EU-Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) empfiehlt Zulassung der neuen Formulierung des Multiple-Sklerose-Präparats Rebif (Interferon beta-1a)

(21.05.2008, Pharma-Zeitung.de) Neue Rebif®-Formulierung zur Optimierung der Verträglichkeit und Antikörperbildung (Immunogenität) entwickelt

Darmstadt, 28. Juni 2007 – Merck KGaA hat heute bekannt gegeben, dass sich der Ausschuss für Humanarzneimittel CHMP (Committee for Medicinal Products for Human Use) der Europäischen Arzneimittelagentur EMEA für die Marktzulassung einer neuen Formulierung von Rebif® (Interferon beta-1a) der Sparte Merck Serono zur Therapie von schubförmiger Multipler Sklerose (MS) ausgesprochen hat. Bei der Entwicklung der neuen Rebif-Formulierung stand die Verbesserung des Therapienutzens durch erhöhte Injektionsverträglichkeit und niedrigere Immunogenität im Vordergrund.

„Die CHMP-Empfehlung für die neue Rebif-Formulierung ist eine ermutigende Nachricht für MS-Patienten in Europa", sagte Anthony Coombs, Leiter der Global Therapeutic Area Neurology bei Merck Serono. „Rebif hat sich in der MS-Therapie bereits gut bewährt. Diese neue Formulierung unterstreicht darüber hinaus unser Engagement bei der Weiterentwicklung von Produkten, die den Komfort und die Verträglichkeit der Behandlung für Patienten mit Multipler Sklerose erhöhen."

Der CHMP prüft Zulassungsanträge für Arzneimittel für alle 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union(1) plus Island und Norwegen. Die CHMP-Empfehlung wird jetzt von der Europäischen Kommission bewertet, die die endgültige Entscheidung über eine Marktzulassung trifft.

Die Wirksamkeit von Rebif, dessen Erstzulassung in Europa 1998 erfolgte, wurde für die folgenden drei Schlüsselparameter für Therapieeffizienz belegt: Ausdehnung und Aktivität von mittels Kernspin dargestellter Läsionen, Schubrate und Fortschreiten der Behinderung. Die Sicherheit und Wirksamkeit von Rebif finden ihre Bestätigung in einem soliden, langfristigen klinischen Entwicklungsprogramm mit Vergleichsstudien sowie in den Erfahrungen, die weltweit über 13 Jahre bei der Behandlung von Patienten gesammelt wurden.

„Die Anstrengungen, die Merck Serono in den vergangenen Jahren unternommen hat, um MS-Patienten kontinuierlich bessere Therapielösungen zu bieten, sind lobenswert”, so Professor Per Soelberg Sørensen vom dänischen MS-Forschungszentrum der Universitätsklinik Rigshospitalet in Kopenhagen. „Die klinischen Studienergebnisse belegen, dass die neue Rebif-Formulierung viel versprechende Verbesserungen bietet, die sich in zusätzlichen Therapievorteilen für die Patienten niederschlagen könnten."

Einjahresdaten (48 Wochen) einer aktuellen, auf zwei Jahre (96 Wochen) angelegten Studie der Phase III mit der neuen Rebif-Formulierung wurden im Rahmen der 17. Tagung der European Neurological Society (ENS) auf Rhodos (Griechenland) vorgestellt (2). Diese Daten belegen, dass bei MS-Patienten, die ein Jahr lang mit der neuen Rebif-Formulierung behandelt wurden, die Häufigkeit von Reaktionen an der Einstichstelle im Vergleich zu den Anamnesedaten vorausgegangener Studien dreimal niedriger ist. Des weiteren hat sich gezeigt, dass 13,9% der Patienten nach einjähriger Behandlung mit der neuen Rebif-Formulierung neutralisierende Antikörper entwickelten. Gemäß dieser Einjahresergebnissen wurden bei 2,5% der Patienten neutralisierende Antikörper sowohl zum Zeitpunkt 24 Wochen als auch nach 48 Wochen nachgewiesen. Als Nebenwirkung trat am häufigsten das für die Interferonbehandlung typische grippeähnliche Syndrom auf. Dieses tritt in der Regel zu Therapiebeginn am stärksten auf; es lässt sich relativ einfach behandeln und wird im Laufe der Therapie immer seltener.

