ADC Therapeutics gibt Zwischenergebnisse aus Phase-I-Studie zu neuartigem Antikörper-Wirkstoff-Konjugat ADCT-301 bekannt

(12.12.2017, Pharma-Zeitung.de) LAUSANNE, Schweiz - Copyright by Business Wire - ADC Therapeutics

Präsentation auf ASH-Jahrestagung

ADC Therapeutics (ADCT), ein onkologisches Biotech-Unternehmen, das sich auf die Entwicklung von geschützten Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten (Antibody Drug Conjugates, ADCs) zur Bekämpfung der häufigsten Krebsarten konzentriert, gab heute klinische Daten aus zwei laufenden klinischen Phase-I-Studien zur Evaluierung von ADCT-301 (Camidanlumab-Tesirin oder „Cami-T“) bei wichtigen Lymphom- und Leukämie-Subtypen bekannt. Die Daten wurden auf der 59. Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) in Atlanta (USA) vorgestellt.

1. Zwischenergebnisse einer offenen Phase-I-Dosis-Eskalationsstudie zu ADCT-301 als Einzelwirkstoff, bei der Verträglichkeit, Sicherheit, Pharmakokinetik und Wirksamkeit bei Patienten mit rezidivem oder refraktärem B-Zell-Hodgkin- oder Non-Hodgkin-Lymphom evaluiert wurden

Dr. Steven M. Horwitz, medizinischer Onkologe am Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York City und leitender Prüfarzt, sagte: „Trotz bedeutender Fortschritte bei der Behandlung von Lymphomen ist eine erhebliche Anzahl von Patienten noch rezidiv oder wird refraktär gegenüber bestehenden Therapien und benötigt neue Behandlungsmöglichkeiten. Daher sind wir mit der Gesamtansprechrate (ORR) von 77 Prozent beim Hodgkin-Lymphom (HL), einschließlich einer kompletten Remission von 44 Prozent, sehr zufrieden. Wir verzeichnen zudem erste Anzeichen für eine Wirksamkeit bei T-Zell-Lymphomen (ORR: 33 Prozent) und B-Zell-Lymphomen (ORR: 19 Prozent). Obwohl noch in den Anfängen, finden wir eine mediane Dauer des Ansprechens von bislang über 5 Monaten für HL-Patienten ermutigend. Das Sicherheitsprofil scheint unseren Erwartungen hinsichtlich dieses Zielmoleküls und Gefechtskopfs zu entsprechen. Wir arbeiten jetzt an der Bestimmung des optimalen Dosierungsschemas für Phase II.“

Es wurden Daten von 86 auswertbaren, stark vorbehandelten Patienten, bei denen etablierte Therapien mit bekanntem klinischen Nutzen erfolglos geblieben waren bzw. die diese nicht vertragen haben, vorgestellt. Das mittlere Alter der Patienten, die zuvor durchschnittlich vier Therapien erhalten hatten, betrug 53 Jahre. Es wurden Daten aus Teil 1 und Teil 2 der Phase-I-Studie bis zum 1. November 2017 vorgestellt. In Teil 1 (Dosiseskalation) wurden 71 Patienten alle drei Wochen Dosierungsstufen von 3 bis 150 µg/kg verabreicht. In Teil 2 (Dosiserhöhung) wurden 15 Patienten mit Hodgkin-Lymphom alle drei Wochen mit 45 µg/kg behandelt.

Die wichtigsten Erkenntnisse, die in der Poster-Präsentation vorgestellt wurden, waren:

  • Bei den 27 HL-Patienten mit auswertbarem Ansprechen in Teil 1, die mit Dosen von höher oder gleich 45 µg/kg behandelt wurden, betrug die ORR 77 Prozent (21/27 Patienten), wobei bei 12 Patienten eine komplette Remission (44 Prozent) und bei 9 Patienten eine partielle Remission (33 Prozent) erfolgte.
  • Bei den 12 HL-Patienten mit auswertbarem Ansprechen in Teil 1 und Teil 2, die mit der Dosis von 45 µg/kg behandelt wurden, betrug die ORR 100 Prozent (12/12), wobei bei 6 Patienten eine komplette Remission (50 Prozent) und bei 6 Patienten eine partielle Remission (50 Prozent) erfolgte.
  • Bei den HL-Patienten in Teil 1 und Teil 2, die mit Dosen von höher oder gleich 45 µg/kg behandelt wurden, wurde bei 21 von 27 Patienten, die zuvor mit Brentuximab Vedotin (77 Prozent) behandelt wurden, 13 von 18 Patienten, die zuvor mit einem Checkpoint-Hemmer (72 Prozent) behandelt wurden, 9 von 14 Patienten, die sich zuvor einer Stammzelltransplantation unterzogen hatten (64 Prozent) und 4 von 8 Patienten, die zuvor alle drei Behandlungen erhalten hatten (50 Prozent), eine komplette oder partielle Remission erzielt.
  • ADCT-301 wurde angemessen gut vertragen.
  • Die häufigsten therapiebedingten Nebenwirkungen (TEAEs) in allen Ausprägungsgraden, die bei mindestens 20 Prozent der Patienten in Teil 1 und Teil 2 auftraten, waren Müdigkeit (30 Prozent), Ausschlag (26 Prozent), erhöhte Gamma-Glutamyltransferase (22 Prozent) und Fieber (21 Prozent). Die häufigsten Nebenwirkungen der Grade 3 oder 4, die bei mindestens fünf Prozent der Patienten auftraten, waren - unabhängig von der Attribution - erhöhte Gamma-Glutamyltransferase (13 Prozent), Verminderung der Blutplättchen (9 Prozent), erhöhte Alanin-Aminotransferase (6 Prozent), Anämie (6 Prozent) und Ausschlag (6 Prozent). Bei drei stark vorbehandelten Patienten wurde eine autoimmunbedingte Neurotoxizität diagnostiziert, darunter zwei Patienten, die das Guillain-Barré-Syndrom entwickelten.
  • Diese ermutigenden vorläufigen Ergebnisse zur Sicherheit und Wirksamkeit stützen die weitere Charakterisierung des Dosierungsschemas zur Optimierung des therapeutischen Fensters beim Hodgkin-Lymphom für eine Phase-II-Studie.

