Studie: Nach einer Grippewelle steigt auch Zahl der Meningokokken-Infektionen an
(02.12.2014, Pharma-Zeitung.de)
Eine Influenza erhöht laut einer aktuellen amerikanischen Studie möglicherweise das Risiko, in der Folgezeit eine invasive Meningokokken-Erkrankung zu erleiden. Die Wissenschaftler haben nach Auswertung vieler Patientendaten beobachten können, dass zwei Wochen auf den Gipfel einer Grippewelle meist ein Ansteigen der Meningokokken-Infektionen erfolgte. Bisher war bereits bekannt, dass Grippeviren die Entstehung von sogenannten Superinfektionen begünstigen können.
Meningokokken-B: In elf Monaten bereits 100.000 Impfungen
Während gegen Meningokokken der Gruppe C seit Jahren ein Impfstoff vorliegt, der in den offiziellen Impfkalender aufgenommen wurde, fehlt für die neue, in Europa zugelassene Schutzimpfung der B-Gruppe noch die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO). Daher erstatten nicht alle deutsche Krankenkassen die Kosten für die Impfung. Doch immer mehr haben die Bedeutung erkannt – aktuell zahlen 69 Kassen die Impfung mit dem Impfstoff Bexsero, der seit Dezember 2013 auf dem Markt ist. In nur elf Monaten haben sich bereits 100.000 Menschen mit Bexsero impfen lassen.
Meningokokken können Blutvergiftung (Sepsis) und Hirnhautentzündung (Meningitis) hervorrufen. Eine Komplikation der Blutvergiftung durch Meningokokken ist der septische Schock, das sogenannten Waterhouse-Friedrichsen-Syndrom, an dem ein Drittel der Betroffenen verstirbt. Bei den Bakterien gibt es 12 Untergruppen. In Deutschland tritt vor allem die Serogruppe B (ca. 65 bis 70 Prozent) und C (ca. 20 bis 25 Prozent) auf. Vor allem betroffen sind Säuglinge, kleine Kinder und Jugendliche.
Infektion wird binnen Stunden lebensbedrohlich
Die Erreger können binnen 24 Stunden zum Tode führen. Im Jahr erkranken über 500 Menschen an der schweren Infektion, zehn Prozent von ihnen sterben daran. Von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung dauert es drei bis vier Tage. Zunächst treten kurz grippeähnlichen Symptome auf. Fieber, Übelkeit, starke Kopfschmerzen und Lichtempfindlichkeit folgen. Typisch für die Erkrankung ist eine Nackensteifheit. Bei einem großen Teil der Patienten kommen zusätzlich kleine, punktförmige Hautblutungen vor. Liegt eine Meningokokken-Infektion vor, muss der Patient sofort in einem Krankenhaus behandelt werden.
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