Die neue Rebif-Formulierung wurde in den gleichen Stärken und Darreichungsformen entwickelt wie die bereits zugelassene Formulierung, d.h. als Fertigspritze zu 8,8, 22 bzw. 44 Mikrogramm Injektionslösung. Diese neue Formulierung basiert auf einem innovativen Ansatz unter Einsatz des neuesten Standards der Technik. Sie ist die neueste der vielen von Merk Serono entwickelten Produktverbesserungen zur kontinuierlichen Steigerung des Behandlungskomforts und der Verträglichkeit von Rebif. Zu weiteren Verbesserungen gehörten auch der neue Rebiject II Autoinjektor zur erleichterten Selbstinjektion bestehend aus einer vorgefüllten Fertigspritze mit 29-Gauge-Nadel und V-Bevel-Schliff (der dünnsten Nadel im Gebrauch mit vorgefüllten Fertigspritzen zur Behandlung von MS) sowie ein Titrationsset für den einfacheren und patientenfreundlicheren Therapieeinstieg mit Rebif.

Rebif®

Rebif® (Interferon beta-1a) ist ein krankheitsmodifizierendes Medikament zur Behandlung der schubförmigen Multiplen Sklerose (MS). Es ähnelt dem körpereigenen Interferon-beta-Protein. Interferon entfaltet im Körper u.a. eine immunmodulierende Wirkung und trägt damit zur Bekämpfung von Krankheiten und Entzündungen bei.

Rebif® wurde 1998 in Europa und 2002 in den USA zugelassen und ist in mehr als 80 Ländern weltweit registriert. In den Vereinigten Staaten wird Rebif® gemeinsam von EMD Serono, Inc. (der amerikanischen Tochtergesellschaft von Merck Serono) und Pfizer Inc. vermarktet. Rebif® reduziert nachweislich Ausdehnung und Aktivität der mittels Kernspin sichtbaren Läsionen, Schubrate und Krankheitsprogression(3). Rebif® ist nicht zur Behandlung chronisch-progressiver MS-Formen zugelassen. Rebif® ist in vorgefüllten Fertigspritzen zu 22 µg bzw. 44 µg sowie als Titrationsset erhältlich und kann bis zu 30 Tage bei Raumtemperatur gelagert werden, wenn keine Kühlung möglich ist, .

Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören Reaktionen an der Einstichstelle, grippeähnliche Symptome, Erhöhung der Leberenzymwerte und Anomalien des Blutbildes. Patienten, v.a. Personen mit Depressionen, Krampfanfälle oder Leberfunktionsstörungen, sollten mit ihrem Arzt besprechen, ob Rebif® das geeignete Medikament für sie ist.

Merck Serono und Multiple Sklerose

Merck Serono zählt auf dem Gebiet der MS-Therapie mit dem weltweit in über 80 Ländern registrierten Rebif® (Interferon beta-1a), einem krankheitsmodifzierenden Arzneimittel zur Behandlung der schubförmigen MS, zu den Marktführern. Neben Rebif® bietet das Unternehmen in den USA ein zweites MS-Therapeutikum an: Novantrone® (Mitoxantron-Konzentrat zur Injektion) zur Behandlung von MS-Formen im fortgeschrittenen Stadium. Die vollständigen Verschreibungsinformationen für diese Produkte erhalten Sie entweder direkt von Merck Serono oder auf der Merck Serono Website. Auch weitere Therapieoptionen sind bei Merck Serono derzeit in der Entwicklung, darunter eine in Phase III befindliche orale Darreichungsform von Cladribin, die potenziell das erste orale MS-Therapeutikum werden könnte, und weitere Produkte im frühen Entwicklungsstadium, wie z.B. Osteopontin, ein MMP-12-Inhibitor, ein JNK-Inhibitor und Interferon beta:Fc. Mit der Kartierung aller an der MS beteiligten Gene nimmt Serono auch bei der Entschlüsselung der die MS beeinflussenden genetischen Faktoren eine führende Rolle ein.