2. Zwischenergebnisse einer offenen Phase-I-Dosis-Eskalationsstudie zu ADCT-301 als Einzelwirkstoff, bei der Verträglichkeit, Sicherheit, Pharmakokinetik und Wirksamkeit bei Patienten mit rezidiver oder refraktärer akuter myeloischer Leukämie oder akuter lymphoblastischer Leukämie vom B-Zelltyp evaluiert wurden

Es wurden Daten von 33 auswertbaren, stark vorbehandelten Patienten, bei denen etablierte Therapien mit bekanntem klinischen Nutzen erfolglos geblieben waren bzw. die diese nicht vertragen haben, vorgestellt. Das mittlere Alter der Patienten, die zuvor durchschnittlich drei Therapien erhalten hatten, betrug 67 Jahre. In Teil 1 (Dosiseskalation) wurden 33 Patienten alle drei Wochen Dosierungsstufen von 3 - 92 µg/kg oder einmal wöchentlich eine Dosis von 30 - 37,5 µg/kg verabreicht.

Die wichtigsten Erkenntnisse, die in der Poster-Präsentation vorgestellt wurden, waren:

  • Bei einem Patienten erfolgte eine komplette Remission mit unvollständiger Wiederherstellung des Blutbilds.
  • ADCT-301 zeigte ein akzeptables Sicherheitsprofil.
  • Die häufigsten therapiebedingten Nebenwirkungen in allen Ausprägungsgraden, die bei mindestens 20 Prozent der Patienten auftraten, waren Müdigkeit (30 Prozent), Übelkeit (24 Prozent), febrile Neutropenie (21 Prozent) und Lungenentzündung (21 Prozent). Die häufigsten Nebenwirkungen der Grade 3 oder 4, die bei mindestens 10 Prozent der Patienten auftraten, waren - unabhängig von der Attribution - febrile Neutropenie (21 Prozent), Thrombozytopenie (15 Prozent), Müdigkeit (12 Prozent), eine reduzierte Zahl der Neutrophile (12 Prozent), und Lungenentzündung (12 Prozent).
  • Hinsichtlich der Dosiseskalation wird weiterhin eine wöchentliche Verabreichung untersucht.

Über ADCT-301

ADCT-301 ist ein Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (ADC), das aus einem monoklonalen Antikörper besteht, der an ein CD25 (HuMax®-TAC, lizenziert von Genmab A/S) bindet, das mit einem Pyrrolobenzodiazepin (PBD)-Dimer-Toxin konjugiert ist. Sobald eine Bindung an eine CD25-exprimierende Zelle vollzogen wurde, wird ADCT-301 in die Zelle internalisiert, wo Enzyme den PBD-basierten „Gefechtskopf‟ freisetzen. CD25 ist ein attraktives Zielmolekül für einen ADC-Ansatz, da es in einer großen Bandbreite von hämatologischen Tumoren exprimiert wird, darunter bestimmten Lymphom- und Leukämiearten, während die Expression in gesunden Organen beschränkt ist. ADCT-301 wird in zwei laufenden klinischen Phase-Ia/Ib-Studien bei Patienten mit refraktärem oder rezidiviertem Hodgkin-Lymphom (HL) und Non-Hodgkin-Lymphom (NHL) und bei Patienten mit refraktärer oder rezidivierter CD25-positiver akuter myeloischer Leukämie (AML) und akuter lymphoblastischer Leukämie (ALL) evaluiert. (www.adct-301.com)

Über ADC Therapeutics

ADC Therapeutics SA (ADCT) ist ein onkologisches Biotech-Unternehmen, das sich auf die Entwicklung von geschützten Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten (ADCs) für die Bekämpfung der wichtigsten hämatologischen Tumore und solider Tumore konzentriert. Bei den ADCs des Unternehmens handelt es sich um höchst zielgerichtete biopharmazeutische Arzneimittel, die auf bestimmten Tumorzellen vorliegende oberflächenantigen-spezifische monoklonale Antikörper mit einer neuartigen Klasse von hochwirksamen Pyrrolobenzodiazepin(PBD)-basierten „Gefechtsköpfen‟ über eine chemische Verbindung kombinieren. Das Unternehmen hat vier PBD-basierte Antikörper-Wirkstoff-Konjugate in sechs laufenden klinischen Phase-Ia- und Ib-Studien in den USA und in Europa und eine umfassende Pipeline weiterer präklinischer ADCs in der Entwicklung. ADCT verfügt über hervorragende Beziehungen mit Partnern von Weltklasse wie AstraZeneca und MedImmune, dessen Arm für die globale Erforschung und Entwicklung von biologischen Wirkstoffen. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Lausanne (Biopôle), Schweiz, und Betriebe in London, San Francisco und New Jersey. (www.adctherapeutics.com).

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