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Medizinischer Fortschritt 2011 - "Unterzuckerung": Oraler Akut-Spray mit "aktivierter" Glucose

(29.03.2011, Pharma-Zeitung.de) "Unterzuckerung" (Hypoglykämie) ist im Alltag einer der häufigsten medizinischen Notfälle. Sie entsteht durch zu starkes Absinken der Glucose ("Traubenzucker") im Blut. Der akute Zuckermangel beeinträchtigt die gesamte Körperfunktion. Am empfindlichsten reagiert hierauf das Gehirn. Da die derzeitigen Hilfsmaßnahmen noch nicht optimal sind, wurde von dem Wissenschaftler Dr. med. Rainer K. Liedtke (http://de.wikipedia.org/wiki/Rainer_Liedtke) nun ein Mund-Spray mit "aktivierter" Glucose entwickelt.

Symptome und Auftreten. Je nach Ausprägung zeigen die Symptome von Unterzuckerung spürbare Abfälle in Leistung und Befinden bis hin zu ernsten Gefährdungen wie Hirn- und Herz-Kreislauf-Störungen, Krampfanfällen, Koma. Am stärksten betroffen sind Diabetiker. Aber auch gesunde Erwachsene und Kinder "unterzuckern" oft: Bei starker körperlicher Aktivität ohne genügenden Kalorienausgleich, bei "Abnehm-Diät", bei zu langem Hungern, durch Dauerstress, Medikamente, oder auch nach Alkohol. Bei Diabetikern ist die Unterzuckerung der häufigste Notfall und ein Hauptfaktor ihrer Lebensqualität. Studien zeigen bei hypoglykämischen Diabetiker höhere Raten an Herzinfarkten und Schlaganfall, und dass wiederholte schwere Hypoglykämien auch das Risiko zu Demenz steigern.

Vorbeugung und Abhilfe. Geeignete orale Energie-Zufuhr von Kohlenhydraten kann Hypoglykämien abmildern oder beenden. Diese Maßnahme ist aber nur bei wachen Personen möglich. Bei schon bewusstseinsgetrübten Personen darf nicht fester Traubenzucker oder Nahrung in den Mund verabreicht werden (aussetzende Schluckreflexe). Im Notfall einer Bewusstlosigkeit erfolgt durch den Arzt eine Injektion mit Glucose. Eine weitere Möglichkeit ist die Injektion des Blutzucker-steigernden Hormons Glucagon. Doch ist diese Maßnahme für Laien kompliziert und oft auch nicht geeignet.

Zeitfaktor. Für den Ausgleich einer schon bestehenden Unterzuckerung ist der Zeitfaktor wichtig: Schnellere Zufuhr der Glucose ergibt besseren Hirnschutz. Bereits wenige Minuten können schon den Unterschied ausmachen, gefährliche Folgen der Unterbrechung von Glucose-Zufuhr im Gehirn zu verringern. Mit den üblichen oralen Kohlenhydrat-Formulierungen wird dies aber noch nicht ausreichend erzielt. Diese erfordern zuerst die Aufnahme (Absorption) über den Darmtrakt und eventuell dort noch eine Verstoffwechselung. So tritt dann die Abnahme der Symptome meist erst im Ablauf von über 30 Minuten ein.

Der neue Ansatz. Um bessere und frühere Absorption zu erreichen verfolgte Dr. Liedtke nun einen Weg, der die biologische Regulation der Aufnahme von Glucose berücksichtigt. Der wissenschaftliche Hintergrund dazu: Die physiologische Glucose-Absorption erfolgt nicht passiv durch Diffusion, sondern mit einem komplexen Mechanismus als "aktiver Transport". Dieser wird durch sogenannte Transporter-Proteine vermittelt, die bei bestimmten Bedingungen in Gang gesetzt werden. Hierauf aufbauend wurde durch Dr. Liedtke eine Formulierung erstellt, mit der diese Transporter zur Aufnahme von Glucose "aktiviert" werden. Der sich daraus ergebende Einsatz als anwendungsfertiger oraler Spray unterstützt eine bessere Vorbeugung oder schnellere Beendigung einer Unterzuckerung.

Über pharmed Holding GmbH

pharmed Holding GmbH befasst sich mit neuen Entwicklungen in den Bereichen Gesundheit, Therapie, Arzneimittel. Schwerpunkt ist die Konzeptionierung und technische Entwicklung innovativer Applikations-Systeme (Drug Delivery Systems).

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