr wichtig, dass die Patienten besser über die Hauptrisiken des bei ihnen durchgeführten Eingriffs informiert werden und dass sie über den Einsatz innovativer digitaler Überwachungssysteme und über andere Maßnahmen zur Minderung dieser Risiken in Kenntnis gesetzt werden. Je besser die Patienten über den Eingriff informiert sind, desto besser sind die Ergebnisse.“


Weitere Informationen und den Link zum Download der Broschüre „Improving patient safety: why perioperative care and effective monitoring matters“ finden Sie unter www.improvethinktank.org


Quellenangaben:


1 Pearse RM, Moreno RP, Bauer P, Pelosi P, Metnitz P, Spies C et al. Mortality after surgery in Europe: a 7-day cohort study. Lancet. 2021; Sep 22;380(9847):1059-65. Verfügbar unter: https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(12)61148-9/fulltext [abgerufen im Juli 2021].


2 Preoperative Score to Predict Postoperative Mortality – POSPOM Edward’s Presentation


3 Ghaferi, et al. Variation in Hospital Mortality Associated with Inpatient Surgery. N Engl J Med, 2009.


4 Keuffel EL, Rizzo J, Stevens M, Gunnarsson C, Maheshwari K. Hospital costs associated with intraoperative hypotension among non-cardiac surgical patients in the US: a simulation model. J Med Econ. 2019 Jul;22(7):645-651. Verfügbar unter: https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/13696998.2019.1591147 [abgerufen im Juli 2021]


5 Wesselink EM, Kappen TH, Torn HM, Slooter AJC, van Klei WA. Intraoperative hypotension and the risk of postoperative adverse outcomes: a systematic review. Br J Anaesth. 2018 Oct;121(4):706-721. Verfügbar unter: https://bjanaesthesia.org/article/S0007-0912(18)30376-3/fulltext. [abgerufen im Juli 2021].


6 Vereinte Nationen. Ageing. 2019. Verfügbar unter: https://www.un.org/en/sections/issues-depth/ageing/ [abgerufen im Juli 2021]


7 Wickham A, Highton D, Martin D, The Pan London Perioperative Audit and Research Network. Care of elderly patients: a prospective audit of the prevalence of hypotension and the use of BIS intraoperatively in 25 hospitals in London. Perioper Med (Lond). 2016; 5: 12. Verfügbar unter: (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4882849/) [abgerufen im Juli 2021].


Die Ausgangssprache, in der der Originaltext veröffentlicht wird, ist die offizielle und autorisierte Version. Übersetzungen werden zur besseren Verständigung mitgeliefert. Nur die Sprachversion, die im Original veröffentlicht wurde, ist rechtsgültig. Gleichen Sie deshalb Übersetzungen mit der originalen Sprachversion der Veröffentlichung ab.


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