Multiple Sklerose (MS)

Multiple Sklerose ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems und die häufigste nicht-traumatische neurologische Erkrankung bei jungen Erwachsenen. Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge leiden weltweit bis zu 2,5 Mio Menschen an MS. Die Symptome können unterschiedlich sein, wobei vor allem Sehstörungen, Parästhesien in den Gliedmaßen (z.B. Taubheit und Kribbeln) sowie körperliche Schwächung und Koordinationsstörungen auftreten. Am weitesten verbreitet ist die schubförmig verlaufende MS.

(1) Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechische Republik, Ungarn, Zypern.

(2) Rebif® New Formulation (RNF; interferon beta-1a): 1-year results of a phase IIIb study in patients with relapsing forms of multiple sclerosis - P. Sørensen, O. Barbarash, F. Casset-Semanaz, G. Giovannoni, J. King, L. Metz, G. Pardo, J. Simsarian, B. Stubinski on behalf of the RNF Study Group.

(3) Die Korrelation zwischen den MRT-Befunden und dem aktuellen bzw. zukünftigen klinischen Zustand von Patienten, einschließlich der Behinderungsprogression, ist nicht näher bekannt.


Über Merck KGaA

Merck ist ein weltweit tätiges Pharma- und Chemieunternehmen mit Gesamterlösen von 7,1 Mrd € in 2007, einer Geschichte, die 1668 begann, und einer Zukunft, die 31.681 Mitarbeiter in 60 Ländern gestalten. Innovationen unternehmerisch denkender und handelnder Mitarbeiter charakterisieren den Erfolg. Merck bündelt die operativen Tätigkeiten unter dem Dach der Merck KGaA, an der die Familie Merck mittelbar zu rund 70 Prozent und freie Aktionäre zu rund 30 Prozent beteiligt sind. Die einstige US-Tochtergesellschaft Merck & Co. ist seit 1917 ein von der Merck-Gruppe vollständig unabhängiges Unternehmen.

Weitere Informationen anfordern

Kontaktieren Sie den Autor um weitere Informationen zu erhalten. Füllen Sie das folgende Formular aus und erhalten Sie kostenfrei und unverbindlich weitere Informationen vom Anbieter.

Firma
Anfrage
Name
E-Mail
Telefon

Weitere Pressemitteilungen von Merck KGaA

03.07.2014 Starkes Wachstum der Sparte Consumer Health von Merck baut auf 80-jährige Markentradition auf
21.05.2008 Merck-Präparat Pergoveris erhält Marktzulassung in der Europäischen Union zur Therapie der Unfruchtbarkeit
21.05.2008 Merck Serono und Ambrx kooperieren bei der Entwicklung von Wachstumshormonprodukten der nächsten Generation
21.05.2008 Merck mit Bion®3 erstmalig im japanischen OTC-Markt vertreten
21.05.2008 Merck geht strategische Allianz mit Archemix ein
21.05.2008 Merck kooperiert mit der FH Münster

Newsletter abonnieren


Ansprechpartner

Steffen Mueller
+49(0)6151 72 2386




Partner
Medizinische Übersetzungen
Zerfallszeittester / Disintegration Tester DISI

Ihre Pressemitteilung hier?

Nutzen Sie Pharma-Zeitung.de für effektive Pressearbeit und Neukundengewinnung.

» Pressemitteilung veröffentlichen